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Heiserkeit
Definition
HeiserkeitHeiserkeitakute HeiserkeitHeiserkeitakute entsteht bei behinderter Beweglichkeit und Schwingungsfähigkeit der Stimmbänder. Dies kann durch infektiöse, mechanische entzündliche oder maligne Prozesse im Larynxbereich, durch eine Störung der nervalen Versorgung oder der neuromuskulären Signalübertragung, aber auch durch endokrine Störungen bedingt sein.
Anamnese






Untersuchungen






Differenzialdiagnosen
Übersicht über die verschiedenen Ursachen von HeiserkeitLaryngitisDysphonieNervus-laryngeus-recurrens-LäsionStimmbandtumoren, maligneMyasthenieSicca-SymptomatikKollagenosenSjögren-SyndromMorbusParkinsonParkinson-Syndromamyotrophe LateralskleroseLateralsklerose, amyotrophemedikamenteninduzierte(r)HeiserkeitHypothyreoseHyperthyreoseMagensäurereflux, chronischerpsychogene HeiserkeitHeiserkeitpsychogene
Ursachen von Heiserkeit | Häufigkeit | Weiterführende Untersuchungen |
Laryngitis (meist viraler Genese) | ++++ | klinische Untersuchung (evtl. Laryngoskopie), |
akute/chronische muskuläre Dysphonie | +++ | Laryngoskopie (ggf. Nachweis „Sängerknötchen“) |
Läsion des N. laryngeus recurrens | + | Laryngoskopie, CT Hals/Thorax, Halssonographie, ggf. CT Schädel |
maligner Prozess an Stimmband/Larynx | ++ | Laryngoskopie, CT Hals/Thorax, weiteres Staging auf Metastasen |
Sicca-Symptomatik (Sjögren-Syndrom und andere Kollagenosen) | + | ANA, ENA (SS-A, SS-B), IgG, Rheumafaktor, Lippenschleimhautbiopsie |
muskuläre Störungen (Myasthenie etc.) | + | neurologische Evaluation, EMG |
neurologische Störungen (M. Parkinson, amyotrophe Lateralsklerose etc.) | + | neurologische Evaluation, ENG |
Medikamente: inhalative Steroide | +++ | Auslassversuch |
chronischer Magensäurereflux | ++ | Langzeit-pH-Metrie |
Hypo-/Hyperthyreose | + | TSH, periphere Schilddrüsenhormone |
psychogene Heiserkeit | + | psychiatrische Evaluation |

Ökonomische Aspekte
Antibiotika haben keinen Stellenwert in der Differenzialtherapie der Heiserkeit und sollten allenfalls dann eingesetzt werden, wenn ein klarer Hinweis auf eine bakterielle Infektion des Larynx besteht. Ebenso sollte ein differenzialtherapeutischer Versuch mit Kortikosteroiden unterbleiben.
Bei hinreichendem Verdacht auf Reflux-assoziierte Heiserkeit kann ein empirischer Einsatz von Protonenpumpenhemmern gerechtfertigt sein.
Jede länger andauernde Heiserkeit muss immer zunächst mittels Laryngoskopie, und erst danach ggf. auch mittels Bildgebung des Halses/der oberen Thoraxapertur (Sonographie, CT oder MRT) abgeklärt werden.