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Elsevier Inc.
Haemophilus influenzae
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Erkrankungen S 3.11 – 1
Meningitis S 3.11 – 1
Epiglottitis S 3.11 – 1
Pneumonie S 3.11 – 1
Arthritis, Osteomyelitis S 3.11 – 1
Phlegmonen S 3.11 – 1
Perikarditis S 3.11 – 1
Sonstige S 3.11 – 1
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Diagnostische Voraussetzungen S 3.11 – 2
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Therapie S 3.11 – 3
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Prophylaxe S 3.11 – 4
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Literatur S 3.11 – 4
Kernaussagen
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H. influenzae Typ b (Hib) kann im Kindesalter Atemwegsinfektionen und lebensbedrohliche Infektionen hervorrufen, darunter Sinusitis, Otitis media, Mastoiditis, Epiglottitis, Bronchitis, Pneumonie, Konjunktivitis, präpubertale Vulvovaginitis, Phlegmone, Empyeme, Abszesse, Arthritis, Osteomyelitis, Sepsis, Endokarditis, Meningitis.
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Der diagnostische Nachweis erfolgt über Antigentests, Blutkulturen sollten angelegt werden.
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Die Therapie erfolgt mit Cephalosporinen der 3. Generation als Mittel der 1. Wahl.
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Seit der flächendeckenden Impfung von Säuglingen sind invasive Infektionen durch H.influenzae selten geworden.
Haemophilus influenzae ist ein gramnegatives pleomorphes, kokkoides Stäbchen, das in die Serotypen a-f und unbekapselte Stämme eingeteilt wird. Fast alle invasiven Infektionen bei Kindern wurden vor Einführung der Impfung durch den Typ b (Hib) verursacht, selten durch nicht typisierbare Stämme.
Bei Geimpften werden heute 75% der invasiven Infektionen durch unbekapselte Stämme verursacht.
H. influenzae b gehört in geringen Keimzahlen zur Normalflora des Nasopharynx. Einer Invasion und Erkrankung geht meist eine Virusinfektion, z. B. mit Adenoviren, voraus. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt oder Tröpfcheninfektion.
Ca. 6% der Stämme sind Betalaktamasebildner und damit ampicillinresistent.
Als Faustregel gilt:
Invasive Haemophilus-influenzae-Infektionen sind bei ungeimpften Kindern unter 6 Jahren am häufigsten: Risiko bei nicht geimpften Kindern unter 1 Jahr ca. 6%, unter 4 Jahren ca. 2%. Hib-geimpfte Kinder haben ein minimales Risiko einer invasiven Infektion durch Hib.
Kleinepidemien in Kindergärten oder Schulen sind möglich. Ungeimpfte Kinder aus der Wohngemeinschaft eines Patienten mit H.influenzae-Meningitis haben ein 500-mal höheres Infektionsrisiko als die Normalbevölkerung.
H. influenzae kann zu lebensbedrohlichen Infektionen im Kindesalter führen. Die Fallzahlen invasiver Infektionen sind seit Einführung der Impfung allerdings drastisch gesunken und heute eine Rarität.
S 3.11 – 1
Erkrankungen
Meningitis
Epiglottitis
Pneumonie
Arthritis, Osteomyelitis
Phlegmonen
Perikarditis
Sonstige
S 3.11 – 2
Diagnostische Voraussetzungen
S 3.11 – 3
Therapie
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Bei Meningitis beträgt die Dosis 150–200 mg/kg in 3 ED.
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bei der Epiglottitis, Pneumonie etc. 100 mg/kg/Tag in 3 ED.
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Amoxicillin 80 mg/kg in 3 ED bei negativem Betalaktamasetest
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Cefaclor 80–100 mg/kg in 3 ED
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Cefixim oder Cefuroxim-Axetil je nach Alter 2 × 125–500 mg.
CAVE
Bei der heute sehr seltenen Epiglottitis ist es vital wichtig die Atemwege offen zu halten. Entscheidend ist die rechtzeitige Intubation unter optimalen Bedingungen in der Klinik. Auch bei schwerster Atemnot oder Atemstillstand ist präklinisch immer eine Mund-zu-Mund-Beatmung oder Beatmung über Maske möglich und lebensrettend.
S 3.11 – 4
Prophylaxe
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1 Monat-12 Jahre: 20 mg/kg KG/Tag in 1 ED für 4 Tage.
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> 12 Jahre: 600 mg/Tag in 1 ED für 4 Tage.
Literatur
Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie DGPI, 2009
Robert
Robert Koch Institut, Infektionskrankheiten A-Z, Haemophilus influenzae, http://www.rki.de.