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978-3-437-58705-4
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Fassthorax.
[E427]

Pathologische Atmungsmuster.
[A400]

Sahlischer Venenkranz.
[M537]

Atemmechanik. Da die Lunge elastisch ist, folgt sie passiv den Exkursionen des Brustkorbs bei den Atembewegungen.
[L190]

Palpation der Atemexkursionen von ventral (a) und dorsal (b).
[E987]

Prüfung des Stimmfremitus.
[K116]

Perkussion der Lunge.
[K116]

Prüfung der Atemverschieblichkeit der Lungengrenzen.
[K116]

Auskultationsstellen der Lunge von ventral (a) und dorsal (b).
[E402]

Relative Vernehmbarkeit der Auskultationsgeräusche unter physiologischen und pathologischen Bedingungen.
[L157]

Differenzialdiagnostik bei Dyspnoe.
Ursachen | Differenzialdiagnosen |
Pulmonal |
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Kardiovaskulär |
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Neurologisch |
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Mechanisch | Fremdkörper bzw. Verlegung der oberen Atemwege |
Muskuloskelettal |
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Hämatologisch | Anämie |
Psychogen |
|
Differenzialdiagnostik bei Hämoptysen.
Ursachen | Differenzialdiagnosen |
Infektiös |
|
Kardiovaskulär |
|
Gerinnungsstörung |
|
Neubildungen |
|
Rheumatisch | Vaskulitis |
Differenzialdiagnostik bei Husten.
Ursachen | Charakteristika |
Virale Infekte, Allergien, Medikamente |
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Pneumonie, Bronchitis, Bronchiektasen, Tumoren | Produktiver Husten |
Chronischer Raucherhusten | Produktiver Husten, v. a. morgens |
Herzinsuffizienz |
|
Gastroösophagealer Reflux | Husten nach Mahlzeiten und im Liegen |
Differenzialdiagnostik bei Auswurf.
Charakteristika | Differenzialdiagnosen |
Mukös-glasig |
|
Gelb-grün |
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Dreischichtig (Schaum, Schleim, Eiter) | Bronchiektasen |
Braun-rot | Bakterielle Pneumonie |
Braun-rot, schaumig | Lungenödem |
Blutig |
|
Physiologische Atemphänomene.
Atemgeräusche | Charakteristika | Physiologisch |
Vesikuläratmen | Leise, tief | Lungengewebe |
Bronchialatmen | Laut, hoch | Trachea, große Luftwege |
Differenzierung der Nebengeräusche.
Nebengeräusche | Charakteristika | Differenzialdiagnosen |
Trockene Rasselgeräusche |
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Feuchte Rasselgeräusche | Fein-/grobblasig klingend | Lobärpneumonie |
Feinblasig nicht klingend | Kardiales Lungenödem | |
Grobblasig nicht klingend |
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Pleurareiben |
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Pleuritis sicca |
Ausgewählte Differenzialdiagnosen der Lungenerkrankungen und deren Befunde.SpannungspneumothoraxPneumothoraxPneumoniePleuraergussLungenödemEmphysemCOPDAtelektaseAsthma bronchialePneumonie:atypische
Differenzialdiagnosen | Inspektion | Palpation und Perkussion | Auskultation |
Normalbefund | Unauffällig |
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Asthma bronchiale |
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COPD, Emphysem |
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Pneumothorax |
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Fehlende Atemgeräusche über dem betroffenen Gebiet |
Spannungspneumothorax |
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Fehlende Atemgeräusche über dem betroffenen Gebiet |
Pneumonie |
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Atypische Pneumonie |
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Sehr oft unauffällig | Sehr oft unauffällig |
Pleuraerguss |
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Abgeschwächte oder fehlende Atemgeräusche |
Atelektase |
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Abgeschwächte oder fehlende Atemgeräusche |
Lungenödem |
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Feuchte, nicht-klingende Rasselgeräusche zunächst an der Lungenbasis |
Untersuchung der Lunge
-
6.1
Erster Eindruck43
-
6.2
Ausschluss eines Notfalls43
-
6.3
Anamnestische Anhaltspunkte44
-
6.4
Inspektion44
-
6.5
Palpation46
-
6.6
Perkussion48
-
6.7
Auskultation49
-
6.8
Funktionsprüfung52
-
6.9
Differenzialdiagnostik53
Untersuchung:Lunge Lunge:Untersuchung
HINWEIS PRÜFUNG
Das gesamte Kapitel der Lungenuntersuchung ist prüfungsrelevant und sollte im Hinblick auf Durchführung und Interpretation der Befunde sicher beherrscht werden.
6.1
Erster Eindruck
•
ZyanoseZyanose: Die Blaufärbung der Haut kann an Akren (Lippen, Nase, Ohrläppchen und Fingern) auftreten und ist auf einen Sauerstoffmangel zurückzuführen. Sie kann bei Lungenerkrankungen (z. B. Emphysem, Asthmaanfall, großen Atelektasen, Bronchialkarzinom, Pneumothorax) oder bei Herzerkrankungen (z. B. Herzfehlern, Herzinsuffizienz) auftreten. Ebenfalls kann sie durch einen reduzierten Atemantrieb verursacht sein, etwa durch Schädigung der Medulla oblongata nach Apoplex oder durch Intoxikationen mit sedierenden Substanzen.
•
DyspnoeDyspnoe (Atemnot): Geht mit Beklemmunsgefühl und Lufthunger einher und liefert Hinweise auf Erkrankungen u. a. der Lunge und oberen Atemwege, Herzerkrankungen oder Erkrankungen des Atemzentrums. Neben der Dyspnoe können eine Tachypnoe oder Orthopnoe vorliegen.
•
StridorStridor: Er gibt Hinweise auf Obstruktionen in den Atemwegen. Dabei kann die stridoröse Atmung pfeiffend bzw. schnarrend sein. Ein inspiratorischer Stridor tritt bei Verengung der oberen Luftwege auf, u. a. durch Fremdkörper, Tumoren, Glottisödem, eine große Struma oder Diphtherie. Ein exspiratorischer Stridor tritt bei Verengungen der Bronchien auf, z. B. bei Asthma bronchiale.
•
HustenHusten, Auswurf: Kann Hinweise auf bronchopulmonale Erkrankungen oder Herzerkrankungen liefern.
•
Körperhaltung: Patienten mit Lungenerkrankungen präferieren eine sitzende Körperhaltung mit Aktivierung der Atemhilfsmuskulatur.
•
JugularvenenstauungJugularvenenstauung: Eine symmetrische Jugularvenenstauung kann Ausdruck einer Lungenerkrankung sein, die bereits eine Rechtsherzinsuffizienz zur Folge hat. Eine einseitige Jugularvenenstauung gibt Hinweise auf lokale Kompressionserscheinungen, z. B. durch einen Lungenspitzentumor (Pancoast-Tumor).
•
Horner-Horner-SyndromSyndrom: Miosis, Ptosis und Enophthalmus.
6.2
Ausschluss eines Notfalls
•
Dyspnoe: mögliches Symptom einer kardiopulmonalen Erkrankung (Tab. 6.1)
•
ThoraxschmerzenThoraxschmerzen: bei Lungenembolie, Angina pectoris, Herzinfarkt (Tab. 4.1)
•
HämoptoeHämoptoe, HämoptysenHämoptysen: mögliches Symptom maligner Neubildungen der Atemwege; Hämoptysen sind blutige Beimengungen im Sputum, z. B. als rote Blutfädchen (Tab. 6.2), Hämoptoe ist Bluthusten
6.3
Anamnestische Anhaltspunkte
•
Nikotinkonsum
•
Berufliche Noxenexposition, u. a. Asbest, Nickel, Stäube
•
Familiäre Häufung von Lungenerkrankungen, z. B. Asthma bronchiale, Tuberkulose
•
Tierkontakte, z. B. Vogelzüchter
6.4
Inspektion
Thoraxdeformitäten
-
•
Thoraxdeformitäten FassthoraxFassthorax: Fassförmige Form des Thorax mit horizontal verlaufenden Rippen, breiten Interkostalräumen, geblähten Schlüsselbeingruben („Emphysemkissen“) und einem breiten epigastrischen Winkel (Abb. 6.1); typischer Befund beim Lungenemphysem.
-
•
TrichterbrustTrichterbrust: Angeborene Anomalie, bei der das Sternum ist eingezogen ist. Meist sind keine Auswirkungen auf die Atmung zu beobachten, das Herz kann nach links verlagert sein.
-
•
HühnerbrustHühnerbrust: Angeborene Anomalie, bei der das Sternum über das Thoraxniveau hinausragt.
-
•
GlockenthoraxGlockenthorax: Glockenartige Form des Thorax bei Rachitis bzw. Osteomalazie. Dabei ist der Ansatz des Zwerchfells an der Thoraxwand eingezogen.
-
•
ThoraxasymmetrieThoraxasymmetrie durch Kyphoskoliose: Durch die Seitverbiegung der Wirbelsäule kann die Lunge in ihrer Lage und Ausdehnung beeinträchtigt sein.
-
•
Thoraxasymmetrie nach Rippenfraktur: Durch eine Rippenserienfraktur kann eine Asymmetrie bedingt sein. Begleitet wird der Zustand von starken Schmerzen und einer paradoxen Atmung.
Atemfrequenz
-
•
Atemfrequenz EupnoeEupnoe: Normale Atmung ist leise mit 14–19 Atemzügen pro Minute.
-
•
TachypnoeTachypnoe: Beschleunigte Atmung mit einer Atemfrequenz von mehr als 20 Atemzügen pro Minute. Sie tritt auf bei Sauerstoffmangel, Lungen-, Herzerkrankungen, Erkrankungen des Atemzentrums, psychogen oder im Rahmen einer Anämie. Physiologisch ist eine Tachypnoe bei körperlichen und seelischen Belastungen.
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•
BradypnoeBradypnoe: Verlangsamte Atmung mit weniger als 14 Atemzügen pro Minute. Sie kann bei Störungen des Atemzentrums oder Intoxikationen, u. a. mit Opiaten und Schlafmitteln, auftreten.
Atemstörungen (Abb. 6.2)
-
•
Atemstörungen HyperventilationHyperventilation: Die Atmung ist beschleunigt und tief. Sie kann bei Stress, Fieber oder Hyperthyreose auftreten. Die psychogene Hyperventilation ist meist angstbedingt und geht mit zunächst perioraler Parästhesie und mit Pfötchenstellung der Hände einher.
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•
HypoventilationHypoventilation: Bei Störungen des Atemzentrums oder Intoxikationen.
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•
Oberflächliche Atmung: Bei Schmerzzuständen.
-
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Kussmaul-Kussmaul-AtmungAtmung: Abnorm tiefe und beschleunigte Atmung. Sie tritt als Kompensationsatmung im Zuge einer metabolischen Azidose auf, u. a. bei Ketoazidose (Coma diabeticum) oder beim Coma uraemicum.
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Cheyne-Stokes-Cheyne-Stokes-AtmungAtmung: Periodisch ab- und zunehmende Atmung mit Pausen. Diese Atemstörung kann im Rahmen eines Apoplex, bei Enzephalitis oder Herzinsuffizienz vorkommen. Selten bei Aufenthalt in großen Höhen.
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Biot-Biot-AtmungAtmung: Regelmäßige Atmung mit Pausen. Sie kann nach einem Schädeltrauma oder bei Hirndruck mit Verletzung des Atemzentrums, selten begleitend bei einer Meningitis auftreten.
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Dyspnoe: Erschwerte Atmung (4.2).
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•
OrthopnoeOrthopnoe: Schwerste Atemnot, die beim Liegen auftritt und durch Aufsetzen gebessert wird. Die Patienten nehmen meist eine „Kutscherhaltung“ ein, die automatisch zusätzlich auch die Atemhilfsmuskeln aktiviert. Tritt bei Linksherzinsuffizienz auf.
Zyanose
•
Zentrale ZyanoseZyanose:z*entrale* durch verminderte Sättigung der Erythrozyten mit Sauerstoff, z. B. bei Pneumonie, Lungenemphysem, Asthmaanfall, Lungenembolie, Lungenödem, angeborenen Herzfehlern mit Rechts-Links-Shunt, Höhenaufenthalt. Neben den Akren erscheinen auch die Zungengrundvenen bläulich.
•
Periphere ZyanoseZyanose:p*eriphere* durch vermehrte Sauerstoffausschöpfung des Blutes in den Kapillaren, z. B. bei Schock, Herzinsuffizienz, Kälteexposition, Vasokonstriktion, Polyglobulie, Phlebothrombose. Die Zungengrundvenen sind rosig, die Akren livide.
Jugularvenenstauung
Horner-Syndrom
Nagelveränderungen (Abb. 4.2)
•
TrommelschlägelfingerTrommelschlägelfinger: runde Auftreibungen der Endglieder der Finger durch Weichteilverdickung und Schwellung des Nagelbetts
•
UhrglasnägelUhrglasnägel: starke Wölbung in Längs- und Querrichtung durch Schwellung des Nagelbetts
Sahlischer Venenkranz
Husten und Auswurf
Weitere Befunde
•
Spider Spider naevinaevi: sternförmige arterielle Gefäßerweiterungen (8.3.4)
•
PetechienPetechiale Blutungen: punktförmige Hauteinblutungen bei Gefäßschäden oder Thrombozytenfunktionsstörung
•
Naevi (Muttermale): lokale Hyperpigmentierungen der Haut (11.1.5)
6.5
Palpation
Atemexkursionen
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Verminderung der Atemexkursionen (starrer Thorax): Bei Morbus Bechterew durch Verknöcherung der Kostovertebralgelenke, Lungenemphysem, Lungenfibrose oder Schmerzzuständen.
-
•
Nachschleppende Atmung: Die Atmung ist nicht seitengleich, die Atembewegungen sind auf einer Seite verzögert. Sie ist ein Hinweis auf einseitige Prozesse in der Lunge (z. B. Infiltrationen) oder der Pleura (z. B. Erguss, Verschwartung).
-
•
Schmerzhafte Atmung: Lokale Schmerzen während der Atmung bei Rippenfraktur, Rippenprellungen, Abszessen, Tumoren oder Metastasen.
Stimmfremitus
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
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•
Verstärkter Stimmfremitus: bei Infiltraten, z. B. bei Pneumonie oder Lungenödem
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•
Verminderter Stimmfremitus: bei Pleuraerguss, Pneumothorax, Emphysem
6.6
Perkussion
Klopfschallarten
-
•
Klopfschallarten Sonorer Klopfschall: Klopfschall über der gesunden Lunge. Er ist laut, tief und ungedämpft.
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•
Hyposonorer Klopfschall (gedämpfter Klopfschall oder Schenkelschall): Über dichten Arealen bzw. soliden Organen perkutierbar. Er ist kurz, leise und hoch. Über der Lunge bei einer Gewebeverdichtung, u. a. bei Pneumonie, Pleuraerguss, Lungenödem.
-
•
Hypersonorer Klopfschall: Sehr lauter Klopfschall („Schuhschachtelton“) über Bezirken die viel Luft beinhalten, z. B. beim Emphysem, Pneumothorax oder akuten Asthmaanfall.
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•
Tympanitischer Klopfschall: Klingender, hohler Klopfschall über luftgefüllten Organen, z. B. Hohlorganen wie Magen oder Darm.
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Hyposonorer Klopfschall: bei Gewebeverdichtungen wie Pneumonie, Pleuraerguss, Lungenödem
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•
Hypersonorer Klopfschall: bei Emphysem, Pneumothorax oder im akuten Asthmaanfall
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•
Tympanitischer Klopfschall: Hinweise auf luftgefüllte Hohlorgane
-
•
Zwerchfellhochstand: bei vernarbenden Prozessen der Lunge, Erkrankungen bzw. Zuständen, die mit erhöhtem abdominalen Volumen einhergehen, z. B. Adipositas, Schwangerschaft; einseitiger Zwerchfellhochstand bei Phrenikuslähmung
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•
Zwerchfelltiefstand: bei Erkrankungen der Thoraxorgane, die mit erhöhtem Volumen einhergehen, z. B. Emphysem
Verschieblichkeit der Lungengrenzen
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
6.7
Auskultation
Atemgeräusche
Durchführung
Normalbefund (Abb. 6.10, Tab. 6.5)
-
•
VesikuläratmenVesikuläratmen (Bläschenatmen): Normales Geräusch über gesunden Lungen. Es ist tieffrequent und relativ leise. Die Inspiration ist etwas lauter als die Exspiration. Das Verhältnis von Inspiration zu Exspiration sollte 1 : 2 betragen.
-
•
BronchialatmenBronchialatmen: Lautes, röhrendes Geräusch über der Trachea und großen Bronchien. Ein Bronchialatmen über dem Lungengewebe ist pathologisch.
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•
Pueriles pueriles AtmenAtmen: Eine Sonderform, die auch zu den physiologischen Phänomenen gehört. Es findet sich besonders bei jungen, sehr schlanken Patienten. Das Atemgeräusch ist besonders in der Exspiration deutlich verschärft.
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•
EntfaltungsknisternEntfaltungsknistern: Es ist besonders über Bereichen hörbar, die zuvor nicht vollständig ventiliert waren, und im Gegensatz zu den Rasselgeräuschen und Knisterrasseln nach wenigen kräftigen Atemzügen und der damit verbundenen Alveolardehnung nicht mehr hörbar.
Pathologische Befunde
-
•
Verschärftes Atemgeräusch: Während der Inspiration sehr lautes und auch während der Exspiration deutlich lauter wahrnehmbar Geräusch. Es kann bei beginnenden Infiltrationsprozessen der Lunge gehört werden.
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•
Abgeschwächtes oder aufgehobenes Atemgeräusch: Kann unterschiedliche Ursachen haben. Zum einen können bronchiale Obstruktionen die Ventilation behindern (z. B. beim Asthma bronchiale), zum anderen kann die Ursache entweder an zerstörten Alveolen liegen (z. B. beim Emphysem), das Lungengewebe ist verdrängt (z. B. beim Pleuraerguss, Pneumothorax) oder die Entfaltung der Lunge ist behindert (z. B. bei Lungenfibrose).
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•
Bronchialatmen über dem Lungengewebe: Der Klangcharakter entspricht dem Geräusch über der Trachea. Über dem Lungengewebe ist es ein Hinweis auf Infiltrationen der Alveolen, v. a. bei typischer Pneumonie.
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•
Amphorisches amphorisches AtmenAtmen: Ein äußerst seltener Befund über tuberkulösen Kavernen.
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•
PleurareibenPleurareiben: Knarrende in- und exspiratorische Geräusche, die meist nur über den unteren Lungenarealen zu hören sind. Häufig auch als „Lederknarren“ bezeichnet. Es entsteht durch Fibrinablagerung zwischen den Pleurablättern, die dann ein reibungsloses Gleiten behindert. Typisch bei der Pleuritis sicca.
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•
Stridoröse Atmung: Stenoseatmung, die häufig auch ohne Stethoskop gehört werden kann. Es kann ein inspiratorischer vom exspiratorischen Stridor unterschieden werden. Die Ursachen des inspiratorischen Stridors sind Stenosen im Verlauf der oberen Atemwege bis zur Thoraxapertur. Exspiratorische Geräusche entstehen durch Stenosen in Trachea und Bronchien.
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•
Rasselgeräusche
Rasselgeräusche (Nebengeräusche; Tab. 6.6)
Feuchte Rasselgeräusche
•
Feinblasige Geräusche: entstehen in der Alveole
•
Mittelblasige Geräusche: entstehen in den kleinen Bronchien
•
Grobblasige Geräusche: entstehen in den größeren Bronchien
•
Klingende Rasselgeräusche: hochfrequente, hell klingende Geräusche, v. a. bei Lobärpneumonie
•
Nicht klingende Rasselgeräusche: tieffrequente, dumpfer klingende Geräusche, v. a. beim Lungenödem
Trockene Rasselgeräusche
•
BrummenBrummen: tieffrequentes Geräusch
•
GiemenGiemen: höherfrequentes Geräusch
•
PfeifenPfeifen: hochfrequentes Geräusch
Bronchophonie
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
6.8
Funktionsprüfung
•
Lungenfunktionsprüfung: Wird mit dem Spirometer durchgeführt. Sie dient der Bestimmung der dynamischen Größen, wie Atemzugvolumen, in- und exspiratorisches Reservevolumen und Vitalkapazität.
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FEV1FEV1 (Tiffenau-Tiffenau-TestTest): Forciertes exspiratorisches Volumen. Es wird das Volumen gemessen, das unter Anstrengung in der 1. Sekunde maximal ausgeatmet werden kann. Ein geringes FEV1 kann ein Hinweis auf obstruktive Erkrankungen der Atemwege sein.
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Röntgen Thorax p. a. (posterior-anterior) und Seitenaufnahme: Eine der häufigsten Untersuchungen der Lunge. Hier können u. a. die Ausdehnung und mögliche Verdichtungen der Lunge dargestellt werden. Ferner können Gefäßzeichnungen, Herzgröße, Lungenhili und Mediastinum beurteilt werden.
•
BronchoskopieBronchoskopie: Untersuchungsmethode, bei der man direkt den Bronchialbaum einsehen und ggf. Sekrete und Gewebeproben gewinnen und untersuchen kann. Ferner können Fremdkörper entfernt werden.