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Kardiales Trauma
Kernaussagen
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Trauma, kardialesVerletzungen des Herzens können mit struktureller myokardialer Schädigung oder ohne anatomisches Korrelat vorliegen.
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Stich- und Schussverletzungen mit kardialer Beteiligung sowie stumpfe Traumata mit struktureller myokardialer Schädigung sollten immer chirurgisch abgeklärt werden.
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Bei Verletzungen der Koronarien ist die sofortige perkutan-interventionelle oder chirurgische Revaskularisation Therapie der Wahl.
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Bei Traumata ohne anatomisches Korrelat erfolgt die Behandlung primär symptomatisch analog der Therapie bei Myokardinfarkt.
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Eine stationäre Überwachung über mind. 24 h ist erforderlich. In dieser Zeit sollte diagnostisch analog zum Infarktausschluss verfahren werden.
22.1
Vorbemerkungen
Penetrierende Verletzungen
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Freie Ventrikel-/Vorhofwand
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Septum
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Papillarmuskel
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Klappenapparat
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Gefäßstämme
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Koronarien
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ASD/VSD
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Papillarmuskelabriss
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Klappeninsuffizienz
Stumpfe Verletzungen
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Strukturelle myokardiale Schädigungen:
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Intramurales Hämatom
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Klappenschädigung
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Ventrikel-/Septumruptur
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Koronardissektion
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Myokardinfarkt
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Rhythmus- und Leitungsschäden:
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Atriale Arrhythmie
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Ventrikuläre Arrhythmie
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Blockbilder
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Commotio cordis
22.2
Diagnostische Voraussetzungen
22.3
Therapie
Penetrierende Verletzungen
Stumpfe Verletzungen
Intramurales Hämatom
Klappen- oder Wanddefekte
Verletzung der Koronararterien
Schädigungen ohne strukturellen Defekt
Commotio cordis
Rhythmusstörungen
Evidenzbasierte Empfehlungen
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Bei allen Patienten mit stumpfem Thoraxtrauma sollte ein initales EKG erfasst werden (LoE: 1b).
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Ein auffälliges Aufnahme-EKG sollte eine intensivmedizinische Überwachung zur Folge haben (LoE: 2b).
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Die Kombination von einem Sturz aus über sechs Meter Höhe und einer Sternumfraktur sollte eine sorgfältige kardiale Untersuchung bedingen (LoE: 2b).
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Auch große intramurale Hämatome sollten konservativ versorgt werden (LoE: 2b).
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Nach stumpfer Thoraxverletzung ist ein cTnI-Level > 1 ng/ml als pathologisch zu werten und geht in 60–70% der Fälle mit einem kardialen Trauma einher. Diese Patienten benötigen eine Echokardiographie sowie intensivmedizinisches Monitoring (LoE: 2b).
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Patienten mit V.a. auf eine isolierte myokardiale Verletzung können nach einem formalen Infarktausschluss (unauffälliges EKG sowie cTnI-Level < 0,4 ng/ml) aus der Überwachung entlassen werden (LoE: 2b).
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Patienten mit interatrialem Hämatom und/oder traumatischer Verletzung der Trikuspidalklappe sollten aufgrund des Risikos für höhergradige Blockierungen intensivmedizinisch überwacht werden und ggf. einen transvenösen Schrittmacher eingeschwemmt bekommen (LoE: 4).
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Kleinere Risse am venoatrialen Übergang können initial stabil und umschrieben erscheinen. Dennoch sollte eine zeitnahe chirurgische Abklärung nach Diagnosestellung erfolgen (LoE: 4).
Literatur
Hoppe and Erdmann, 2011
Maron and Estes, 2010
Matthes and Ekkernkamp, 2010
Yousef and Carr, 2014