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10.1016/B978-3-437-58705-4.00010-9
978-3-437-58705-4
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Klinische Meningitiszeichen.
[L157]

Bragard-Zeichen.
[L106]

Dermatome.
[L231]

Stimmgabel zur Prüfung des Vibrationsempfindens.
[M108]

Rigor mit gleichbleibend erhöhtem Widerstand.
[L190]

Zahnradphänomen.
[L190]

Taschenmesserphänomen
[L190]

a Armhalteversuch. >b Beinhalteversuch.
[L231]

Eigenreflex am Beispiel des Patellarsehnenreflexes.
[L190]

Jendrassik-Handgriff.
[L157]

Prüfung des Masseterreflexes.
[E420]

Prüfung des Bizepssehnenreflexes.
[K116]

Prüfung des Trizepssehnenreflexes.
[K116]

Prüfung des Radiusperiostreflexes.
[K116]

Prüfung des Patellarsehnenreflexes.
[K116]

Prüfung des Achillessehnenreflexes.
[K116]

Fluchtreflex als Fremdreflex.
[L190]

Prüfung des Bauchhautreflexes.
[L143]

Prüfung des Babinski-Reflexes.
[L106]

Prüfung des Oppenheim-Zeichens.
[E989]

Prüfung des Gordon-Scharfer-Reflexes.
[E989]

Finger-Nase-Versuch.
[L138]

Knie-Hacke-Versuch.
[L143]

Prüfung des Rebound-Phänomens.
[L126]

Die Hirnnerven und ihre wichtigsten Funktionen.
[L190]

Prüfung der >OkulomotorikOkulomotorik.
[L106]

Prüfung der Austrittspunkte des N. trigeminus.
[L143]

a Motorischer Anteil des N. facialis. >b Repräsentation der Gesichtsmuskeln im Kern des N. facialis. Die Kerne für die Muskeln der oberen Gesichtshälfte werden von beiden Hirnhälften her versorgt, die Kerne für die Muskeln der unteren Gesichtshälfte nur von der kontralateralen Großhirnrinde. Bei einer zentralen Lähmung (*) kann der Patient daher die Stirn noch runzeln und die Augenlider schließen, während bei einer peripheren Lähmung (**) alle Muskeln einer Gesichtshälfte betroffen sind.
[L143]

Kulissenphänomen bei Lähmung des N. glossopharyngeus.
[L126]

Hypoglossusparese.
[E273]

Differenzialdiagnostik bei Tremor.
Tremorart | Differenzialdiagnosen |
Physiologischer Tremor |
|
Ruhetremor | Morbus Parkinson |
Intentionstremor | Kleinhirnerkrankungen: multiple Sklerose, Kleinhirntumor |
Tremor bei internistischen Erkrankungen |
|
Differenzialdiagnostik bei schlaffer und spastischer Lähmung.
Zentrale Lähmung | Periphere Lähmung | |
Ort der Läsion | 1. Motoneuron oder extrapyramidales System | 2. Motoneuron |
Tonus | Spastische Lähmung | Schlaffe Lähmung |
Eigenreflexe | Gesteigert | Abgeschwächt oder erloschen |
Fremdreflexe | Abgeschwächt | Abgeschwächt oder erloschen |
Pathologische Reflexe | Positiv | Negativ |
Klonus | Positiv | Negativ |
Trophik | Keine Muskelatrophie | Muskelatrophie |
Übersicht über die Reflexveränderungen.
Reflexveränderungen | Differenzialdiagnosen |
Gesteigerte Reflexe |
|
Lebhafte Reflexe |
|
Seitengleich abgeschwächte oder fehlende Reflexe |
|
Seitendifferenz | Einseitige Wurzelläsionen |
Übersicht über die Hirnnerven und ihre Innervationsgebiete.
Hirnnerv | Qualität | Funktion bzw. Innervation |
N. olfactorius (I) | Sensorisch | Riechen |
N. opticus (II) | Sensorisch | Sehen |
N. oculomotorius (III) | Motorisch |
|
Parasympathisch |
|
|
N. trochlearis (IV) | Motorisch | M. obliquus superior |
N. trigeminus (V) | Sensibel |
|
Motorisch | Kaumuskulatur | |
N. abducens (VI) | Motorisch | M. rectus lateralis |
N. facialis (VII) | Motorisch | Mimische Muskulatur |
Sensorisch | Vordere ⅔ der Zunge | |
Parasympatisch |
|
|
Sensibel | Mittelohr | |
N. vestibulocochlearis (VIII) | Sensorisch |
|
N. glossopharyngeus (IX) | Parasympatisch | Parotisdrüse |
Sensorisch | Hinteres Drittel der Zunge | |
Motorisch | Pharynxmuskulatur | |
Sensibel | Pharynxschleimhaut | |
N. vagus (X) | Parasympathisch | Innere Organe bis zur linken Kolonflexur |
Motorisch | Kehlkopfmuskeln | |
Sensibel |
|
|
N. accessorius (XI) | Motorisch |
|
N. hypoglossus (XII) | Motorisch | Zungenmuskulatur |
Charakteristika der zentralen und peripheren Fazialisparese.
Periphere Fazialisparese | Zentrale Fazialisparese | |
Ursachen | Periphere Läsionen ipsilateral: idiopathisch, Herpes zoster, Borreliose, Otitis media | Zentrale Läsionen kontralateral: Tumor im ZNS, Apoplex |
Stirnrunzeln | Nicht möglich | Möglich |
Lidschluss |
|
Möglich, aber schwach |
Ausgewählte Differenzialdiagnosen der neurologischen Erkrankungen und deren Befunde.>Polyneuropathiemultiple SkleroseMorbus ParkinsonMeningitisBandscheibenvorfallApoplex
Differenzialdiagnosen | Inspektion | Neurologische Untersuchung | Funktionsprüfung |
Meningitis |
|
|
Liquoruntersuchung:>
|
Apoplex |
|
|
|
Morbus Parkinson |
|
|
|
Multiple Sklerose |
|
|
|
Bandscheibenvorfall |
|
|
|
Polyneuropathie |
|
|
Nervenleitgeschwindigkeit: reduzierte Impulsübertragung |
Neurologische Untersuchung
-
10.1
Erster Eindruck>87
-
10.2
Ausschluss eines Notfalls>87
-
10.3
Anamnestische Anhaltspunkte>88
-
10.4
Meningitiszeichen>88
-
10.5
Sensibilität>89
-
10.6
Motorik>91
-
10.7
Reflexe>93
-
10.8
Kleinhirnzeichen>99
-
10.9
Hirnnervenprüfung>101
-
10.10
Funktionsprüfung>106
-
10.11
Differenzialdiagnostik>106
Untersuchung:Nervensystem Nervensystem:Untersuchung
HINWEIS PRÜFUNG
Die Erhebung des neurologischen Status ist prüfungsrelevant und sollte im Hinblick auf Durchführung und Interpretation der Befunde sicher beherrscht werden.
10.1
Erster Eindruck
Anisokorie.
[L106]

•
PareseParesen, >PlegiePlegien: Lähmungserscheinungen können direkt sichtbar sein durch Schonhaltung einer Körperhälfte oder einer Extremität, einen hängenden Mundwinkel im Gesicht oder der Patient benutzt einen Rollstuhl zur Fortbewegung. Paresen sind gekennzeichnet durch eine unvollständige Lähmung, eine Plegie ist eine vollständige Lähmung. Paresen und Plegien können Hinweise auf zentrale und periphere Störungen der Nervenbahnen sein.
•
Veränderungen der >MimikMimik: Bei Morbus Parkinson, zentralen oder peripheren Nervenbahnenläsionen (z. B. Fazialisparesen)
•
AnisokorieAnisokorie: Unterschiedlich große Pupillenweite, die angeboren oder erworben ist. Eine erworbene Anisokorie kann auf eine intrakranielle Raumforderung hinweisen.
•
SchwindelSchwindel: Unsicherer Gang und Taumeln können auf Schwindel hinweisen. Er kann als Schwank- oder Drehschwindel auftreten, z. B. bei Erkrankungen des Vestibularorgans oder des Kleinhirns.
•
TremorTremor: Kann als Ruhe- oder Intentionstremor auftreten (>Tab. 10.1)
10.2
Ausschluss eines Notfalls
•
Plötzliche stärkste Kopfschmerzen
•
Bewusstseinsstörungen
•
Positive Meningismus-, Nervendehnungszeichen
•
Krampfanfälle
•
Akute Lähmungserscheinungen
•
Ungeklärte Anisokorie
•
Reflexdifferenzen im Seitenvergleich
•
Unstillbares, schwallartiges Erbrechen
10.3
Anamnestische Anhaltspunkte
•
Internistische Vorerkrankungen, z. B. Diabetes mellitus, Hypothyreose, Speicherkrankheiten (Hämochromatose, Morbus Wilson)
•
Kopftrauma in der Vorgeschichte
•
Akute oder chronische Schmerzen
•
Lähmungserscheinungen, Koordinationsschwierigkeiten, Tremor
•
Stimmungsschwankungen
•
Familiäre Häufung von Apoplexen und anderen neurologischen Erkrankungen
10.4
Meningitiszeichen
Brudzinski-Zeichen
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Lasègue-Zeichen
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Umgekehrter Lasègue
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Kernig-Zeichen
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Bragard-Zeichen
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Lhermitte-Zeichen
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
10.5
Sensibilität
•
Protopathische Sensibilität: Schmerz, Druck- und Temperaturempfinden
•
Epikritische Sensibilität: feine Berührung, Lage- und Vibrationsempfinden
10.5.1
Oberflächensensibilität
Berührungsempfinden
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Seitenunterschied: bei spinalen Erkrankungen
-
•
Berührungsunterschied zwischen distalen und proximalen Körperabschnitten: bei Polyneuropathie (symmetrischer, distaler Verlust der Sensibilität)
-
•
Störungen im Berührungsempfinden können sich äußern als>
–
Hypästhesie: Verminderung der Empfindung
–
Anästhesie: Verlust der Empfindung
–
Hyperästhesie: gesteigerte Empfindung
–
Dysästhesie bzw. Parästhesie: schmerzhafte bzw. veränderte Empfindung im Sinne von z. B. Ameisenlaufen
Schmerzempfinden
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Temperaturempfinden
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
10.5.2
Tiefensensibilität
Lageempfinden
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Vibration
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
10.6
Motorik
10.6.1
Bewegungsstörungen
•
AkinesieAkinesie (>Bewegungslosigkeit) und >HypokinesieHypokinesie (>Bewegungsarmut): Spontanbewegungen sind entweder gar nicht oder nur spärlich vorhanden. Bei Morbus Parkinson, Apoplex.
•
HyperkinesieHyperkinesie: Spontanbewegungen sind reichlich vorhanden und laufen meist unwillkürlich und automatisch ab. Sie können auftreten als>
–
Athetotische Bewegungen: langsame, wurmartige, geschraubte Bewegungen, meist an der distalen Muskulatur
–
Choreatische Bewegungen: schnelle, zuckende und unwillkürliche Bewegungen einzelnen Muskelgruppen
–
HemiballismusHemiballismus: schleudernde, grobe Bewegungen einer Körperhälfte
•
TremorTremor (>Zittern; >Tab. 10.1)
•
MyoklonusMyoklonus: blitzartige, klonische Zuckungen einzelner Muskelgruppen
•
TicsTics: automatisch und reflexartig ablaufende Bewegungen, die willentlich meist bis zum gewissen Grad unterdrückt werden können
10.6.2
Lähmung und Atrophie
Lähmung
Atrophie
10.6.3
Muskelkraft
•
0: keine Muskelaktivität
•
1: sichtbare Muskelkontraktionen, aber ohne Bewegungseffekt
•
2: Bewegungseffekt unter Ausschaltung der Eigenschwere
•
3: Bewegung auch gegen die Eigenschwere
•
4: Bewegung gegen mäßigen Widerstand möglich
•
5: Bewegung gegen großen Widerstand möglich, normale Muskelkraft
10.6.4
Muskeltonus
Hypertonus
•
Rigor: erhöhter Grundtonus der Muskulatur, der während des gesamten Bewegungsablaufs bestehen bleibt
•
Spastik: stark erhöhter Grundtonus der Muskulatur bis hin zur Verkrampfung, der zu Beginn einer passiven Bewegung zunimmt, dann plötzlich nachlässt
Rigor
Spastik
Hypotonus
Paralyse und Parese
•
Monoparese (Monoplegie): Lähmung einer Gliedmaße, u. a. durch zentrale Erkrankungen (Apoplex, Tumoren, Metastasen) oder periphere Erkrankungen (Plexusläsion)
•
Hemiparese (Hemiplegie): Lähmung einer Körperhälfte, u. a. durch Apoplex
•
Paraparese (Paraplegie): Lähmung beider Arme bzw. Beine, z. B. nach Rückenmarksverletzungen im lumbalen Bereich
•
Tetraparese (Tetraplegie): Lähmung aller Gliedmaßen, z. B. nach Rückmarksverletzungen im Halswirbelbereich
Latente Parese (versteckte Parese)
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Absinken eines Arms oder Beins: bei ipsilateraler Schädigung im Kleinhirn
-
•
Pronation und Flexion eines Arms im Ellenbogen oder leichte Abspreizbewegung der Finger: bei zentraler Läsion, z. B. nach zerebraler Ischämie
10.7
Reflexe
Merke
Reflexe immer im Seitenvergleich prüfen und beurteilen.
10.7.1
Eigenreflexe
Masseterreflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Bizepssehnenreflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Trizepssehnenreflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Radiusperiostreflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Patellarsehnenreflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Achillessehnenreflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
10.7.2
Fremdreflexe
Kornealreflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
•
Lähmung der Hirnnerven: N. ophthalmicus (afferenter Schenkel) oder N. facialis (efferenter Schenkel)
•
Läsionen im Bereich des Stammhirns
Pupillenreflex
Durchführung (12.6)
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Weite Pupille, keine Miosis bei der direkten Lichtreaktion und keine konsensuelle Lichtreaktion bei Beleuchtung des anderen Auges: Läsion des N. oculomotorius
-
•
Keine Miosis bei der direkten Lichtreaktion, aber konsensuelle Lichtreaktion bei Beleuchtung des anderen Auges: Läsion des N. opticus
-
•
Beidseits enge Pupillen mit kaum sichtbarer Reaktion auf Licht: Intoxikation mit Opiaten, E 605
-
•
Beidseits weite Pupillen: Intoxikation mit Kokain, Halluzinogenen
Bauchhautreflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Merke
Bei der multiplen Sklerose ist der Bauchhautreflex typischerweise erloschen. Ein fehlender Bauchhautreflex beweist die Erkrankung jedoch nicht.
Cremasterreflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Analreflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
10.7.3
Pathologische Reflexe
Babinski-Reflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Oppenheim-Zeichen
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Gordon-Scharfer-Reflex
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
10.8
Kleinhirnzeichen
Finger-Nase-Versuch
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Ruckartige, abgehakte Bewegung oder sogar Verfehlung der Nasenspitze
-
•
IntentionstremorIntentionstremor: Zittern, das umso stärker ausgeprägt ist, je näher der Finger am Zielobjekt ist
Knie-Hacke-Versuch
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Ruckartige, abgehakte Bewegung oder sogar Verfehlung der Tibiavorderkante
-
•
IntentionstremorIntentionstremor: Zittern, das umso stärker ausgeprägt ist, je näher der Finger am Zielobjekt ist
Diadochokinese
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Rebound-Phänomen
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Romberg-Stehversuch
Durchführung
ACHTUNG
Bei der Durchführung von Romberg-Stehversuch, Unterberger-Tretversuch, Blindgang, Strichgang und Hüpfen auf einem Bein immer hinter dem Patienten stehen, um bei einer Fall- oder Sturzneigung Folgeverletzungen zu vermeiden.
Normalbefund
Pathologische Befunde
Unterberger-Tretversuch
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
Strichgang, Blindgang, Hüpfen auf einem Bein
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
10.9
Hirnnervenprüfung
10.9.1
Die Hirnnerven im Überblick (>Abb. 10.25, >Tab. 10.4)
10.9.2
Untersuchung der einzelnen Hirnnerven
N. olfactorius (I)
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
N. opticus (II)
Durchführung
N. oculomotorius (III), N. trochlearis (IV) und N. abducens (VI)
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Seitendifferenzen bei der Verfolgung des bewegten Objektes können ein Hinweis auf eine Augenmuskelparese sein.
-
•
NystagmusNystagmus: Rhythmische und unwillkürliche Augenbewegungen, die meist ruckartig sind. Er kann horizontal, vertikal oder rotatorisch sein. Ursachen können angeboren, erworben durch Augenschäden, Erkrankungen des Stammhirns oder Läsionen des Vestibularapparates sein.
N. trigeminus (V)
Durchführung
-
•
Nervus:trigeminus >Prüfung der Sensibilität: Im Versorgungsbereich der drei Äste (Stirn, Backe und Kinnpartie) die Gesichtshaut mit einem Wattestäbchen sanft bestreichen.
-
•
Prüfung der Trigeminusaustrittspunkte: Am Foramen supraorbitale, infraorbitale und mentale sanften Druck ausüben (>Abb. 10.27).
-
•
Prüfung der Kaumuskulatur: Die Fingerkuppen zunächst auf die Backen (Prüfung des M. masseter) legen, dann auf die Schläfen (Prüfung des M. temporalis). Den Patienten auffordern zu kauen.
-
•
Kornealreflex >10.7.2
-
•
Massterreflex >10.7.2
Normalbefund
-
•
Seitengleiche Sensibilität.
-
•
Keine Schmerzen im Bereich der Nervenaustrittspunkte.
-
•
Seitengleiche Kaukraft.
Pathologische Befunde
-
•
Seitendifferenz hinsichtlich der Sensibilität im Bereich der Trigeminusäste bei einseitiger Nervenläsion.
-
•
Schmerzhafte Nervenaustrittspunkte u. a. bei Sinusitis frontalis und maxillaris, Trigeminusneuralgie.
-
•
Weicher Kiefer bei einseitigem Ausfall der Kaumuskulatur. Der Kiefer weicht zur paretischen Seite ab.
N. facialis (VII)
Durchführung
-
•
Nervus:facialis >Geschmacksprüfung: Dem Patienten die Geschmacksqualitäten süß, sauer und salzig anbieten.
-
•
Prüfung der Gesichtsmotorik: Den Patienten auffordern, die Stirn zu runzeln, die Augen zusammenzukneifen, die Backen aufzublasen und die Zähne zu zeigen.
Normalbefund
-
•
Sichere und seitengleiche Unterscheidung zwischen den Geschmacksqualitäten süß, sauer und salzig.
-
•
Seitengleiche Fähigkeit, die Stirn zu runzeln, die Augen zusammenzukneifen, die Backen aufzublasen und die Zähne zu zeigen.
Pathologische Befunde
-
•
Unsichere Geschmackszuordnung von süß, sauer und salzig bei Läsionen des N. facialis oder des N. olfactorius durch z. B. Trauma oder Rhinitis.
-
•
Seitendifferenz bei der Beweglichkeit der mimischen Muskulatur bei zentraler oder peripherer >FazialispareseFazialisparese (>Abb. 10.28, >Tab. 10.5).
N. vestibulocochlearis (VIII)
Durchführung
-
•
Nervus:vestibulocochlearis >Grobe Prüfung des Hörvermögens: 13.6
-
•
Prüfung der Fallneigung: Romberg-Stehversuch, Unterberger-Tretversuch, Strichgang, Blindgang und Hüpfen auf einem Bein (>10.8)
N. glossopharyngeus (IX)
Durchführung
-
•
Nervus:glossopharyngeus >Prüfung der Pharynxschleimhaut und -muskulatur: Den Patienten auffordern, den Mund weit zu öffnen und „Aaaaa“ zu sagen.
-
•
Prüfung des Würge- und Schluckreflexes: Die Rachenhinterwand mit einem Wattebausch bestreichen.
-
•
Prüfung der Geschmacksqualität bitter: Dem Patienten die Geschmacksqualität bitter anbieten.
Normalbefund
-
•
Während der Patient „Aaaaa“ sagt, seitengleiche Kontraktion der Gaumenbogenmuskulatur.
-
•
Beim Bestreichen der Rachenhinterwand wird ein Schluck- und Würgereflex ausgelöst.
-
•
Die Geschmacksqualität bitter kann seitengleich wahrgenommen werden.
Pathologische Befunde
-
•
Bei Lähmung der Gaumenbogenmuskulatur entsteht beim Sagen von „Aaaaa“ das >KulissenphänomenKulissenphänomen: Das Gaumensegel weicht zur gesunden Seite ab (>Abb. 10.29).
-
•
Fehlender Würge- und Schluckreflex können ein Hinweis auf einen Apoplex oder Hirnstammläsionen sein. Im praktischen Alltag ist ein rezidivierendes Verschlucken die Folge.
-
•
Bei Lähmung kann die Geschmacksqualität bitter nicht geschmeckt werden.
N. vagus (X)
Durchführung
N. accessorius (XI)
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
N. hypoglossus (XII)
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
10.10
Funktionsprüfung
HINWEIS PRÜFUNG
Eine Grundkenntnis über Indikation und Aussagekraft der Untersuchungen ist von Vorteil.
Liquoruntersuchung
ACHTUNG
Dem Heilpraktiker ist die Liquorpunktion nicht verboten, außer bei V. a. auf eine Meningitis durch Keime aus den § 6 Abs. 1, § 7 und § 34 Abs. 1 des IfSG. In Anbetracht der Voraussetzungen und der Komplikationen muss an dieser Stelle dringend von solchen Experimenten abgeraten werden.
EEG
CT, MRT und andere bildgebende Verfahren
10.11