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978-3-437-24950-1
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Typische Veränderungen bei Ganzkörperbestrahlungen in Abhängigkeit von der Dosis.
< 0,25 Sv |
|
Schwellendosis 0,25 Sv |
|
Subletale Dosis 1 Sv |
|
Mittlere letale Dosis 4 Sv |
|
Letale Dosis 7 Sv |
|
Strahlenschäden
Kernaussagen
•
StrahlenschädenBei einer Dosis > 1 Sv (Sievert) tritt das akute Strahlensyndrom auf.
•
Spätfolgen können oft erst Jahre nach der Radiatio auftreten.
Vorbemerkungen
•
absorbierte Strahlenmenge (Dosis),
•
Strahlenart,
•
zeitliche Verteilung der Dosis (Dosisleistung, ein- oder mehrmalige Bestrahlung in kürzeren oder längeren Zeitabständen),
•
räumliche Verteilung der Dosis (Ganzkörperbestrahlung, lokale Bestrahlung) und
•
von biologischen Faktoren, wie
–
Alter, Geschlecht, Gesundheits- und Ernährungszustand, Temperatur des exponierten Individuums und
–
Strahlenempfindlichkeit des betroffenen Gewebes.
Pathophysiologische Veränderungen
•
StrahlenschädenPathophysiologieStörungen der Zellteilung und -funktion
•
Veränderungen der Zellmembranfunktion
•
Veränderungen der Nukleinsäuren
•
Enzymaktivitätsabweichungen mit der Folge von Zelltod und Gewebsuntergang
112.1
Das akute Strahlensyndrom
Definition
Strahlensyndrom, akutesStrahlenschädenStrahlensyndrom, akutes1 Sv (Sievert) einer bestimmten Strahlung ruft die gleiche biologische Wirkung hervor wie 1 Gy (Gray) Röntgenbestrahlung mit der Quantenmenge von 0,2 MeV (1 Sv = 1 J/kg = 100 Rem).
•
Frühphase:
–
Kopfschmerzen,
–
Übelkeit,
–
Brechreiz,
–
Abgeschlagenheit und
–
Appetitmangel.
•
Spätphase:
–
Infektanfälligkeit,
–
Blutgerinnungsstörungen,
–
Blutungen in Haut und Schleimhäuten sowie
–
blutige Durchfälle und Erbrechen.
Ganzkörperbestrahlung
Als Faustregel gilt
•
Dosen < 1 Sv sind mit dem Leben vereinbar.
•
Dosen von 2–7 Sv können mit ärztlicher Hilfe überlebt werden
Regionale Bestrahlung
•
die Endothelschädigung,
•
die Beeinträchtigung der Kollagensynthese sowie der
•
langfristige Bindegewebsumbau z. B. mit
–
Lungenfibrose,
–
Schrumpfniere und
–
Weichgewebsinduration
112.2
Therapie
Erstmaßnahmen
Weitere Maßnahmen
•
Dekontamination und Elimination.
•
Körperliche Ruhigstellung.
•
Antibiotikatherapie bei Infektion (prophylaktische Dosis nicht ausreichend).
•
Symptomatische Therapie der Schädigungen des hämatopoetischen Systems durch Blut-, fraktionierte Zell- und Plasmainfusionen; durch Knochenmarktransplantation können dem Körper neue Blutstammzellen zur Verfügung gestellt werden.
•
Symptomatische Therapie der gastrointestinalen Schäden (Wasser- und Elektrolytsubstitution, parenterale Ernährung).
•
Vorsorgeuntersuchungen zur Überwachung von Tumorentstehungen (Schilddrüse, Lunge, Knochen, Mamma, bestrahlte Weichteile).
112.3
Strahlenunfälle
Literatur
BKMB, 1991
BKMB: Erkrankungen durch ionisierende Strahlen: Merkblatt für die ärztliche Untersuchung zu Nr. 2402 An1. 1 BeKV (Bek. d. BMA v. 13. Mai 1991, BArbBl. 7–8/72)Committee on Man and Radiation (COMAR), 2009
Eidemüller et al., 2010
Hérodin et al., 2005
Kellerer, 2002
Little, 2013
Mettler et al., 2013
Sankaranarayanan, 2006
Singh
Vogt et al., 2017