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Abb. 54.1

Management der akuten Darmblutung (nach Labenz, 2014). [F851-002] ÖGD = Ösophagogastroduodenoskopie.
Akute Darmblutung – internistische Aspekte
Kernaussagen
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Darmblutung, akuteBei der akuten Darmblutung stehen lebensrettende Maßnahmen (Kreislaufstabilisierung, Transfusionen, Atemwegssicherung) vor jeder spezifischen Diagnostik und therapeutischen Interventionen.
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Leitsymptom der unteren (Dickdarm) und der selteneren mittleren (Dünndarm) Blutung ist die Hämatochezie.
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Untersuchungsmethode der Wahl für Dickdarm und terminales Ileum ist die Koloskopie. Im Notfall kann dabei auf die Darmsäuberung verzichtet werden. Bei schwerer Blutung (Kreislaufinstabilität, Transfusionsbedarf) ist auch eine Gastroskopie obligat.
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Anorektale Erkrankungen wie Hämorrhoidalblutung und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen lassen sich mithilfe der Rektoskopie erkennen.
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Die Dünndarmuntersuchung ist mittels Kapsel- oder Ballonendoskopie sowie mit Bildgebung (CT, MRT) möglich. Die Kapselendoskopie dient vor allem der Lokalisation chronischer Blutungsquellen.
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Bei fortdauernder massiver Blutung ist die (CT-)Angiographie mit (super-)selektiver Embolisation oder eine chirurgische Intervention indiziert.
54.1
Vorbemerkungen
54.2
Diagnostik und internistische Therapie
Cave
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Lebensrettende Maßnahmen stehen vor jeder Diagnostik und spezifischen therapeutischen Interventionen.
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Intensivmedizinische Überwachung,
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Kreislaufstabilisierung mit Volumensubstitution und ggf. Katecholamine/Vasopressoren,
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Sicherung der Atemwege,
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Transfusion von Blutprodukten und
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Ausgleich von Gerinnungsstörungen.
Ösophagogastroduodenoskopie
Cave
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!
Bei schwerer Blutung und Hämatochezie muss eine obere gas-trointestinale Blutung ausgeschlossen werden.
Koloskopie
Proktorektoskopie
Endoskopische Blutstillung
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Divertikelblutung: Eine endoskopische Diagnostik und ggf. Therapie sollten bei V. a. Kolondivertikelblutung nach Darmlavage erfolgen. Zur endoskopischen Hämostase einer akuten Divertikelblutung sollten primär Injektionsfahren und mechanische Verfahren (z. B. Hämoclip) angewandt werden.
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Blutung während/nach endoskopischer Resektion (Postpolypektomie, EMR, ESD): Zur endoskopischen Therapie können Injektionsverfahren, thermische Verfahren und mechanische Verfahren (Clips, Endoloop) zum Einsatz kommen.
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Tumorblutung: Zur endoskopischen Therapie von Blutungen aus gastrointestinalen Tumoren können thermische Verfahren Anwendung finden.
Cave
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!
Es stehen verschiedene effektive endoskopische Blutstillungstechniken (Metallclips, Injektionstherapie, Thermokoagulation, topische Substanzen) zur Verfügung.
Dünndarmuntersuchung
Cave
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!
Bei anhaltender schwerer Blutung sollten angiographische Verfahren oder eine chirurgische Intervention erwogen werden.
Angiographie/CT-Angiographie
Markierte Erythrozyten
Sonstiges
Weiterführende Literatur
ASGE Standards of Practice Committee et al., 2014
Denzer et al., 2015
Gerson et al., 2015
Gralnek et al., 2015
Koch et al., 2013
Labenz, 2014
Villanueva et al., 2013