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Abb. 2.1

Denkstörungen Denkstörungen
Abb. 2.2

Ich-StörungenIch-StörungenÜbersicht
Abb. 2.3

WahrnehmungsstörungenWahrnehmungsstörungen
Inhaltliche Denkstörung? Formale Denkstörung? Ich-Störung?
Setzen Sie hinter das Symptom den dazu passenden Buchstaben: A = inhaltliche Denkstörung; B = formale Denkstörung; C = Ich-Störung; D = andere Störung (nicht unter A–C einzuordnen).Inhaltliche DenkstörungenIch-StörungenFormale DenkstörungenDenkstörungeninhaltlicheDenkstörungenformale
1. | Zwangsgedanken | 14. | Neologismen | |||
2. | Gedankenlautwerden | 15. | Akoasmen | |||
3. | Gedankenabreißen | 16. | Depersonalisation | |||
4. | Denkzerfahrenheit | 17. | Grübelzwang | |||
5. | Verwirrtheitszustand | 18. | Konfabulation | |||
6. | Gedankenausbreitung | 19. | Wahnwahrnehmung | |||
7. | Personenverkennung | 20. | Illusion | |||
8. | Wahnhaftes Denken | 21. | Gefühl des Gemachten | |||
9. | Zwanghaftes Denken | 22. | Aphasien | |||
10. | Verlangsamtes Denken | 23. | Perseveration | |||
11. | Assoziativ gelockertes Denken | 24. | Ideenflucht | |||
12. | Halluzinatorisches Erleben | 25. | Inkohärenz | |||
13. | Wortfindungsstörungen | 26. | Paralogik |
Lösung zu Tab. 2.1.PersonenverkennungPerseverationNeologismenInkohärenzIllusionIdeenfluchtIch-StörungenHalluzinatorisches ErlebenGrübelzwangGefühl des GemachtenGedankenlautwerdenGedankenausbreitungGedankenabreißenDepersonalisationDenkzerfahrenheitDenkenzwanghaftesDenkenwahnhaftesDenkenassoziativ gelockertesAssoziative LockerungAphasieAkoasmenZwanghaftes DenkenZwangsgedanken
1. | Zwangsgedanken | A | Zwang = inhaltliche Denkstörung | 14. | Neologismen | B | Wortneuschöpfungen, typisch für die Schizophrenie |
2. | Gedankenlautwerden | C | Andere können meine Gedanken mithören! Ich-Störung | 15. | Akoasmen | D | Akustische Geräusch-Halluzinationen, z. B. Zischen, Knacken, Flüstern |
3. | Gedankenabreißen | B | Formale Denkstörung, typisch für die Schizophrenie | 16. | Depersonalisation | C | Zählt zu den Störungen des (nicht schizophrenen) Ich-Erlebens |
4. | Denkzerfahrenheit | B | Formale Denkstörung, typisch für die Schizophrenie (= Inkohärenz) | 17. | Grübelzwang | A | Wichtig ist das Wort „-zwang“: inhaltliche Denkstörung |
5. | Verwirrtheitszustand | D | Symptom einer Bewusstseinsstörung/Bewusstseinstrübung | 18. | Konfabulation | D | Gedächtnislücken werden mit erfundenen Geschichten gefüllt. Sprache und Denken können hierbei klar und verständlich sein. |
6. | Gedankenausbreitung | C | Ich-Störung | 19. | Wahnwahrnehmung | A | Eine Form des Wahns = inhaltliche Denkstörung |
7. | Personenverkennung | D | Illusionäre Verkennung = Wahrnehmungsstörung | 20. | Illusion | D | Oder auch: illusionäre Verkennung: Wahrnehmungsstörung |
8. | Wahnhaftes Denken | A | Inhaltliche Denkstörung (Wahn) | 21. | Gefühl des Gemachten | C | Da wird etwas (gegen meinen Willen) mit mir gemacht = Ich-Störung |
9. | Zwanghaftes Denken | A | Zwanghaftes Denken = Zwangsgedanken = inhaltliche Denkstörung | 22. | Aphasien | D | Störung der Sprachproduktion aufgrund einer Schädigung der Sprachzentren in der Hirnrinde, keine Denk- oder Ich-Störung |
10. | Verlangsamtes Denken | B | Formale Denkstörung bei depressiven Störungen | 23. | Perseveration | B | Beharrliches, oft mechanisches Wiederholen von Wörtern oder Haften an bestimmten Themen |
11. | Assoziativ gelockertes Denken | B | Formale Denkstörung bei manischen Erkrankungen | 24. | Ideenflucht | B | Springen von einem Gedanken zum anderen: → Manie |
12. | Halluzinatorisches Erleben | D | Halluzinationen zählen zu den Wahrnehmungsstörungen | 25. | Inkohärenz | B | Zusammenhangloses Denken → Schizophrenie |
13. | Wortfindungsstörungen | D | Keine Denkstörung! Zählt zu den Aphasien = Störung der Sprache aufgrund einer Läsion (Schädigung) der Hirnrinde | 26. | Paralogik | B | Nicht logische Verknüpfung der Gedanken |
Psychopathologischer Befund und Diagnostik
Schon in den Anfängen der Prüfung waren Fragen zu den wichtigsten Elementarfunktionen ein wesentlicher Bestandteil des „Schriftlichen“, ebenso auch Fallgeschichten zum Überprüfen der diagnostischen Fähigkeiten des Prüflings. Da sich seit 2006 die Art der Fragen zum psychopathologischen Psychopathologischer BefundBefund und zur Diagnostik verändert hat, beziehen sich die statistischen Angaben in Kap. 2.1 auf die letzten 10 Jahre (2006–2016).
2.1
Elementarfunktionen
-
1.
Häufig gilt es, Elementarfunktionen zu definieren und voneinander zu unterscheiden. Typische Fragen lauten: „Zu den inhaltlichen Denkstörungen zählt/zählen …“; oder: „Zu den Sinnestäuschungen zählt man folgende Phänomene …“; „Welche der folgenden Symptome werden zu den Ich-Störungen gezählt?“ oder auch: „Was ist typisch für einen Wahn/wahnhaftes Erleben?“
-
2.
Manchmal sollen Sie bestimmte Elementarfunktionen anhand einer Beschreibung oder einer kurzen Fallgeschichte erkennen. Typische Fragen hierzu sind: „Ein Patient erklärt, sein Handeln werde durch andere gelenkt und beeinflusst. Psychopathologisch handelt es sich hierbei um …“ – oder: „Das Denken des Patienten ist verlangsamt und einfallsarm. Er möchte erzählen, aber trotz Anstrengung ist ihm das möglich. Bei dieser Störung des formalen Denkablaufs handelt es sich um …“ – oder auch: „Ein Patient behauptet, das Kreuz im Arztzimmer sei für ihn ein klarer Hinweis, dass er bald sterben werde. Bei diesem Phänomen handelt es sich um …“.
-
3.
Des Öfteren werden Sie dazu aufgefordert, einzelne Symptome (meist Störungen der Elementarfunktionen) einer bestimmten psychischen Erkrankung oder Störung zuzuordnen. Beispiele hierfür: „Bei welcher der folgenden Erkrankungen tritt die formale Denkstörung Ideenflucht am häufigsten auf?“ – oder: „StimmenStimmen(hören) in Du-Form können auftreten bei …“ – oder: „Bei einem Patienten bemerken Sie eine zunehmende Zerstreutheit und Vergesslichkeit. Welche der folgenden Ursachen kommt/kommen am ehesten in Betracht?“
-
4.
Im Zusammenhang mit den Elementarfunktionen stehen längere Fallgeschichten mit der Aufgabe, aufgrund der Symptome (z. T. Elementarfunktionen, aber auch andere Auffälligkeiten) eine Diagnose zu erstellen, die in diesem Fall am wahrscheinlichsten ist. In den letzten 13 Prüfungen gab es pro Prüfung mindestens eine Fallgeschichte dieser Art. Typische Beispiele zum Thema Diagnostik finden Sie in Kap. 2.2.
-
5.
Einige wenige Fragen bezogen sich auf die Erstellung des psychopathologischen Befunds ganz allgemein, mit denen wir diese Lerneinheit beginnen wollen.
Tipp
In den letzten Jahren gab es in jeder Prüfung zwei bis drei Fragen zu den Elementarfunktionen, überdies auch meist eine bis zwei Fallgeschichten zur Diagnostik. Der psychopathologische Befund (inkl. Diagnostik) sollte deshalb auf Ihrer Lernliste weit oben stehen!
Typische Prüfungsfragen
-
1.
Bewusstseinslage
-
2.
Ich-Erleben
-
3.
Gestik und Mimik
-
4.
Formaler Gedankengang
-
5.
Suizidalität
-
1.
Wenn einer realen Wahrnehmung eine abnorme Bedeutung mit Ich-Beziehung beigelegt wird, handelt es sich um eine Sinnestäuschung.
-
2.
Illusion ist eine vermeintliche Wahrnehmung ohne Sinneseindrücke.
-
3.
Unter „Orientierungsstörung“ versteht man eine mangelhafte Orientierung oder völlige Desorientierung in Bezug auf Ort, Zeit und eigene Person.
-
4.
„Doppelte Buchführung“ ist gleichzeitig „Orientierung“ in realer und wahnhafter Welt.
-
5.
Das Gefühl der Gefühllosigkeit zählt zu den Störungen der Affektivität.
-
1.
Wahnwahrnehmung
-
2.
Sogenannte Willensbeeinflussung
-
3.
Gedankenentzug
-
4.
Leibliche Beeinflussungserlebnisse
-
5.
Wahnhafte Hypochondrie
-
1.
Depersonalisation
-
2.
Größenwahn
-
3.
Halluzinationen
-
4.
Verfolgungswahn
-
5.
Gedankenausbreitung
Inhaltliche und formale Denkstörungen
Unterscheiden lernen
Tipp
Merken Sie sich die folgenden drei inhaltlichen Denkstörungen, die in einer Auflistung von formalen Denkstörungen dann relativ leicht ins Auge springen:
-
•
Wahn (wahnhaftes Denken)
-
•
Zwang (zwanghaftes Denken)
-
•
Überwertige Ideen
Typische Prüfungsfragen
-
1.
Paralogik
-
2.
Zwanghaftes Denken
-
3.
Dialogische Stimmen
-
4.
Primärer Wahn
-
5.
Logorrhö
-
1.
Bei den formalen Denkstörungen ist das inhaltliche Ergebnis des Denkprozesses verzerrt oder verändert (z. B. glaubt jemand, das Wetter beeinflussen zu können).
-
2.
Formale Denkstörungen sind nicht krankheitsspezifisch.
-
3.
Neologismen Neologismensind WortneubildungenWortneuschöpfungen, die z. B. bei der Schizophrenie vorkommen.
-
4.
Gedankenabreißen kann auf eine Schizophrenie hinweisen.
-
5.
Bei Perseveration wird das Denken als mühsam, wie blockiert erlebt.
-
1.
Perseveration bei hirnorganischen Erkrankungen
-
2.
Denkhemmung bei depressiven Zuständen
-
3.
Ideenflucht bei manischen Erkrankungen
-
4.
Wahnhaftes Denken bei paranoiden Psychosen
-
5.
Zerfahrenes Denken bei Schizophrenie
-
1.
dann prüfen Sie das Abstraktionsvermögen;
-
2.
dann prüfen Sie eine wichtige kognitive Eigenschaft;
-
3.
können Sie dies – bei Nichterfassen des Zusammenhangs – mit dem psychopathologischen Begriff des „Vorbeiredens“ bezeichnen;
-
4.
können Sie dies – bei Nichterfassen des Zusammenhangs – mit dem psychopathologischen Begriff des „Konkretismus“ bezeichnen;
-
5.
kann dies – bei Nichterfassen des Zusammenhangs – ein Hinweis auf Schizophrenie sein.
Nicht verwechseln
Manchmal finden sich in der Auflistung Ich-Ich-StörungenStörungen, die Sie auf eine falsche Fährte locken sollen! Ein typisches Beispiel hierfür ist Frage 2.1.13.
-
1.
Gedankenausbreitung
-
2.
Gedankenabreißen
-
3.
Gedankendrängen
-
4.
Gedankenentzug
-
5.
Gedankenlautwerden
Ich-Störungen
Typische Prüfungsfragen
-
1.
Gedankenentzug
-
2.
Wortfindungsstörungen
-
3.
Imperative Stimmen
-
4.
Derealisation
-
5.
Willensbeeinflussung
-
1.
Depersonalisation
-
2.
Parathymie
-
3.
Gedankenausbreitung
-
4.
Negativismus
-
5.
Gedankenabreißen
-
1.
Gedankeneingebung
-
2.
Verfolgungswahn
-
3.
Gedankenlautwerden
-
4.
Imperative Stimmen
-
5.
Leibliche Beeinflussungserlebnisse
Wahrnehmungsstörungen
Typische Prüfungsfragen
-
1.
Illusion ist eine vermeintliche Wahrnehmung ohne Sinneseindrücke.
-
2.
Halluzination ist eine Missdeutung von Sinneseindrücken.
-
3.
Alle Sinneseindrücke können halluziniert werden: Gehör-, Gesichts-, Geruchs-, Geschmacks-, Tast- und Körperhalluzinationen.
-
4.
Die Wahnwahrnehmung ist eine Sonderform der illusionären Verkennung.
-
5.
Von der Illusion unterscheidet sich die Halluzination durch das Fehlen eines entsprechenden Sinnesreizes.
-
1.
Einer realen Wahrnehmung wird eine abnorme Bedeutung mit Ich-Beziehung beigelegt.
-
2.
Ein real vorhandenes Wahrnehmungsobjekt wird, z. B. unter dem Einfluss starker Affekte, als etwas anderes verkannt.
-
3.
Es wird etwas gesehen, gehört, gerochen, geschmeckt, was objektiv nicht vorhanden ist.
-
4.
Vegetative Funktionsstörungen werden als Beweis erlebt, unheilbar krank zu sein.
-
5.
Im oder am Körper wird etwas – de facto nicht Vorhandenes – gespürt, was nach Meinung des Patienten von anderen durch Telepathie hervorgerufen wird.
-
1.
Lokalisation der Halluzinationen durch den Patienten in den äußeren Raum
-
2.
Unmittelbare Realitätsgewissheit für den Patienten
-
3.
Unterbrechung des Gedankengangs des Patienten (z. B. bei akustischen Halluzinationen)
-
4.
Auswirkung auf das faktische Verhalten des Patienten
-
5.
Nachträgliche Erkennung durch den Patienten als Sinnestäuschung
Wahn
Typische Prüfungsfragen
-
1.
Subjektive Gewissheit
-
2.
Unkorrigierbarkeit
-
3.
Extreme Ich-Bezogenheit des Standpunkts
-
4.
Unfähigkeit, das Bezugssystem zu wechseln
-
5.
Verhaltensweisen, die häufig im Gegensatz zum Verhalten der übrigen Menschen stehen
-
1.
Um dem im Wahn erlebten drohenden Schicksal zu entgehen, können Kranke mit Verfolgungs- oder Schuldwahn Suizidversuche unternehmen.
-
2.
Wahnkranke begehen oft psychotisch motivierte Gewalttaten und sind deshalb für andere immer gefährlich.
-
3.
Wahnkranke im akuten Stadium fallen in ihrer Umgebung durch auffällige Verhaltensweisen auf.
-
4.
An Verfolgungswahn leidende Kranke suchen häufig Schutz und Hilfe bei der Polizei.
2.2
Diagnostik
Typische Prüfungsfragen
Diagnostik anhand von Einzelsymptomen
-
1.
agitierter Depression
-
2.
hebephrener Schizophrenie
-
3.
Stimulanzieneinnahme
-
4.
manischer Episode
-
5.
Hypothyreose
-
1.
schizophrenem Residuum
-
2.
Hypothyreose
-
3.
Stimulanzieneinnahme
-
4.
manischer Episode
-
5.
depressiver Episode
-
1.
Manie
-
2.
Depressive Störung
-
3.
Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
-
4.
Delir
-
5.
Arteriosklerose
-
1.
Störungen des Kurzzeitgedächtnisses sprechen gegen eine alkoholbedingte Korsakow-Psychose.
-
2.
Störungen der Merkfähigkeit treten bei affektiven Störungen nicht auf.
-
3.
Eine retrograde Amnesie ist der Verlust der Erinnerung an den Zeitraum, der nach einem Ereignis (z. B. Unfall) lag.
-
4.
Bei Konfabulationen füllt ein Patient Erinnerungslücken mit Einfällen, die er selber für Erinnerungen hält.
-
5.
Paramnesien (Wahn- oder Trugerinnerungen) beinhalten das falsche Wiedererkennen von Situationen.
-
1.
Hypochondrie
-
2.
Posttraumatische Belastungsstörung
-
3.
Depressive Episode
-
4.
Paranoide Persönlichkeitsstörung
-
5.
Multiple Sklerose
-
1.
Paranoide Schizophrenie
-
2.
Borderline-Persönlichkeitsstörung
-
3.
Paranoide Persönlichkeitsstörung
-
4.
Alkoholhalluzinose
-
5.
Benzodiazepin-Entzugssyndrom
-
1.
Delirium tremens
-
2.
Alkoholhalluzinose
-
3.
Benzodiazepin-Entzugsdelir
-
4.
Organisches amnestisches Syndrom
-
5.
Hirntumor
Diagnostik anhand von Fallgeschichten
2.3
Lösungen mit Kommentaren
-
•
Kommentar: Bewusstseinsstörungen, Ich-Störungen und formale Denkstörungen zählen zu den Elementarfunktionen. Der psychopathologische Befund beinhaltet allerdings auch allgemeine Beobachtungen wie Gestik, Mimik, Körperhaltung, Augenkontakt usw. Besonders wichtig sind überdies offene oder versteckte Hinweise auf Suizidalität.
-
•
Zu 1: Falsch! Beschrieben wird hier die WahnwahrnehmungenWahnwahrnehmung. Sie zählt zu den Formen des Wahns, nicht zu den Sinnestäuschungen/Wahrnehmungsstörungen.
-
•
Zu 2: Falsch! Dies wäre eine Halluzination. IllusionIllusion = illusionäre Verkennung von etwas real Vorhandenem.
-
•
Zu 3: Richtig!
-
•
Zu 4: Richtig! Der Begriff stammt von Bleuler. Typisches Beispiel: Der Straßenkehrer, der den Gehsteig fegt (= reale Welt) und gleichzeitig glaubt, er sei Napoleon (= wahnhafte Welt).
-
•
Zu 5: Richtig! Als „Gefühl der Gefühl der GefühllosigkeitGefühllosigkeit“ bezeichnete man früher die „mangelnde Fähigkeit, auf Ereignisse oder Aktivitäten emotional zu reagieren“ (Punkt 2 des „somatischen Syndroms“ bei einer depressiven Episode).
-
•
Zu 1: Falsch! In der Fallgeschichte findet sich keine wahnhafte Umdeutung von etwas real Vorhandenem → Frage 2.1.2 (Aussage 1).
-
•
Zu 2: Richtig! Er sagt, „er müsse gegen seinen Willen bestimmte Bewegungen ausführen“.
-
•
Zu 3: Richtig! „Er habe bemerkt, dass ihm seine Gedanken weggenommen würden.“
-
•
Zu 4: Richtig! „Man verursache … in seinem Körper elektrische Ströme …“
-
•
Zu 5: Falsch! Da wäre er der festen Überzeugung, an einer schweren Erkrankung zu leiden.
-
•
Zu B: Falsch! Verwirrtheitszustände sind typisch für die Bewusstseinstrübung. Die Bewusstseinstrübung zählt zu den qualitativen BewusstseinsstörungenBewusstseinsstörungenquantitative. Verwirrtheit(szustand)
-
•
Zu D: Falsch! GedankenlautwerdenDie Bewusstseinseinengung zählt wie die Bewusstseinserweiterung zu den qualitativen BewusstseinsstörungenBewusstseinsstörungenqualitative. Die Wachheit/Vigilanz der Betroffenen ist hierbei nicht beeinträchtigt.
-
•
Zu E: Falsch! Halluzinationen zählen zu den Wahrnehmungsstörungen. Wahrnehmungsstörungen
-
•
Zu 1: Falsch! ParalogikParalogik = verzerrte, nicht logische Argumentation = formale Denkstörung.
-
•
Zu 2: Richtig! Zwanghaftes DenkenzwanghaftesDenken = ZwangsgedankenZwangsgedanken = inhaltliche Denkstörung.
-
•
Zu 3: Falsch! Dialogische Stimmen(hören)dialogischeStimmen = akustische HalluzinationenakustischeHalluzinationen
-
•
Zu 4: Richtig! Einen primären WahnprimärerWahn haben wir z. B. bei einem plötzlichen Wahneinfall, ohne dass ein vorausgehendes Erlebnis dies erklären könnte: „Ich wachte auf und wusste: Gott hat mich auserwählt, um die Welt zu retten.“ Beispiel für einen sekundären Wahn: WahnsekundärerNach einem Schock oder als Folge von Stimmenhören entwickelt jemand „sekundär“ einen Verfolgungs- oder Größenwahn.
-
•
Zu 5: Falsch! LogorrhöLogorrhö = überschnelles Reden („Sprechdurchfall“).
-
•
Zu 1: Falsch! Wenn der Inhalt verzerrt oder verändert ist, handelt es sich um eine inhaltliche Inhaltliche DenkstörungenDenkstörungeninhaltlicheDenkstörung, z. B. einen Wahn.
-
•
Zu 2: Richtig! Formale Denkstörungen finden sich bei sehr vielen, ganz verschiedenen psychischen Störungen.
-
•
Zu 3: Richtig!
-
•
Zu 4: Richtig! GedankenabreißenGedankenabreißen ist eine für die Schizophrenie typische formale Denkstörung.
-
•
Zu 5: Falsch! PerseverationPerseveration ist zwar eine formale Denkstörung, typisch hierfür ist jedoch ein ständiges Wiederholen von Wörtern oder Klebenbleiben an bestimmten Themen. Beschrieben wird hier die DenkhemmungDenkhemmung bei depressiven Patienten.
-
•
Zu 4: Falsch! Wahnhaftes Denken ist typisch für einen Wahn. Der Wahn ist eine inhaltliche DenkstörungWahnhaftes Denken
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•
Zu 1: Richtig! Abstrahieren bedeutet: aus dem Konkreten etwas Allgemeines erkennen. Wenn jemand z. B. antwortet: „Na klar, wenn der Apfel herunterfällt, landet er natürlich nicht weit vom Stamm“, kann die Person das Sprichwort nicht auf andere Bereiche übertragen.
-
•
Zu 2: Richtig! Abstrahieren zählt – ähnlich wie Erinnern, Problemlösen, Introspektion, Aufmerksamkeit usw. – zu den kognitiven Fähigkeiten des Menschen.
-
•
Zu 3: Falsch! Vorbeireden bedeutet: Auf gestellte Fragen wird nicht eingegangen, obwohl sie inhaltlich verstanden wurden. Dafür gibt es im vorliegenden Fallbeispiel keinen Hinweis.
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•
Zu 4: Richtig! Konkretismus bedeutet: Jemand kann nur konkret denken und nicht verallgemeinern. Kleine Kinder denken beim Wort „Kreislaufprobleme“ z. B., jemand habe Probleme, im Kreis zu laufen. Erst später können sie das Wort im übertragenen Sinn verstehen.
-
•
Zu 5: Richtig! Konkretismus ist eine formale Denkstörung, die bei Schizophrenie und beim Asperger-Syndrom auftritt.
-
•
Zu 1: Falsch! Gedankenausbreitung = Ich- Ich-Störungen Gedankenausbreitung Störung
-
•
Zu 2 und 3: Richtig! Gedankenabreißen und GedankendrängenGedankendrängen zählen zu den formalen DenkstörungenDenkstörungenformale. Gedankenabreißen
-
•
Zu 4: Falsch! Gedankenentzug ist eine Ich-Störung. Gedankenentzug
-
•
Zu 5: Falsch! GedankenlautwerdenGedankenlautwerden zählt zu den Ich-Störungen.
-
•
Zu 2: Falsch! WortfindungsstörungenWortfindungsstörungen zählen zu den AphasieAphasien = hirnorganisch bedingten Störungen der Sprache.
-
•
Zu 3: Falsch! Befehlende Stimmen(hören)imperativeStimmen sind akustische Halluzinationen.
-
•
Zu 4: Richtig! Die DerealisationDerealisation wie auch die Depersonalisation zählen zu den (nichtschizophrenen) Störungen des Ich-Ich-Erleben, StörungenErlebens.
-
•
Zu 1: Richtig! Ähnlich wie die Derealisation zählt die Depersonalisation Depersonalisationzu den (nichtschizophrenen) Störungen des Ich-Erlebens.
-
•
Zu 2: Falsch! ParathymieParathymie bedeutet: Sprache, Gestik oder Mimik passen nicht zum Inhalt des Gesagten = Störung der Affektivität.
-
•
Zu 3: Richtig!
-
•
Zu 4: Falsch! Das Symptom „NegativismusNegativismus“ findet sich bei der katatonen SchizophreniekatatoneSchizophrenie und bedeutet: Jemand tut das Gegenteil von dem, was man ihm aufträgt.
-
•
Zu 5: Falsch! GedankenabreißenGedankenabreißen ist eine formale Denkstörung.
-
•
Zu 1, 3 und 5: Richtig!
-
•
Zu 2: Falsch! Der Verfolgungswahn ist eine inhaltliche Denkstörung, keine Ich-Störung. Verfolgungswahn
-
•
Zu 4: Falsch! Imperative (befehlende) StimmenStimmen(hören)imperative finden sich zwar häufig bei der Schizophrenie, zählen jedoch zu den akustischen Halluzinationen, nicht zu den Ich-Störungen.
-
•
Zu1: Falsch! Die Beschreibung passt auf eine Halluzination.HalluzinationenZönästhesien
-
•
Zu 2: Falsch! Das wäre eine WahnwahrnehmungenWahnwahrnehmung.
-
•
Zu 4: Falsch! Die Wahnwahrnehmung ist eine Form des Wahns, keine Sinnestäuschung.
-
•
Zu 1: Falsch! Dies ist eine Wahnwahrnehmung.
-
•
Zu 2: Richtig! Dies ist eine IllusionIllusion.
-
•
Zu 3: Richtig! Dies ist eine HalluzinationenHalluzination.
-
•
Zu 4: Falsch! Dies wäre ein WahnWahn.
-
•
Zu 5: Richtig! = LeibhalluzinationenLeibhalluzination (meist in Kombination mit FremdbeeinflussungFremdbeeinflussung).
-
•
Zu 1: Man kann z. B. Stimmen im Kopf (= innen) hören oder von außen kommend = im äußeren Raum.
-
•
Zu A: Falsch! Eine Pseudohalluzination ist eine Halluzination, die der Betroffene als solche erkennt. Eine „Fehlinterpretation eines realen Sinnesreizes“ wäre eine Wahnwahrnehmung.
-
•
Zu B: Falsch! Bei einer illusionären Verkennung kann der Betroffene nicht erkennen, dass es sich um eine Sinnestäuschung handelt.
-
•
Zu C: Richtig!
-
•
Zu D: Richtig! Da Außenstehende nicht erkennen können, ob die betroffene Person Stimmen hört oder etwas sieht, riecht, schmeckt oder spürt, was nicht vorhanden ist, muss der Untersucher dem Patienten entsprechende Fragen stellen.
-
•
Zu E: Falsch! Menschen mit Depressionen haben zwar oft somatische Begleitsymptome wie Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme, Muskelschmerzen usw., sie haben jedoch keinesfalls Leibhalluzinationen, wie sie z. B. für die Schizophrenie typisch sind. SchizophrenieSymptome
-
•
Zu 5: Menschen mit einem VerfolgungswahnVerfolgungswahn verstecken sich z. B. oder suchen Hilfe bei der Polizei. Menschen mit einem SendungswahnSendungswahn predigen auf einem öffentlichen Platz.
-
•
Zu 2: „Oft“ … „immer“ stimmen auf keinen Fall. Gewalttaten von Wahnkranken kommen nur selten vor.
-
•
Zu 1: Richtig! Die agitierte DepressionDepression/depressive Episodeagitierte existiert in der ICD-10 nicht mehr als eigenständiges Krankheitsbild, das Symptom „Agitiertheit“ ist in den Diagnosekriterien einer depressiven Episode enthalten („psychomotorische HemmungHemmung, psychomotorische oder Agitiertheit“). Von den drei Kernsymptomen der depressiven Episode ist eines die „AntriebsminderungAntriebsminderung“. Dies würde den Schluss nahelegen, dass AgitiertheitAgitiertheit (zielloses Herumlaufen, ständiges Klagen, nichts „auf die Reihe bringen“) bei einer schweren Depression nicht mit Antriebssteigerung gleichzusetzen ist. Trotzdem wurde Aussage 1 von der Prüfungskommission als „richtig“ gewertet.
-
•
Zu 2: Falsch! Bei der HebephrenieHebephrenie stehen Negativsymptome wie Antriebsverlust und zielloses Verhalten im Vordergrund der Symptomatik.
-
•
Zu 5: Falsch! Bei der HypothyreoseHypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) ist der Antrieb vermindert.
-
•
Zu 3 und 4: Falsch! Bei einer manischen Episode und nach Einnahme von Stimulanzien (z. B. Ecstasy, Kokain, Amphetamine, Crystal Meth) ist der Antrieb erhöht.
-
•
Kommentar: Zönästhesien sind bizarre Leibmissempfindungen (z. B. „lavaartiges Hitzegefühl im Rücken“, „rieselndes Gefühl in den Gliedmaßen“, „Schrumpfen von Gesicht und Händen“ usw.). Zönästhesien sind typisch für schizophrene Erkrankungen.
-
•
Zu 1: Falsch! Maniker sind überwach, das Denken ist beschleunigt. Die Betroffenen sind also auf keinen Fall vergesslich.
-
•
Zu 2: Richtig! Bei Depression/depressive EpisodeSymptomeDepressionen kommt es zu einer Verlangsamung der DenkvorgängeVerlangsamtes DenkenDenkenverlangsamtes, in diesem Zusammenhang dann auch zu Störungen der KonzentrationsstörungenKonzentration und der MerkfähigkeitsstörungMerkfähigkeit.
-
•
Zu 3: Richtig! Bei einer SchilddrüseUnterfunktion (Hypothyreose)HypothyreoseSymptomeSchilddrüsenunterfunktion kann es zu einer depressiven Symptomatik (= organische Depression) mit den unter Punkt 2 beschriebenen Symptomen kommen; langfristig finden sich oft demenzielle Syndrome.
-
•
Zu 4: Falsch! Das DelirDelir dauert nur wenige Tage, die Betroffenen leiden unter einer oft abrupt einsetzenden Bewusstseinstrübung, Orientierungsstörungen, einem Wechsel zwischen Hypo- und Hyperaktivität usw. – da kann es nicht zu einer „zunehmenden“ (= sich langsam entwickelnden) Zerstreutheit und Vergesslichkeit kommen.
-
•
Zu 5: Richtig! ArterioskleroseArteriosklerose kann zu DurchblutungsstörungenDurchblutungsstörungen, evtl. auch zu Mini-Infarkten im Gehirn führen, damit auch zu einer zunehmenden ZerstreutheitZerstreutheit und VergesslichkeitVergesslichkeit.
-
•
Zu 1: Falsch! Typisch für das Korsakow-Syndrom ist eine massive Störung des Kurzzeitgedächtnisses bei klarer Bewusstseinslage
-
•
Zu 2: Falsch! Störungen von KonzentrationKonzentrationsstörungen und GedächtnisGedächtnisstörungen sind bei DepressionenDepression/depressive EpisodeSymptome häufig.
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Zu 3: Falsch! RetrogradeRetrograde Amnesie (nach rückwärts gerichtete) AmnesieAmnesieretrograde bedeutet: Verlust der Erinnerung an den Zeitraum vor einem bestimmten Ereignis (z. B. einen Unfall).
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Zu 4: Richtig!
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Zu 5: Richtig! Unter ParamnesienParamnesien versteht man ein Wiedererkennen von Situationen oder Personen, die man vorher nicht gekannt oder erlebt hat. Déjà-vu-ErlebnisseDéjà-vu-Erlebnis zählen z. B. zu den Paramnesien.
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Zu 1: Richtig! Neben der „normalen“ Hypochondrie gibt es auch die „wahnhafte Hypochondrie“ im Zusammenhang mit einer schweren depressiven Episode oder einer anhaltenden wahnhaften Störung. Wahnhafte HypochondrieHypochondrie
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Zu 2: Falsch! Die PTBS zählt zu den psychogenen Störungen, der Wahn ist typisch für eine Psychose. Eine PTBS mit Wahn gibt es nicht – dann wäre die Diagnose „Akute psychotische Episode“. Posttraumatische Belastungsstörung
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Zu 3: Richtig! Bei der schweren depressiven Episode mit psychotischen Symptomen kann es zu wahnhaftem Erleben kommen. Früher hieß diese Störung „wahnhafte Depression“. Depression/depressive Episodepsychotische Symptome
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Zu 4: Falsch! Kein WahnWahn bei Persönlichkeitsstörungen! „Paranoid“ bedeutet im Englischen auch: „extrem misstrauisch“. Dies ist die Bedeutung von „paranoid“ in der Zusammensetzung „paranoide PersönlichkeitsstörungParanoid, Wortbedeutung“. Bei Vorhandensein eines lang andauernden echten Wahns wäre die Diagnose: anhaltende wahnhafte Störung.
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Zu 5: Richtig! Als Folge einer Autoimmunreaktion werden bei der multiplen Sklerose die isolierenden Nervenhüllen (Myelinscheiden) zerstört. Geschieht dies im Gehirn, kann es zu ausgeprägten affektiven oder psychotischen Symptomen kommen, z. B. zu einer schizophreniformen oder wahnhaften organischen Störung. Multiple Sklerose
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Zu A: Falsch! Beschrieben wird hier eine Zwangsstörung.
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Zu B: Falsch! Beschrieben werden hier Albträume und Flashbacks im Rahmen einer PTBS.
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Zu C: Richtig! Beschrieben wird ein Kontroll- und Verfolgungswahn (typisch für die paranoide Schizophrenie Paranoide Schizophrenie Merkmale/Symptome ).
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Zu D: Falsch! Dialogische Stimmen sind akustische Halluzinationen, kein Symptom von Wahn.
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Zu E: Falsch! Beschrieben wird hier eine phobische Angstreaktion, kein Wahn.
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Zu 1: Richtig! Bei der paranoiden = paranoid-halluzinatorischen Paranoide SchizophrenieMerkmale/SymptomeSchizophrenie sind akustische HalluzinationenakustischeAkustische HalluzinationenHalluzinationen ein wichtiges Leitsymptom.
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Zu 2: Falsch! In Krisenzeiten kann es bei „Borderline-PersönlichkeitsstörungBorderlinern“ zwar kurzzeitig zu psychotischen Symptomen (z. B. akustischen Halluzinationen) kommen, sie sind jedoch nicht „typisch“ (!!!) für die Erkrankung.
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Zu 3: Falsch! Keine psychotischen Symptome (Halluzinationen, Wahn usw.) bei PersönlichkeitsstörungenparanoidePersönlichkeitsstörungen. Paranoid heißt in diesem Zusammenhang „extrem misstrauisch“.
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Zu 4: Richtig! Oft sind es Stimmen im Chor, welche die Betroffenen bedrohen. Nicht zu verwechseln mit den optischen Halluzinationen beim Alkohol-Entzugsdelir.
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Zu 5: Falsch! Beim Entzug von BenzodiazepineEntzug(sdelir/-syndrom)Benzodiazepinen sind optische (oft übergroße) Halluzinationen typisch.
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Zu 1: Richtig! Bewusstseins- und Orientierungsstörungen zählen – ebenso wie optische Optische HalluzinationenVorkommenHalluzinationenoptischeHalluzinationen (meist in Form kleiner Tiere, Spinnweben, Staubwölkchen usw.) – zu den Leitsymptomen des Alkohol-Alkohol-Entzugsdelir/-syndromLeitsymptomeEntzugsdelirs.
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Zu 2: Falsch! Typisch für die AlkoholhalluzinoseAlkoholhalluzinoseHalluzinosealkoholbedingt sind akustische Halluzinationen bei gleichzeitiger Bewusstseinsklarheit. In der ICD-10 finden Sie die Alkoholhalluzinose unter F10.52: Alkoholbedingte psychotische Störung, vorwiegend halluzinatorisch.
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Zu 3: Richtig! Ähnlich wie beim Delirium tremens kommt es auch beim Benzodiazepin-BenzodiazepineEntzug(sdelir/-syndrom)Entzugsdelir zu Bewusstseinstrübung, Orientierungsstörungen und vorwiegend optischen Halluzinationen (meist eher große Gestalten oder Dinge).
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Zu 4: Falsch! Beim organischen amnestischen Organisches amnestisches SyndromSyndrom (früher: Korsakow-Korsakow-SyndromMerkmale/SymptomeSyndrom) ist das Leitsymptom eine massive Beeinträchtigung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses bei klarer Bewusstseinslage (z. B. Gedächtnisverlust nach schweren Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Herzinfarkt oder langjähriger Alkoholkrankheit).
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Zu 5: Richtig! Je nach Lage des HirntumorTumors kann es neben depressiven, maniformen oder schizophrenieähnlichen Symptomen auch zu Orientierungsstörungen und Halluzinationen kommen. Halluzinationen sind z. B. typisch für eine Schädigung des Schläfenlappens.
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Kommentar: LithiumLithium wird bei bipolaren Störungen eingesetzt – zur Rückfallprophylaxe und Verlängerung der gesunden Phasen. Daneben findet es Anwendung bei rezidivierenden Depressionen oder bei manischen Erkrankungen. Auch bei unipolaren Depressionen werden oft Lithiumsalze begleitend zu Antidepressiva eingesetzt, um die Wirkung des Antidepressivums zu verstärken.
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Kommentar: Die AkathisieAkathisie ist eine häufige Nebenwirkung von Neuroleptika. In manchen Fällen ist sie auch Folge einer neurologischen Erkrankung, insbesondere im frühen Stadium der Parkinson-Krankheit.
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Kommentar: Die induzierte wahnhafte Induzierte wahnhafte StörungStörung hieß früher „symbiontische Symbiontische PsychosePsychose“ oder auch „symbiontischer Wahn“. Es handelt sich um eine wahnhafte Störung bei zwei Personen mit einer engen emotionalen Bindung, von denen nur eine unter einer echten psychotischen Störung leidet. Die Wahnvorstellungen bei der zweiten Person sind übernommen und werden bei Trennung der beiden Personen meist aufgegeben. Die Bezeichnung „Folie à Folie à deuxdeux“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „Verrücktsein/Psychose zu zweit“. – Der Fachausdruck „InduktionInduktion“ findet sich in der Elektrizitätslehre und bedeutet: Ein stromführender Draht oder ein elektromagnetisches Feld beeinflusst durch Induktion einen nicht stromführenden Draht, sodass z. B. ein Telefon in nächster Nähe einer Stromleitung brummt.
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Kommentar: Die Symptome Erröten, Schwitzen, Händezittern sind zusätzliche Angstsymptome, die typisch sind für die soziale Phobie.
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Kommentar: Die in der Fallgeschichte anfangs aufgeführten Symptome verweisen auf eine schwere depressive Episode, die ergänzt werden durch die wahnhafte Vorstellung, eine Mörderin zu sein.
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Kommentar: Beschrieben werden hier die typischen Symptome eines Alkohol-Entzugssyndroms, evtl. auch eines beginnenden Delirium Alkohol-Entzugsdelir/-syndromtremens.
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Kommentar: Die depressiven Symptome dauern seit 5 Jahren nahezu ununterbrochen an, sind aber nicht so schlimm, dass sie den Alltag (z. B. ihre Arbeit) stark beeinträchtigen. Die ICD-10 beschreibt die Dysthymia als chronische, wenigstens mehrere Jahre andauernde depressive Verstimmung, die weder hinreichend schwer noch hinsichtlich einzelner Episoden anhaltend genug ist, um die Kriterien einer leichten, mittelgradigen oder schweren depressiven Störung zu erfüllen. Die Mindestdauer beträgt 2 Jahre.
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Kommentar: Der Schüler leidet wahrscheinlich an einer drogeninduzierten Psychosen/psychotische StörungendrogeninduzierteDrogeninduzierte PsychosePsychose, deshalb sollte ein Drogenscreening durchgeführt und in Erfahrung gebracht werden, was in der Disco genau geschehen ist. Sollte als Folge der psychotischen Episode eine Selbst- oder Fremdgefährdung auftreten, könnte der Schüler auch gegen seinen Willen zwangsuntergebracht werden.
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Zu B: Bei einer schizophrenen Schizophrene PsychosePsychosen/psychotische StörungenschizophrenePsychose treten keine Orientierungsstörungen auf; überdies müsste zur Diagnosestellung die Erkrankung mindestens 4 Wochen andauern.
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Kommentar: Die wahnhafte Idee, von den Nachbarn beobachtet und bestrahlt zu werden, und die formale Denkstörung „InkohärenzInkohärenz/DenkzerfahrenheitDenkzerfahrenheit“ passen am ehesten zum Krankheitsbild der paranoiden Schizophrenie. Allerdings sind die produktiven Symptome erst seit 2 Wochen vorhanden, sodass man genau genommen von der Verdachtsdiagnose „beginnende Schizophrenie“ ausgehen müsste, außer es waren schon direkt nach dem Verlust des Arbeitsplatzes (vor 4 Wochen = Mindestdauer einer Schizophrenie) andere schizophrene Symptome vorhanden. Alle anderen Diagnosevorschläge passen nicht zur Symptomatik.
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Kommentar: Der Mann ist bewusstseinsklar und leidet an Schlaflosigkeit, Konzentrations- und Zwangsstörungen. Das Gefühl, nicht mehr „er selbst“ zu sein, ist ein erster dezenter Hinweis auf eine Ich-Ich-StörungenStörung. Die körperlichen Veränderungen (die Finger scheinen gegeneinander verschoben, von den Händen gehen Stromgefühle aus) sind in jedem Fall nicht mit einer depressiven Störung oder einer Zwangserkrankung vereinbar. Es handelt sich hier um LeibhalluzinationenLeibhalluzinationen (ZönästhesienZönästhesien), wie sie für die SchizophrenieSymptomeSchizophrenie typisch sind. Da die Symptome noch nicht 4 Wochen vorhanden sind, kann noch keine endgültige Diagnose gestellt werden, deshalb der Vorschlag: „Beginnende schizophrene Störung“.
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Kommentar: Die Dauer der Erkrankung (nach ICD-10: mindestens 2 Jahre) und die häufig wechselnden Beschwerden lassen eine Somatisierungsstörung vermuten.
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Kommentar: Haldol Haloperidol (Haldol)ist ein hochpotentes Neuroleptikum, das nach langjähriger Einnahme u. a. zu Bewegungsstörungen im Gesichtsbereich (Zuckungen, Schmatz- und Kaubewegungen) oder HyperkinesieHyperkinesen (unwillkürliche Bewegungsabläufe) der Gliedmaßen führen kann.