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Euthyreose mit Struma – Pädiatrische Aspekte
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Vorbemerkungen M 13.3 – 1
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Diagnostik M 13.3 – 2
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Therapie M 13.3 – 3
Kernaussagen:
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Eine euthyreote juvenile Struma ist in Deutschland aufgrund der Verbesserung der Iodversorgung nur noch selten anzutreffen.
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Einer Struma im Kindesalter liegt meist eine Autoimmunthyreoiditis zugrunde.
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Strumigene Substanzen in der Nahrung oder extreme Ernährungsformen können unter Umständen eine Vergrößerung der Schilddrüse hervorrufen.
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Eine Iodmangel-Struma wird mit Iodid kausal behandelt. Bei Bedarf wird eine Kombinationstherapie mit Levothyroxin eingesetzt.
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Bei Nachweis von Autoantikörpern ist die Levothyroxin-Monotherapie die Behandlung der Wahl.
M 13.3 – 1
Vorbemerkungen
Als Faustregel gilt:
Eine mit normaler Schilddrüsenstoffwechsellage einhergehende (euthyreote) Schilddrüsenvergrößerung (juvenile Struma) ist in Deutschland nur noch selten anzutreffen, da sich die Iodversorgung nahezu normalisiert hat (Kinder- und Jugendsurvey 2006).
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Diffuse oder knotig veränderte Strumen weisen auf zugrunde liegende genetische Prädispositionen oder Neubildungen hin.
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Bei zu geringer Iodzufuhr oder Iodfehlverwertung kommt es kompensatorisch zu einem vermehrten Schilddrüsenwachstum und zur Vergrößerung des Schilddrüsenvolumens.
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Dabei können auch strumigene Substanzen (z.B. Flavonoide, Phenolderivate, Thiocyanate) in der Nahrung und/oder extreme Ernährungsformen z.B. auch bei Allergien (Sojaernährung, Kohlprodukte, vegane Ernährungsformen) eine Vergrößerung der Schilddrüse herbeiführen.
M 13.3 – 2
Diagnostik
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Neben der körperlichen Untersuchung und der Bestimmung von TSH und fT4 sind die Sonographie der Schilddrüse und die Bestimmung von Schilddrüsen-Autoantikörpern indiziert.
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Nur beim (seltenen) Nachweis von Knoten ist im Kindesund Jugendalter eine Szintigraphie indiziert. Schilddrüsenknoten und -zysten mit einer Größe von über 1 cm sollten dabei zum Ausschluss von Malignomen operativ entfernt werden.
M 13.3 – 3
Therapie
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Tritt nach 6-9 Monaten Behandlungsdauer mit Iodid keine Verkleinerung der Schilddrüse ein, wird auf eine Kombinationstherapie mit Levothyroxin für 1-2 Jahre übergegangen.
Literatur
Kinder- und Jugendsurvey KIGGS, 2007
Rendl and Reiners, 2001