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978-3-437-22107-1
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Physiologische Phimose bei einem Zweijährigen Knaben.

Paraphimose.

Buried Penis mit behandlungsbedürftiger Phimose.

Balanitis xerotica obliterans.

Narbige Phimose.

Erscheinungsformen der Phimose
Form der Phimose | Beschreibung |
Physiologische “Säuglingsphimose” | Die Vorhaut lässt sich etwa ab dem 3. Lebensjahr zurückstreifen; kein Anhalt für Vernarbungen/Schürring (> Abb. 1). |
Frenulum breve | Nach dem Zurückstreifen des Präputiums stellt sich das deutlich verkürzte Frenulum dar, welches bei der Erektion zur ventralen Deviation oder Einreißen führen kann. |
Schnürring | Nach dem Zurückstreifen der Vorhaut findet sich eine deutliche zirkuläre Einschürung der Haut (> Abb. 2). |
Buried/webbed/concealed penis | Der normal große Penis, oft vergesellschaftet mit einer relativen oder absoluten Phimose, ist im präpubischen Fett eingegraben (> Abb. 3). |
Assoziierte Hypospadie | Unter einer intakten Vorhaut mit Präputialverklebung kann sich eine Hypospadie mit normaler (Hypospadia sine Hypospadia) oder glandulärer/koronarer Meatusposition verbergen. |
Lichen sclerosus et atrophicans (Balanitis xerotica obliterans = BXO) | Weißlicher Schürring oder weißliche Veränderungen an Präputium und Glans (> Abb. 4). |
Indikationen einer Phimose
Eindeutige Indikation |
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Relative Indikation |
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Phimose
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Vorbemerkungen J 22 – 1
–
Symptome J 22 – 1.1
–
Ursachen und Epidemiologie J 22 – 1.2
–
Besonder- heiten und Differenzialdiagnose J 22 – 1.3
-
Indikationen zur konservativen bzw. operativen
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Intervention J 22 – 2
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Therapie J 22 – 3
–
Operative Therapie J 22 – 3.1
Kernaussagen
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□
Eine Phimose besteht wenn ein Missverhältnis zwischen der Größe der Glans und der Weite des Präputiums vorliegt.
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Bei den meisten Neugeborenen liegt eine physiologische Phimose vor, aber auch bei 10% der 3-Jährigen und bei ca. 1% der 17-Jährigen lässt sich die Vorhaut noch nicht zurückstreifen.
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□
Die lokale Applikation von kortikoidhaltigen Salben über 6–8 Wochen kann in 70–80% ein vollständiges Zurückstreifen der Vorhaut ermöglichen.
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□
Eine routinemäßige Zirkumzision mit dem Ziel der Infektionsoder Peniskarzinomprophylaxe ist nicht indiziert.
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□
Die Komplikationsrate der Zirkumzision beträgt zwischen 0,2 und 3% (u. a. Meatusstenose, Nachblutung, Infektion, sekundäre Phimose, Verletzung von Penis oder Harnröhre).
J 22 – 1
Vorbemerkungen
J 22 – 1.1
Symptome
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•
Es treten Miktionsbeschwerden wie Nachtröpfeln und Ballonierung der Vorhaut bei der Miktion bis hin zum akuten Harnverhalt auf.
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•
Wiederholte Entzündungen der Vorhaut (Posthitis) und/oder der Eichel (Balanitis/Balanoposthitis) können zu einer fixierten narbigen Phimose führen.
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•
Ebenso können Retraktionsversuche einer primär nicht narbig verengten Vorhaut Rhagaden und Fissuren mit konsekutiver Narbenbildung bedingen.
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•
Da die Eichel bei einer Phimose nicht gereinigt werden kann, kommt es durch Absonderungen der Eichel und der Vorhaut zur Bildung von Smegma, was zu Entzündungen führen kann.
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•
Weiterhin besteht die Gefahr einer Paraphimose (bei Retraktion der verengten Vorhaut kommt es zur zirkulären Kompression des venösen Blut- und Lymphabstroms und zur irreponiblen Präputialschwellung (sogenannter “spanischer Kragen”).
J 22 – 1.2
Ursachen und Epidemiologie
J 22 – 1.3
Besonder- heiten und Differenzialdiagnose
J 22 – 2
Indikationen zur konservativen bzw. operativen Intervention
J 22 – 3
Therapie
J 22 – 3.1
Operative Therapie
•
die Nachblutung,
•
die Hämatombildung,
•
die Wundinfektion sowie
•
die erneute Verengung bei Vorhauterhalt.
Literatur
Bailey et al., 2007
Ben Chaim et al., 2005
Christakis et al., 2000
Ku et al., 2007
Lee et al., 2006
Lund et al., 2005
Oster, 1968
Saxena et al., 2000
Shaffer et al., 2007
Singh-Grewal et al., 2005
Tucker et al., 2001
Yang et al., 2005