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10.1016/B978-3-437-58705-4.00014-6
978-3-437-58705-4
Elsevier GmbH
Zervikale Lymphknotenschwellung.
[E273]

Elephantiasis.
[E273]

Lymphknotenregionen.
[S007-1-23]

Palpation der Lymphknoten (LK). a Entlang des Unterkiefers (submandibuläre LK). b Vor dem M. sternocleidomastoideus (zervikale LK). c Hinter dem M. sternocleidomastoideus (zervikale LK). d Oberhalb des Schlüsselbeins (supraklavikuläre LK). e und f In der Axilla bei erhobenem Arm (axilläre LK). g und h In der Axilla bei herabhängendem Arm (axilläre LK).
[K116]

Zunahme des Bauchumfangs bei Splenomegalie.
[E273]

Oberflächenprojektion der Milz.
[E402]

Perkussion der Milzloge.
[K116]

Palpation der Milz.
[K116]

Differenzialdiagnositk bei generalisierter Lymphknotenschwellung.
Ursache | Differenzialdiagnosen |
Infektiös |
|
Neoplastisch |
|
Systemisch |
|
Differenzialdiagnostik bei Splenomegalie.
Ursache | Differenzialdiagnosen |
Vaskulär |
|
Infektiös |
|
Neoplastisch |
|
Hämolytische Anämie | Sichelzellenanämie |
Ausgewählte Differenzialdiagnosen der Lymphknoten- und Milzerkrankungen sowie deren Befunde.infektiöse MononukleoseHodgkin-Lymphomchronisch myeloische Leukämiechronisch lymphatische Leukämie
Differenzialdiagnosen | Inspektion | Palpation, Perkussion | Funktionsprüfung |
Infektiöse Mononukleose |
|
|
|
Hodgkin-Lymphom | Asymmetrische, zunächst lokale (meist zervikale), im Verlauf generalisierte Lymphknotenschwellung |
|
|
Chronisch myeloische Leukämie (CML) |
|
|
|
Chronisch lymphatische Leukämie (CLL) |
|
|
|
Untersuchung des lymphatischen Systems
Untersuchung:Lymphsystem Lymphsystem:Untersuchung
HINWEIS PRÜFUNG
Die Erhebung des Lymphknotenstatus und die Untersuchung der Milz sind prüfungsrelevant und sollten im Hinblick auf Durchführung und Interpretation der Befunde sicher beherrscht werden.
14.1
Lymphknotenstatus
14.1.1
Erster Eindruck
•
HalslymphknotenschwellungHalslymphknotenschwellung (Abb. 14.1): Lymphknoten können reaktiv verändert sein und bei infektiösen oder entzündlichen Erkrankungen anschwellen, u. a. bei der infektiösen Mononukleose, Tuberkulose oder HIV-Infektion. Sie können aber auch Ausdruck einer lymphogenen Metastasierung sein oder als primäres malignes Lymphom auftreten.
•
LymphödemLymphödem: Können entweder angeboren oder erworben sein. Beim angeborenen Lymphödem sind Lymphgefäße nicht ausreichend angelegt worden, das erworbene Lymphödem kann durch Einengung oder Zerstörung der Lymphbahnen entstanden sein. Die häufigste Lokalisation sind die unteren Extremitäten. Das Ödem imponiert fest und ist häufig auch einseitig ausgeprägt.
14.1.2
Ausschluss eines Notfalls
14.1.3
Anamnestische Anhaltspunkte
•
Schmerzhaftigkeit der LymphknotenLymphknoten bzw. -schwellung: schmerzhafte Lymphknoten bei reaktiv veränderten Lymphknoten, indolente Lymphknotenschwellung bei malignen Prozessen, Schmerzhaftigkeit nach Alkoholgenuss in 15 % der Fälle beim Morbus Hodgkin
•
Persistierendes, unklares Fieber: bei hämatologischen Erkrankungen, die im Verlauf zu Lymphknotenschwellungen führen
•
Frühere immunsuppressive Therapie, Chemotherapie oder Strahlenbelastung
•
Exposition gegenüber Chemikalien, u. a. Holzschutzmitteln, Pestiziden
•
EBV-Infektion
•
Bestehende HIV-Infektion
14.1.4
Inspektion
Lymphknoten
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde (Tab. 14.1)
-
•
Generalisierte LymphknotenschwellungLymphknotenschwellungen: bei Infektionskrankheiten, z. B. infektiöser Mononukleose, HIV-Infektion oder Lues, und bei malignen hämatologischen Erkrankungen wie chronischen Leukämien oder Lymphomen
-
•
Lokale Lymphknotenschwellungen: können ebenfalls bei Infektionskrankheiten auftreten, z. B. Schwellung der zervikalen Lymphknoten bei Scharlach, Diphtherie oder Röteln, aber auch bei einer lymphogenen Metastasierung oder in frühen Stadien von Leukämien und Lymphomen
Lymphödem
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Hautverdickung: beim Lymphödem oder generalisierten Myxödem
-
•
Hyperpigmentierung: Hinweis auf venöse oder lymphatische Abflussstörungen oder auf postentzündliche Veränderungen
-
•
Quadratische Zehen: bei Lymphödembildung am Fuß
-
•
ElephantiasisElephantiasis: überdimensionierte Schwellung beim fortgeschrittenen Lymphödem (Abb. 14.2)
14.1.5
Palpation
Lymphknoten
Durchführung
•
Nuchal
•
Okzipital
•
Retroaurikulär
•
Präaurikulär
•
Submandibulär und submental
•
Hintere Begrenzung des M. sternocleidomastoideus
•
Vordere Begrenzung des M. sternocleidomastoideus
•
Supraklavikulär
•
Axillär
•
Inguinal
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Schmerzhaft geschwollene und verschiebliche Lymphknoten mit lokalen Entzündungszeichen: bei entzündlichen Prozessen
-
•
Schmerzlose, indolente Schwellung mit verbackenen (nicht verschieblichen) Lymphknoten (Kartoffelsack): können auf tumoröse Prozesse hinweisen und müssen dahingehend abgeklärt werden
Lymphödem
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
-
•
Derbe Haut, feste Konsistenz des Gewebes, fehlende Eindrückbarkeit und positives Stemmer-Stemmer-ZeichenZeichen: Typische Befunde beim Lymphödem. Beim positiven Stemmer-Zeichen lässt sich die Haut über dem Fußrücken und den Zehen nicht vom darunter liegenden Gewebe abheben. Differenzialdiagnostisch muss man bei derben Ödemen ein Myxödem in Betracht ziehen. In den meisten Fällen wird das Myxödem aber nicht vom Stemmer-Zeichen begleitet und ist nach Gabe von Schilddrüsenhormonen reversibel.
-
•
Weiche Haut, eindrückbare Schwellungen mit Dellenbildung: Ist eher ein Hinweis auf ein Ödem, das bei Rechtsherzinsuffizienz, venösen Abflussstörungen oder dem nephrotischen Syndrom vorkommt. In frühen Stadien des Lymphödems (Stadium I) ist das Ödem meist auch eindrückbar, in den Stadien II und III aber nicht mehr.
14.1.6
Funktionsprüfung
•
Differenzialblutbild
•
Knochenmarkspunktion und Lymphknotenbiopsie: bei V. a. Knochenmarksprozesse
14.2
Untersuchung der Milz
14.2.1
Erster Eindruck
•
BlässeBlässe: Unspezifisches Symptom, das sehr viele Erkrankungen begleiten kann. Bei einer Splenomegalie werden häufig mehr Erythrozyten gemausert; die Folge ist eine Anämie. Bei einer Hämolyse ist eine gelblich-blasse Farbe sichtbar. Die ikterische Färbung ist auf einen erhöhten Hämabbau und Bilirubinzunahme zurückzuführen.
•
Sichtbare HauteinblutungHauteinblutungen: Störungen in der Blutstillung können Milzkrankheiten begleiten. Eine Splenomegalie poolt dabei deutlich mehr Thrombozyten, die in der Blutzirkulation keine blutstillenden Eigenschaften verrichten können. Die Folge sind petechiale Blutungen der Haut oder eine Neigung zum Nasenbluten oder zu Zahnfleischblutungen.
•
Zunahme des Bauchumfangs: Kann neben z. B. der Aszitesbildung durch eine Splenomegalie bedingt sein (Abb. 14.5).
14.2.2
Ausschluss eines Notfalls
14.2.3
Anamnestische Anhaltspunkte
•
Hämatologische Erkrankungen: Anämie, Leukämie, Lymphome
•
Chronische Entzündungen: Sarkoidose, rheumatoide Arthritis
•
Chronische Infektionen: infektiöse Mononukleose, HIV, Toxoplasmose, Tuberkulose
•
Leber- und Herzerkrankungen, die mit einem erhöhten Pfortaderhochdruck einhergehen
•
Schmerzen und Druckgefühl im linken Oberbauch
•
Blutungsneigung vom petechialen Typ
14.2.4
Inspektion
14.2.5
Perkussion
14.2.6
Palpation
Durchführung
Normalbefund
Pathologische Befunde
•
Eine starke Vergrößerung der Milz ist bereits bei der oberflächlichen Palpation gelegentlich bis ins kleine Becken tastbar: v. a. bei CLL und CML
•
Eine mäßige Vergrößerung der Milz ist unter dem Rippenbogen tastbar oder kaudal des Rippenbogens: bei Pfortaderhochdruck, akuten und chronischen Infektionserkrankungen, Leukämien und Lymphomen
ACHTUNG
Bei Verdacht auf infektiöse infektiöse MononukleoseMononukleose schwillt die Milz rasch an und die Dehnung der Milzkapsel hält der Schwellung meist nicht stand. Tiefe und beherzte Palpationen können daher eine Milzruptur zur Folge haben. Die Milzgröße sollte daher sonographisch bestimmt werden.
14.2.7
Funktionsprüfung
•
Blutbildausstrich
•
Sonografie des Organs: Beurteilung der Größe des Organs, der Homogenität des Gewebes und Erkennen etwaige Hämatome
14.3