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Allgemeines zur körperlichen Untersuchung
Untersuchung:körperlicheDie körperliche Untersuchung ist das erste diagnostische Mittel für die Diagnosestellung. Nachfolgend werden die wichtigsten Grundsätze beschrieben.
2.1
Hände
2.1.1
Händedesinfektion
Durchführung
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•
Mindestens 3 ml Desinfektionsmittel auf trockenen Händen verreiben. Wasserrückstände verdünnen das Desinfektionsmittel, Seifenreste inaktivieren das Desinfektionsmittel.
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•
Mindesteinwirkzeit von 30 Sekunden beachten.
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•
Nagelfalzen, Fingerzwischenräumen und Daumen besondere Beachtung schenken.
-
•
Die Desinfektion erfolgt bis über die Handgelenke.
2.1.2
Händehygiene
2.2
Räumliche Voraussetzungen
-
•
Die körperliche Untersuchung: VoraussetzungenUntersuchung im warmen, ruhigen Raum durchführen.
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•
Telefonklingeln abstellen und sonstige Gespräche nicht während der Untersuchung führen, um die Untersuchungsdauer nicht künstlich auszudehnen, da der Patient zumindest z. T. entkleidet ist.
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•
Auf eine gute Beleuchtung achten, die den Patienten aber nicht blendet.
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•
Eine Untersuchungsliege anschaffen.
-
•
Für die Visusprüfung sollte der Raum mindestens 6 m lang sein.
2.3
Ablauf der Untersuchung
2.3.1
Inhalt der Untersuchung
•
Untersuchung von Kopf, Mundhöhle und -schleimhäuten
•
Untersuchung des Halses mit Palpation der Schilddrüse und der Lymphknoten
•
Untersuchung des Thorax' mit Herz- und Lungenuntersuchung
•
Untersuchung der Bauchorgane
•
Untersuchung des Rückens mit Wirbelsäule und Nierenlager, ggf. Urinuntersuchung
•
Untersuchung der Beine, insbesondere des arteriellen und venösen Systems sowie der Kniegelenke
•
Orientierende neurologische Untersuchung
•
Orientierende Hautinspektion
2.3.2
Reihenfolge der Untersuchung
HINWEIS PRÜFUNG
Insbesondere die Reihenfolge ist in der Prüfung, bei der neben der Technik auch ein gewisses Schema geprüft wird, wichtig.
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InspektionInspektion: Auf gute Lichtverhältnisse achten, insbesondere bei der Begutachtung der Haut.
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PalpationPalpation: Mit den Kuppen der Finger palpieren bzw. mit der flachen Hand, aber nicht mit dem Daumen.
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PerkussionPerkussion: Sie kann als direkte Perkussion (selten) oder indirekte (häufiger verwendet) erfolgen. Bei der indirekten Perkussion dient ein Finger (bei Rechtshändern ein Finger der linken Hand) als Plessimeterfinger, der an der zu untersuchenden Körperregion fest angelegt wird. Mit der Kuppe des Mittelfingers und/oder Zeigefingers der rechten Hand dann den Plessimeterfinger beklopfen. Die Bewegung erfolgt aus dem Handgelenk. Bei der Perkussion können unterschiedliche Klangqualitäten in Abhängigkeit von dem darunter liegenden Gewebe gehört werden.
•
AuskultationAuskultation: Mit dem Stethoskop Geräusche erfassen, die z. B. durch die Herzaktion, Lungendehnung oder Darmbewegungen entstehen.
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FunktionsprüfungFunktionsprüfung: Erfolgen im Anschluss, u. a. Laboruntersuchung, Otoskopie usw.
2.3.3
Untersuchungsutensilien
Standardhilfsmittel
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Standardhilfsmittel FieberthermometerFieberthermometer zur Ermittlung der Körpertemperatur. Die Messungen können im Gehörgang, sublingual, axillär oder rektal erfolgen. Die rektale Temperaturmessung ist die genaueste. Vor jeder Verwendung eine Überzughülle verwenden.
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MaßbandMaßband zur Messung der LWS- und BWS-Dehnung beim Schober- und Ott-Zeichen, des Bauch- oder Beinumfangs oder einer Beinumfangsdifferenz.
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StablampeStablampe zur Prüfung des Pupillenreflexes und für die Racheninspektion.
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ReflexhammerReflexhammer zur Prüfung der Reflexe. Dabei darauf achten, dass der Reflexhammer ein Gewicht von > 200 g hat (optimal sind 220 g). Leichtere Reflexhammer sehen meist eleganter aus, sind aber für den Anfang schwieriger hinsichtlich der Bedienung.
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StethoskopStethoskop für die Auskultation von Geräuschen. Empfehlenswert sind Stethoskope mit einem Schlauch, der so kurz wie möglich sein sollte. Günstig sind weiche Oliven, die für den Untersucher komfortabel sind.
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BlutdruckmanschetteBlutdruckmanschette zur Blutdruckmessung. Eine Standardmanschette mit einer Manschettenbreite von 12–13 cm ist empfehlenswert. Ist die Praxis v. a. auf Kinder ausgelegt, zusätzlich kleinere Kindermanschetten mit 5–8 cm bereithalten. Für sehr adipöse Arme müssen XL-Manschetten mit 15–18 cm bereitliegen.
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HolzspatelHolzspatel (Einmalartikel) zur Untersuchung des Rachens und für die Leberkratzauskultation.
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VibrationsgabelVibrationsgabel nach Rydel-Seifer mit 128 Hz zur Prüfung der Tiefensensibilität und eine 440 Hz-Gabel zur Prüfung des Gehörs beim Rinne- und Weber-Versuch.
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WaageWaage und MeßlatteMeßlatte zur Bestimmung des Gewichts und der Körpergröße.
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Einweghandschuhe.
Fakultative Utensilien
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OtoskopOtoskop zur Untersuchung des äußeren Gehörgangs und des Trommelfells
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DermatoskopDermatoskop zur Untersuchung von Hauteffloreszenzen
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GlasspatelGlasspatel zur Untersuchung von Hauteffloreszenzen