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Abb. 3.1

Wichtige organische psychische StörungenOrganische psychische Störungen
Abb. 3.2

Häufig gefragte DemenzartenDemenz(ielle Erkrankungen)Arten
Welche Aussagen zu organischen psychischen Störungen sind zutreffend? Organische psychische Störungen
Richtig | Falsch | ||
1. | Organische psychische Störungen werden durch eine direkte oder indirekte Schädigung des Gehirns verursacht. | ||
2. | Eine endokrine Störung (z. B. eine Hypothyreose) kann Ursache eines organisch bedingten Psychosyndroms sein. | ||
3. | Die akute polymorphe psychotische Störung zählt zu den organischen psychischen Störungen. | ||
4. | Bei allen organischen psychischen Störungen sind die Betroffenen bewusstseinsgetrübt. | ||
5. | Störungen der Orientiertheit stützen die Diagnose. | ||
6. | Halluzinationen können bei einer organischen psychischen Störung vorkommen. | ||
7. | Die progressive Paralyse kann eine organische psychische Störung verursachen. | ||
8. | Körperlich begründbare Psychosen können bei der Therapie mit Anti-Parkinson-Präparaten vorkommen. | ||
9. | Bei Verdacht auf eine körperlich verursachte psychische Störung muss die Symptomatik internistisch oder neurologisch abgeklärt werden. | ||
10. | Das Krankheitsbild der Epilepsie zählt nach ICD-10 zu den organischen psychischen Störungen. |
DemenzDemenz(ielle Erkrankungen)vs. depressive Pseudodemenz oder PseudodemenzPseudodemenzvs. Demenz?
Demenz | Depressive Pseudodemenz |
Dauer mindestens 6 Monate | Kürzere Dauer |
Schleichender Beginn | Rascher Beginn |
Keine Auslösesituation | Meist erkennbare Auslösesituation |
Orientierungsstörungen | Keine Orientierungsstörungen |
Langsame Verschlechterung der Symptome | Langsame Besserung der Symptomatik |
Keine Besserung durch Antidepressiva | Antidepressiva bewirken eine Besserung |
Starke Einschränkung der Alltagskompetenz | Kaum Beeinträchtigung der Alltagskompetenz |
Welche Aussagen zum DelirDelirKennzeichen sind zutreffend?
Richtig | Falsch | ||
1. | Das Delir zählt zu den akuten irreversiblen Psychosen. | ||
2. | Eine Störung der Bewusstseinslage spricht gegen ein Delir. | ||
3. | Zu finden ist eine Beeinträchtigung vor allem des Langzeitgedächtnisses bei relativ intaktem Kurzzeitgedächtnis. | ||
4. | Desorientiertheit zu Zeit, Ort oder Person ist ein weiteres Leitsymptom. | ||
5. | Kurz andauernde Wahnideen sind häufig zu beobachten. | ||
6. | Wahrnehmungsstörungen verschiedenster Art können vorkommen, sind aber nicht notwendig für die Diagnose. | ||
7. | Eine Sonderform der Erkrankung ist das postoperative Delir, das auch als „Durchgangssyndrom“ bezeichnet wird. | ||
8. | Im Gegensatz zum Delirium tremens fehlen beim „organischen Delir“ die für den Alkoholentzug typischen Entzugssymptome. |
Welche Aussagen zu sonstigen organischen psychischen StörungenOrganische psychische StörungenKennzeichen sind zutreffend?
Richtig | Falsch | ||
1. | Leitsymptom des amnestischen Syndroms sind Störungen der Merkfähigkeit, vor allem des Kurzzeitgedächtnisses. | ||
2. | Bewusstseinstrübung ist ein weiteres Leitsymptom. | ||
3. | Die Betroffenen haben ausgeprägte Orientierungsstörungen. | ||
4. | Die Störung kann als Folge eines Schlaganfalls, eines Herzinfarkts oder eines schweren Schädel-Hirn-Traumas auftreten. | ||
5. | Die organische Persönlichkeitsstörung ist charakterisiert durch eine auffällige Veränderung der prämorbiden Verhaltensmuster. | ||
6. | Eine auffällige Veränderung der Sprachproduktion und des Redeflusses ist ein weiteres Merkmal der organischen Persönlichkeitsstörung. | ||
7. | Die organische Halluzinose ist durch ein wiederkehrendes Auftreten optischer oder akustischer Halluzinationen gekennzeichnet | ||
8. | Die Halluzinationen können wahnhaft verarbeitet werden, Wahn dominiert jedoch nicht das klinische Bild. | ||
9. | Der Dermatozoenwahn (= chronisch taktile Halluzinose) ist eine Sonderform der organischen Halluzinose. | ||
10. | Typisch für die Erkrankung ist die Vorstellung, die Haut sei von kleinsten Lebewesen, z. B. Würmern oder Parasiten, befallen. |
Organische psychische Störungen (F0)
Seit den Anfängen der Prüfung spielen Fragen zu organisch bedingten psychischen Störungen im „Schriftlichen“ eine wichtige Rolle: 85 Fragen in 37 Prüfungen sind ein deutlicher Hinweis darauf, wie wichtig es ist, dass Sie sich in diesem Bereich gut auskennen. In den letzten 21 Prüfungen gab es insgesamt 44 Fragen zu den organisch bedingten psychischen Störungen (Abb. 3.1), also durchschnittlich zwei, in selteneren Fällen auch drei Fragen pro Prüfung. Vor allem die verschiedenen Arten demenzieller Erkrankungen sind in den letzten Jahren in den Vordergrund gerückt. Das unter F0 gelistete Delir (nicht alkoholbedingt) war hingegen eher selten zu finden, die meisten Fragen zum Delir (alkoholbedingt) finden sich im Kapitel „Psychotrope Substanzen“ (Kap. 4). Auch allgemeine Fragen zum Begriff „Organische psychische Störungen“ finden sich in regelmäßigen Abständen immer wieder, zuletzt in der Prüfung vom Frühjahr 2016.
Merke
Die organischen psychischen Störungen sollten zusammen mit der Schizophrenie, den affektiven Störungen und der Psychotherapie auf ihrer Lernliste weit oben stehen.
3.1
Organische psychische Störungen allgemein
Richtig oder falsch?
Typische Prüfungsfragen
-
1.
Eine psychische Erkrankung manifestiert sich im Körper.
-
2.
Eine körperliche Erkrankung zeigt sich in der Psyche.
-
3.
Die psychische Störung hat symbolischen Ausdruckscharakter.
-
4.
Gedächtnis und Denken sind von der Erkrankung nicht betroffen.
-
1.
Somatogene Depression
-
2.
Delir
-
3.
Demenz
-
4.
Schizophrenie
-
5.
Somatoforme Störungen
-
1.
Verfolgungswahn kann ein Symptom einer organischen psychischen Störung sein.
-
2.
Die Alkoholabhängigkeit zählt zu den organischen psychischen Störungen.
-
3.
Die Demenz bei HIV-Infektion zählt zu den organischen psychischen Störungen.
-
4.
Eine internistische Abklärung ist nicht notwendig.
-
5.
Unterschiedliche körperliche Erkrankungen können die gleichen psychischen Symptome hervorrufen, d. h. die Symptome sind nicht spezifisch für die Ursache der Erkrankung.
-
1.
Bewusstseinstrübung
-
2.
Störungen der Orientiertheit
-
3.
Gedankenentzug
-
4.
Kommentierende Stimmen
-
5.
Anhaltende Wortfindungsstörungen
3.2
Demenzielle Erkrankungen
Die wichtigsten prüfungsrelevanten Demenzarten im Überblick
Demenz allgemein
Typische Prüfungsfragen
-
1.
Einschränkung der Alltagskompetenz
-
2.
Bewusstseinstrübung
-
3.
Verminderung der Affektkontrolle
-
4.
Abbau höherer kortikaler Funktionen (Aphasie, Apraxie)
-
5.
Mindestdauer 6 Wochen
-
1.
Ich-Störungen
-
2.
Appetitlosigkeit
-
3.
Depressive Stimmung
-
4.
Sprachstörung
-
5.
Wahnvorstellungen
-
1.
Hypertonie
-
2.
Multiple Sklerose
-
3.
Infektionen
-
4.
HIV-Krankheit
-
5.
Morbus Parkinson
-
1.
Hyperthyreose
-
2.
Leberzirrhose
-
3.
Austrocknung (Exsikkose)
-
4.
Elektrolytstörung
-
5.
Dissoziativer Amnesie
Unterscheiden lernen
Fünf Fallgeschichten im Vergleich
Typische Prüfungsfragen
-
1.
Die Diagnose Demenz wird i. d. R. durch den Neurologen anhand bildgebender Verfahren gestellt.
-
2.
Frühe, langsam fortschreitende Charakterveränderungen mit Verlust sozialer Fähigkeiten sind typisch für die Pick-KrankheitPick-Krankheit (FrontallappendemenzFrontallappendemenz).
-
3.
Kennzeichen der Vaskuläre Demenzvaskulären Demenz(ielle Erkrankungen)vaskuläreDemenz (arteriosklerotischen DemenzArteriosklerotische Demenz siehe Vaskuläre Demenz) ist der schleichende Beginn bei Fehlen körperlicher Begleitbefunde.
-
4.
Charakteristisch für die Demenz bei Alzheimer-Krankheit ist der plötzliche Beginn der Erkrankung mit rascher Verschlechterung der Symptome.
-
5.
Die Demenz bei Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist durch einen besonders langsamen Verlauf gekennzeichnet.
-
1.
Orientierungsstörungen
-
2.
Perseveration
-
3.
Zerebrale Herdsymptome
-
4.
Doppelbilder
-
5.
Apraxie
Demenz oder depressive Pseudodemenz?
3.3
„Organisches“ Delir
Richtig oder falsch?
Delir (nicht alkoholbedingt)
Typische Prüfungsfragen
-
1.
Akuter Beginn
-
2.
Klares Bewusstsein
-
3.
Hinweise auf eine körperliche Erkrankung oder Intoxikation
-
4.
Wortfindungsstörungen
-
5.
Fluktuierender Symptomverlauf
-
1.
Illusionäre Verkennungen
-
2.
Zerebrale Krampfanfälle
-
3.
Suizidale Tendenzen
-
4.
Ausgeprägte vegetative Störungen (z. B. Zittern, Schwitzen, Tachykardie, Hypertonie, Übelkeit mit Erbrechen usw.)
-
5.
Psychomotorische Störungen
Nicht verwechseln
1. DelirDelirorganisches (nicht alkoholbedingt) (nicht alkoholbedingt):
-
•
Bewusstseinstrübung
-
•
Gedächtnisstörungen
-
•
Wechsel zwischen Hypo- und Hyperaktivität
-
•
Umkehr des Schlaf-Wachrhythmus
-
•
Albträume
-
•
Im Gegensatz zum Alkoholdelir meist keine ausgeprägten vegetativen Störungen/vegetativen Entgleisungen
-
•
Zusatzsymptome (für die Diagnose nicht notwendig): Halluzinationen und Illusionen (meist optisch), flüchtige Wahneinfälle, Angst, depressive Verstimmungen
2. AlkoholdelirAlkoholdelir (Delirium tremensDelirium tremensDeliralkoholbedingtes)
-
•
2.1: Symptome des „organischen“ Delirs
plus
-
•
2.2: Alkoholentzugssyndrom (F10.3):
Typische Symptome beim AlkoholentzugssyndromAlkoholentzugssyndromSymptome: grobschlägiger Tremor, Übelkeit, Würgen, Erbrechen, psychomotorische Unruhe, Schwitzen oder Frieren, Herzrasen, optische HalluzinationenOptische HalluzinationenVorkommen in Form kleiner Tiere, Krampfanfälle, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Insomnie usw.
3.4
Sonstige organisch bedingte psychische Störungen
Richtig oder falsch?
Typische Prüfungsfragen
-
1.
Bewusstseinstrübung
-
2.
Probleme beim Lernen neuen Materials
-
3.
Konfabulationen
-
4.
Zustand nach Schlaganfall
-
5.
Beeinträchtigung des Immediatgedächtnisses
-
1.
Akinese
-
2.
Krampfanfall
-
3.
Merkfähigkeitsstörung
-
4.
Desorientiertheit
-
5.
Konfabulation
-
1.
Im Vordergrund steht eine getrübte Bewusstseinslage.
-
2.
Die Halluzinationen können vom Patienten manchmal als solche erkannt werden.
-
3.
Die Erkrankung tritt i. d. R. nur nach langjährigem Alkoholmissbrauch auf.
-
4.
Wahn dominiert das klinische Bild.
-
5.
Differenzialdiagnostisch sollte eine Störung als Folge von Drogenmissbrauch ausgeschlossen werden.
-
1.
Verändertes Sexualverhalten.
-
2.
Inadäquate Witzelsucht.
-
3.
Äußerung von Bedürfnissen und Impulsen ohne Berücksichtigung von Konsequenzen oder sozialen Konventionen.
-
4.
Kognitive Störungen in Form von Misstrauen oder paranoidem Denken.
-
5.
Neurologisch sind die Symptome immer eindeutig einer entsprechenden Hirnregion zuzuordnen.
Merke
Keine Bewusstseinsstörung bei(m): Bewusstseinsstörungen
-
•
organischer Halluzinose
-
•
amnestischen Syndrom (Korsakow-Syndrom)
-
•
organischer Persönlichkeitsstörung
-
•
chronischer taktiler Halluzinose
-
1.
Typisch sind Gedächtnis-, Denk- oder Sprachstörungen und die verminderte Fähigkeit, sich längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Keines dieser Symptome ist so schwerwiegend, dass die Diagnose einer Demenz oder eines organischen amnestischen Syndroms gestellt werden kann.
-
2.
Keines dieser Symptome ist so schwerwiegend, dass die Diagnose einer Demenz oder eines organischen amnestischen Syndroms gestellt werden kann.
-
3.
Die leichte kognitive Störung tritt oft im Zusammenhang mit einer dissoziativen Störung auf.
-
4.
Eine Gehirnerschütterung, fehlender Schlaf oder ein länger andauernder grippaler Infekt können die Störung verursachen.
-
5.
Zur leichten kognitiven Störung zählen auch kognitive Einbußen im Zusammenhang einer depressiven Episode.
3.5
Lösungen mit Kommentaren
-
•
Zu 1 und 2: Richtig!
-
•
Zu 3: Falsch! Die akute polymorphe psychotische Störung zählt zu den unter F2 aufgeführten akuten Psychosen.
-
•
Zu 4: Falsch! In vielen Fällen sind die Betroffenen bewusstseinsklar (z. B. in der Anfangsphase der Demenz, beim amnestischen Syndrom, bei der organischen Halluzinose, bei der organischen Persönlichkeitsstörung usw.).
-
•
Zu 5: Richtig! (z. B. bei demenziellen Erkrankungen oder beim Korsakow-Syndrom).
-
•
Zu 6: Richtig! Bei vielen organisch bedingten Erkrankungen können HalluzinationenHalluzinationen auftreten, z. B. beim Delir, bei der organischen HalluzinoseHalluzinoseorganische, in der Spätphase einer Demenzerkrankung oder bei der progressiven Paralyse (→ Frage 7).
-
•
Zu 7: Richtig! Die progressive Paralyse ist eine Spätfolge der Syphilis, die oft zu einer schweren DemenzDemenz(ielle Erkrankungen) führt, in manchen Fällen auch von Halluzinationen begleitet ist.
-
•
Zu 8: Richtig! Nach langjähriger Einnahme des Anti-Parkinsonmittels L-Dopa kann es zu sog. L-Dopa-PsychosenL-Dopa-Psychose kommen. Hierbei können Halluzinationen auftreten, aber auch Wahnzustände (z. B. VerfolgungswahnVerfolgungswahn), Situationsverkennung, Desorientiertheit oder schwere Erregungszustände.
-
•
Zu 9: Richtig!
-
•
Zu 10: Falsch! Die Epilepsie zählt zu den neurologischen Erkrankungen.
-
•
Zu 1 und 3: Falsch! Das wäre die Beschreibung einer Konversionsstörung.
-
•
Zu 2: Richtig! Beispiele: Nach einem Schädel-Hirn-Trauma wird jemand reizbar und entwickelt eine depressive Störung; als Folge eines Hirntumors bekommt jemand Panikattacken oder entwickelt eine manische oder depressive Symptomatik.
-
•
Zu 4: Falsch! In den meisten Fällen ist das Denken (Gedächtnis, formale oder inhaltliche Denkstörungen) beeinträchtigt, z. B. bei der Demenz, beim Delir usw.
-
•
Zu 1: Richtig! Somatogene DepressionDepression/depressive Episodesomatogene = körperlich verursachte Depression = organische depressive Störung (nicht zu verwechseln mit dem somatischen Syndrom oder der somatisierten = larvierten DepressionDepression/depressive Episodelarvierte).
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Zu 4: Falsch! Die Störungen des Hirnstoffwechsels (Transmitterstörung) bei der Schizophrenie wie auch bei den affektiven Störungen zählen nach psychiatrischer Lehrmeinung nicht zu den organisch bedingten Störungen.
-
•
Zu 5: Falsch! Somatoforme StörungenSomatoforme Störungen sind psychische Störungen, die sich im Körper äußern, nicht umgekehrt!
-
•
Zu 1: Richtig! Verfolgungswahn kann z. B. bei einem Schädel-Hirn-Trauma, einem Hirntumor, einem Delir oder Morbus Alzheimer auftreten.
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•
Zu 2: Falsch! Erkrankungen als Folge von Alkohol finden sich in der ICD-10 unter F1 (Störungen durch psychotrope Substanzen).
-
•
Zu 3 und 5: Richtig!
-
•
Zu 4: Falsch! Eine internistische (oder neurologische) Abklärung ist immer notwendig.
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•
Zu 3 und 4: Falsch! GedankenentzugGedankenentzug und kommentierende Stimmen sind Erstrangsymptome der SchizophrenieSchizophrenieErstrangsymptome (F2).
-
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Zu 2: Falsch! Keine BewusstseinstrübungBewusstseinstrübung in der Anfangsphase der Demenz.
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•
Zu 5: Falsch! Die Mindestdauer beträgt 6 Monate.
-
•
Zu D: Falsch! Die Diagnose wird meist anhand von Tests gestellt, nur in Ausnahmefällen durch bildgebende Verfahren.
-
•
Zu 1: Falsch! Ich-Störungen gehören zur Schizophrenie, nicht zur DemenzDemenz(ielle Erkrankungen)Symptome.
-
•
Zu 2: Richtig! Viele Demenzkranke leiden an Appetitlosigkeit, haben einen gestörten Geschmackssinn oder vergessen, Mahlzeiten einzunehmen.
-
•
Zu 3 und 4: Richtig!
-
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Zu 5: Richtig! Die ICD-10 unterscheidet zwischen einer „Demenz ohne zusätzliche Symptome“ und einer „Demenz mit zusätzlichen Symptomen, vorwiegend wahnhaft“ (oder auch: vorwiegend halluzinatorisch/depressiv/mit gemischten Symptomen).
-
•
Zu 1: Richtig! HypertonieHypertonie (BluthochdruckBluthochdruck siehe Hypertonie) ist häufig Ursache einer vaskulären DemenzVaskuläre Demenz.
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Zu 2: Richtig! Bei der multiplen SkleroseMultiple Sklerose kommt es zu einer Schädigung der die Nervenzellen umgebenden Myelinscheide. Wenn die Schädigung im Gehirn auftritt, ist eine demenzielle Erkrankung die Folge.
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Zu 3: Richtig! Gemeint sind Infektionen des Gehirns, z. B. MeningitisMeningitis oder EnzephalitisEnzephalitis. Wenn das Gehirn dadurch geschädigt wird, kann eine demenzielle Erkrankung die Folge sein.
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Zu 4: Richtig! Eine unbehandelte HIV-InfektionHIV-Infektion führt meist zu kognitiven StörungenKognitive Störung(en)HIV-Infektion (Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen), die sich in etwa 5–10 % der Fälle zu einer schweren Demenz entwickeln.
-
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Zu 5: Richtig! Bei etwa einem Drittel der Patienten mit Morbus ParkinsonParkinson-Demenz kommt es im Verlauf der Erkrankung zu kognitiven Einbußen, die oft in die sog. Parkinson-Demenz einmünden.
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Zu 1: Falsch! Bei einer Überfunktion der SchilddrüseSchilddrüseÜberfunktion (Hyperthyreose) treten keine demenziellen Syndrome auf.
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Zu 2–4: Richtig! Demenzielle SyndromeDemenzielles Syndrom können nur kurz andauern und sind nicht gleichzusetzen mit einer mindestens 6 Monate andauernden Demenzerkrankung. Demenzielle Syndrome können u. a. auftreten bei einer Unterfunktion der SchilddrüseSchilddrüseUnterfunktion (Hypothyreose) (= HypothyreoseHypothyreose), aber auch bei Austrocknung (ExsikkoseExsikkose), Elektrolytstörungen, Leberzirrhose usw.
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Zu 5: Falsch! Die dissoziative AmnesieAmnesiedissoziativeDissoziative Amnesie ist die Folge eines Schocks oder Traumas, im Gegensatz zu demenziellen Erkrankungen, die hirnorganisch bedingt sind.
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Kommentar: Der langsam schleichende Verlauf (seit 10 Jahren) und die Beschreibung der aktuellen Symptomatik sprechen für eine Alzheimer-Demenz im zweiten (mittleren) Stadium mit Zusatzsymptom „Wahn“.
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Kommentar: Gerda W. ist voll orientiert, die Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen existieren erst seit 3 Monaten; überdies gibt es diverse depressive Symptome. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um eine depressive Pseudodemenz als Folge eines Verlusterlebnisses (Tod des Ehemanns).
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Kommentar: Der Hauptschullehrer leidet an einer in Schüben verlaufenden vaskulären Demenz, verursacht durch Mini-Infarkte oder leichte Schlaganfälle.
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Kommentar: Im Vordergrund der Symptomatik steht nicht die Beeinträchtigung des Gedächtnisses, sondern eine fortschreitende Veränderung der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens. Typische demenzielle Syndrome stellen sich erst in einer späteren Phase der Erkrankung ein. Dies ist charakteristisch für die Demenz bei Morbus Pick.
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Kommentar: Der rapide Verlust kognitiver Fähigkeiten in Verbindung mit Gangstörungen und nicht kontrollierbaren Muskelzuckungen sprechen für die Diagnose Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die innerhalb weniger Monate zum Tod führt. Die Erkrankung ist sehr selten (weltweit 1 Fall pro Jahr pro 1 Mio. Einwohner), wird aber oft in der Prüfung gefragt.
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Zu 1: Falsch! Die Diagnose DemenzDemenz(ielle Erkrankungen)Diagnosestellung wird i. d. R. durch Tests erstellt (typisch ist z. B. das Zeichnen einer Uhr mit Ziffernblatt).
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Zu 2: Richtig! → Fallgeschichte 4 (3.2.9).
-
•
Zu 3: Falsch! Die vaskuläre DemenzVaskuläre Demenz verläuft meist in Schüben; begleitend finden sich häufig körperliche Begleitbefunde, die z. B. auf eine transitorische ischämische AttackeTransitorische ischämische Attacke (TIA), auf Mini-InfarkteMini-Infarkte oder auf einen SchlaganfallSchlaganfall hinweisen.
-
•
Zu 4: Falsch! Typisch für die Alzheimer-Krankheit ist der schleichende Beginn mit langsam-progredientem Krankheitsverlauf.
-
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Zu 5: Falsch! → Fallgeschichte 5 (3.2.10).
-
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Zu 1: Richtig! Typisch sind OrientierungsstörungenOrientierungsstörungen bei anfangs klarer Bewusstseinslage.
-
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Zu 2: Richtig! PerseverationPerseveration = ständiges Wiederholen von Wörtern oder Sätzen; Unfähigkeit, das Thema zu wechseln.
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Zu 3: Falsch! Zerebrale Herdsymptome wären z. B. eine halbseitige Lähmung (Hemiparese), Sehstörungen oder ein plötzlicher Verlust der Sprache. Dies ist typisch für eine vaskuläre DemenzVaskuläre Demenz, nicht für Morbus Alzheimer.
-
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Zu 4: Falsch! DoppelbilderDoppelbilder haben meist ihre Ursache in einer Erkrankung des Auges oder der Augenhöhle und sind nicht die Folge einer Degeneration der Hirnrinde.
-
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Zu 5: Richtig! ApraxieApraxie = Unfähigkeit, bislang gewohnte Bewegungen oder Handlungsabläufe durchzuführen.
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Zu A: Erste Symptome der Alzheimer-KrankheitAlzheimer-DemenzSymptome sind oft Kopfschmerzen und Schwindel.
-
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Zu B: In der Anfangsphase der Erkrankung haben die Betroffenen zwar OrientierungsstörungenOrientierungsstörungen, aber keine Bewusstseinstrübung.
-
•
Zu C: Im fortgeschrittenen Stadium der Alzheimer-Krankheit können auch neurologische Symptome wie Lähmungen oder Sehstörungen auftreten (nicht verwechseln mit „Doppelbildern“!!!).
-
•
Zu A: Transitorische ischämische AttackeTransitorische ischämische Attacke (TIA) (abgekürzt TIA) ist ein Begriff aus der Neurologie und bezeichnet vorübergehende neurologische Ausfallerscheinungen, die meist 1–2 Stunden, auf keinen Fall länger als 24 Stunden anhalten. Ursache hierfür ist eine örtlich begrenzte Durchblutungsstörung (Ischämie) einer Gehirnregion, z. B. durch Arteriosklerose oder einen Thrombus (Blutpfropfen). Sie sind Ursache für die sog. „Multiinfarkt-DemenzDemenz(ielle Erkrankungen)Multi-Infarkt-Multiinfarkt-Demenz“ mit Beginn innerhalb von 3–6 Monaten.
-
•
Zu B: Neurologische Herdzeichen sind „Nervenausfälle“, die auf „Herde“ (= entzündliche Erkrankungen) in einem eingegrenzten Bereich des ZNS zurückzuführen sind, z. B. halbseitige Lähmung (Hemiparese), Empfindungsstörungen (z. B. Taubheitsgefühl), Einschränkungen des Gesichtsfelds, Koordinationsstörungen.
-
•
Zu D: Kleinere sich wiederholende Schlaganfälle oder ein größerer zerebraler Insult führen oft innerhalb eines Monats zu einer „vaskulären Demenz mit akutem Beginn“ (F01.0).
-
•
Zu E: BluthochdruckHypertonie führt langfristig zu Gefäßschäden im Gehirn, als Folge davon zu Mini-Infarkten, die eine sich langsam entwickelnde Multiinfarkt-Demenz zur Folge haben.
-
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Zu C: Richtig! Bei einer AnpassungsstörungAnpassungsstörung oder einer depressiven Episode als Folge eines Verlusterlebnisses haben die Betroffenen häufig KonzentrationsKonzentrationsstörungen- und GedächtnisstörungenGedächtnisstörungen, die man mit einer Demenz verwechseln könnte.
-
•
Zu D: Richtig! Keine Orientierungsstörungen bei einer depressiven Störung!
-
•
Zu A: Richtig! Die Mindestdauer für die Diagnose „Demenz“Demenz(ielle Erkrankungen)Symptome beträgt 6 Monate.
-
•
Zu B und C: Falsch! Die hier beschriebenen Symptome passen zu einer vaskulären Demenz mit akutem Beginn (F01.0).
-
•
Zu D: Richtig! Keine BewusstseinstrübungBewusstseinstrübung = qualitative BewusstseinsstörungBewusstseinsstörungenqualitative in der Anfangsphase der Alzheimer-DemenzAlzheimer-Demenz.
-
•
Zu E: Falsch! Dies wäre eine alkoholbedingte DemenzDemenz(ielle Erkrankungen)alkoholbedingte, die in der ICD-10 nicht unter F0, sondern unter F1 (genauer: F17.73) zu finden ist.
-
•
Zu 1: Falsch! Das DelirDelir zählt zwar zu den akuten organischen Psychosen, ist jedoch reversibel (Dauer: meist nur einige Tage).
-
•
Zu 2: Falsch! Eine BewusstseinsstörungBewusstseinsstörungenDelir ist typisch für das Delir.
-
•
Zu 3: Falsch! Beeinträchtigt sind das Immediat- und das Kurzzeitgedächtnis bei relativ intaktem Langzeitgedächtnis.
-
•
Zu 4–8: Richtig!
-
•
Kommentar: Typisch für das „organische“ DelirDelirorganisches (nicht alkoholbedingt) sind: akuter Beginn (1), Bewusstseinstrübung (2 ist falsch), Verursachung durch eine körperliche Erkrankung, eine Intoxikation oder eine schwere OP (3) und oft auch ein Wechsel zwischen Hypo- und Hyperaktivität (= fluktuierender Symptomverlauf, 5). Bewusstseinsklarheit (2) und Wortfindungsstörungen (4) wären eher ein Hinweis auf eine Demenz.
-
•
Zu C: Zu denken wäre hier an eine Unterzuckerung (HypoglykämieHypoglykämie) oder an eine Stoffwechselstörung als Folge einer Lebererkrankung oder einer Niereninsuffizienz (→ UrämieUrämie = Harnvergiftung).
-
•
Zu 1: Richtig! Beispiel: PersonenverkennungPersonenverkennung.
-
•
Zu 2: Falsch! Zerebrale Krampfanfälle zählen zu den Symptomen des AlkoholentzugssyndromsAlkoholentzugsdelir/-syndromKrampfanfälle und des Delirium tremens, nicht zu den in der ICD-10 aufgelisteten Merkmalen des „organischen“ Delirs.
-
•
Zu 3: Falsch! „Suizidale Tendenzen Suizidale Tendenzen “ würde bedeuten: Jemand hat über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder Suizidgedanken. Die Zeitdauer des Delirs liegt jedoch meist zwischen wenigen Stunden und 10–12 Tagen.
-
•
Zu 4: Falsch! Nicht verwechseln mit dem Delirium tremens. Beim Alkoholentzugsdelir wären vegetative „Entgleisungen“ wie Fieber, Zittern, Schwitzen, Herzrasen, Bluthochdruck, Übelkeit usw. typisch, nicht jedoch beim „organischen Delir Delir organisches (nicht alkoholbedingt) “ als Folge einer OP, einer Demenz oder einer schweren Infektionskrankheit.
-
•
Zu 5: Richtig! Zum Beispiel Wechsel zwischen Hypo- und Hyperaktivität, verlängerte Reaktionszeit oder vermehrter/verminderter Redefluss (ICD-10, F05/C).
-
•
Zu 1: Richtig!
-
•
Zu 2: Falsch! Die Betroffenen sind bewusstseinsklar, als Folge der Gedächtnisstörungen leiden sie jedoch unter OrientierungsstörungenOrientierungsstörungen.
-
•
Zu 3: Richtig! → Kommentar zu (2).
-
•
Zu 4: Richtig!
-
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Zu 5: Richtig! Die vor der Erkrankung vorhandene (= prämorbide) PersönlichkeitPersönlichkeit, prämorbide verändert sich oft erheblich.
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Zu 6–10: Richtig!
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Zu 1: Falsch! Keine Bewusstseinstrübung beim amnestischen SyndromOrganisches amnestisches Syndrom.
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Zu 2: Richtig! Dies ist eine Folge der Störung des Kurzzeitgedächtnisses.
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Zu 3: Richtig! Die Betroffenen überspielen ihre Gedächtnislücken durch KonfabulationenKonfabulationen.
-
•
Zu 4: Richtig! → Tab. 3.4 (4)
-
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Zu 5: Falsch! Das Immediatgedächtnis ist beim Korsakow-Syndrom nicht beeinträchtigt; die Betroffenen können z. B. Zahlen nachsprechen.
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Kommentar: Für das Korsakow-SyndromKorsakow-SyndromMerkmale/Symptome (= organisches amnestisches SyndromOrganisches amnestisches SyndromMerkmale/Symptome) sind Störungen der Merkfähigkeit, Desorientiertheit und Konfabulationen typisch. Die Betroffenen haben keine Krampfanfälle und leiden nicht unter einer Beeinträchtigung der Bewegung (AkineseAkinese). Diese wäre typisch für die Parkinson-Krankheit.
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Zu 1: Falsch! Die Betroffenen sind bewusstseinsklar.
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Zu 2: Richtig! Fachausdruck hierfür: Pseudohalluzinationen.
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Zu 3: Falsch! Die Erkrankung tritt häufig (aber nicht „in der Regel“/„nur“) nach langjährigem Alkoholmissbrauch auf und steht dann in der ICD-10 unter F1 (AlkoholhalluzinoseAlkoholhalluzinose). Die organische Halluzinose wird unter F0 codiert und kann z. B. bei Epilepsie oder einem Hirntumor auftreten.
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Zu 4: Falsch! Die HalluzinationenHalluzinationen können zwar wahnhaft verarbeitet werden, Wahn dominiert jedoch nach ICD-10 nicht das klinische Bild.
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Zu 5: Richtig! Beispielsweise optische HalluzinationenHalluzinationenoptischeOptische HalluzinationenVorkommen bei Intoxikation mit CannabisCannabis/CannabinoideIntoxikation oder LSDLSDIntoxikation.
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Kommentar: Die Symptome 1–4 stehen in etwa so in der ICD-10.
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Zu 5: Bei der organischen PersönlichkeitsstörungPersönlichkeitsstörungenorganischeOrganische Persönlichkeitsstörung wie auch bei anderen hirnorganisch bedingten Symptomen lassen sich die Symptome i. d. R. nicht eindeutig einer bestimmten Hirnregion zuordnen.
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Zu A: Falsch! Der DermatozoenwahnDermatozoenwahn ist sehr selten.
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Zu B und C: Richtig! Der Altersgipfel liegt zwischen 48 und 64 Jahren. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.
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Zu D: Falsch! Die chronische taktile HalluzinoseHalluzinosechronische taktile ist eine Sonderform der organischen Halluzinose, es besteht also keine ausgeprägte Bewusstseinstrübung.
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Zu E: Falsch! Die Betroffenen sind von einer körperlichen Verursachung überzeugt und weigern sich meist vehement, Neuroleptika einzunehmen oder begleitend psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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Zu 1, 2 und 4: Richtig!
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Zu 3: Falsch! Die hier gemeinte dissoziative AmnesieAmnesiedissoziativeDissoziative Amnesie ist psychisch bedingt, die leichte kognitive Störung steht unter F0. ICD-10: „Die Diagnose sollte nur in Verbindung mit einer körperlichen Erkrankung gestellt werden.“
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Zu 5: Falsch! Die kognitiven EinbußenKognitive Störung(en)depressive Episode im Zusammenhang mit einer depressiven EpisodeDepression/depressive Episodekognitive Störungen sind nicht organisch bedingt, die Ursache ist eine Störung der Botenstoffe im Gehirn.