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978-3-437-22422-5
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LeFort-Frakturen LeFort-FrakturFrakturLeFort-
[A300–157]

Hippokrates-Handgriff Hippokrates-Handgriff
[A300–106]

Achterligatur AchterligaturZahnblutungAchterligatur bei
[A300–106]

Differenzialdiagnose Kiefer- und Mittelgesichtsfrakturen
Lokalisation, Unfallhergang | Typische Befunde |
Jochbein-/Jochbogenfraktur: Schlag ins Gesicht, z. B. Fausthieb | Eindellung der lateralen Gesichtsprominenz, Enophthalmus |
Isolierte Orbitabodenfraktur: Unfall mit Blow-out-Mechanismus, z. B. Aufprall durch Tennisball | Bewegungseinschränkung des Bulbus nach oben, Ex-Enophthalmus, Luftemphysem. Nasenbluten obligat! |
Abszesse und Phlegmonen ZahnAbszesseTemporalödemTemporalabszessSubmandibularabszessRetromaxillarabszessPhlegmone, zervikalePerimandibularabszessParapharyngealabszessMundbodenphlegmoneKieferklemmebei AbszessZungengrundabszess
Lokalisation | Symptome (immer: Fluktuation!) |
Retromaxillarabszess | Vorwölbung,Palpationsschmerz des Tuber maxillae. Eventuell Schläfenödem über dem Jochbogen, Kieferklemme. |
Temporalabszess | Schwellung über dem Jochbogen. |
Sublingualabszess | Schwellung, Rötung, Beläge des Mundbodens, Zungenbewegungen schmerzhaft, Schluckbeschwerden. |
Zungengrundabszess | Schwellung, Rötung, Bewegungseinschränkung der Zunge, kloßige Sprache, verm. Speichelfluss. evtl. Luftnot. |
Sub-/Perimandibularabszess | Schwellung submandibulär, Druckschmerz, evtl. Kieferklemme, Schluckbeschwerden, LK-Schwellung. |
Parapharyngealabszess | Schwellung vorderer Gaumenbogen, Schmerzprojektion Ohr, Schluckstörung, evtl. Luftnot, Temporalödem, hohes Fieber. Kieferklemme. |
Mundbodenphlegmone/zervikale Phlegmone | Schwellung Zunge und Mundboden, Kieferklemme, Glottisödem. Schluckbeschwerden, Luftnot, hohes Fieber, reduzierter AZ. Eventuell Schocksymptomatik. |
Zahnärztliche und gesichtschirurgische Notfälle
-
10.1
Kiefer- und Mittelgesichtsfrakturen und Kiefergelenkluxationen320
-
10.2
Zahnschmerzen323
-
10.3
Zahntrauma, dentales Trauma325
-
10.4
Komplikationen nach zahnärztlicher Behandlung326
-
10.5
Aphthen und Prothesendruckstellen328
-
10.6
Abszesse und Phlegmonen328
10.1
Kiefer- und Mittelgesichtsfrakturen und Kiefergelenkluxationen
10.1.1
Jochbein-, Jochbogenfraktur, isolierte Orbitabodenfraktur
•
OrbitabodenfrakturJochbogenfrakturFrakturJochbein/JochbogenMassive Schwellung der Augenlider, MonokelhämatomMonokelhämatom, Blutung unter der Bindehaut.
•
Hyp-/Anästhesie der Wangenhaut (N. infraorbitalis).
•
Bulbustiefstand mit Diplopie, Visusverschlechterung.
•
Druckschmerzhafte Stufenbildung des (lateralen und inferioren) Orbitarands.
•
Bei Kindern Einklemmung M. rectus inf. mit Trapdoor-Mechanismus und White Eye.
•
OrbitabodenfrakturDiagnostikJochbogenfrakturDiagnostikNotfallcheck (3.3.1), ggf. Basisuntersuchung (2.1.1), Kreislaufkontrolle (Puls, RR).
•
Inspektion: Ex-/Enophthalmus, Wunden, Prellmarken, Asymmetrie.
•
Palpation: knöcherne Stufenbildung, Druckschmerz, Krepitation, Luftemphysem (Verbindung zur NNH), Zahnbeweglichkeit, Mundöffnung aktiv und passiv.
•
Visuscheck, Bulbusmobilitätsprüfung (6 Richtungen), Frage nach Doppelbildern.
•
Diagnosesicherung nur durch Rö (NNH-, KorbhenkelaufnahmenKorbhenkelaufnahmen, Unterkieferbissaufnahmen, Orthopantomogramm, Schichtaufnahmen).
•
JochbogenfrakturMaßnahmenErstversorgung bedrohlicher Begleitsymptome (z. B. Blutstillung).
•
Oberkörperhochlagerung. Cave: Bewusstseinstrübung, Erbrechen!
•
Ruhigstellung, steriler Verband.
•
Abschwellende Maßnahmen, Kühlen (z. B. Eis).
•
Gegebenenfalls Antibiotikaprophylaxe mit Breitbandpenicillin, wie Amoxicillin 3 × 1 g/d p. o. oder 3 × 1 g/d i. v. (z. B. Amoxypen®), alternativ Clindamycin 3 × 600 mg/d p. o. (z. B. Clinda-Saar 600®).
•
Schmerzbekämpfung mit Tramadol 100 mg i. m. oder i. v. (z. B. Tramal®).
Klinikeinweisung: Bei Verdacht sofort in Kieferchirurgie zur baldigen geschlossenen oder offenen Reposition.
Abwendbar gefährlicher Verlauf
10.1.2
Zentrale und zentrolaterale Mittelgesichtsfraktur
•
MittelgesichtsfrakturSymptomeNasenbluten (obligat!), Ödem und/oder Hämatom der Oberlippe (obligat!).
•
Ödem und/oder Hämatom der Augenlider (bei LeFort-I/II-Frakturen).
•
Abgeflachtes und verlängertes Mittelgesicht („Dish Face“Dish Face).
•
LeFort-II-Fraktur: pseudoprogenes Profil durch frontal offenen Biss.
•
LeFort-III-Fraktur: fakultativ Sensibilitätsstörungen der Wangenschleimhaut (N. infraorbitalis) und Doppelbilder bei Bulbustiefstand.
•
Stufenbildung der Crista zygomaticoalveolaris (obligat!), Abb. 10.1.
•
Abnorme Beweglichkeit, Krepitation unterer Orbitarand.
•
Verbreitert erscheinende Nasenwurzel (TelekanthusTelekanthus), abnorme Beweglichkeit.
•
Perkussion der Zähne: dumpfer „Schachtelton“, abnorme Zahnbeweglichkeit mit Okklusionsstörung.
•
Begleitsymptome, z. B. eines SHT (6.3).
Bei LeFort-II- und -III-Frakturen kann es durch Abriss der A. maxillaris zu erheblichen Blutungen kommen.
Blutstillung
•
MittelgesichtsfrakturBlutstillungAa. maxillaris: Kompression des Frakturfragments gegen die Schädelbasis (Spatel von Mundwinkel zu Mundwinkel, evtl. mit Scheitelverband fixieren), Tamponade des Nasen-Rachen-Raums (Bellocq-TamponadeBellocq-Tamponade).
•
Halsgefäße: Digitale Kompression der Aa. carotis communis zwischen Kehlkopf und M. sternocleidomastoideus gegen die Wirbelsäule.
•
Gesichtsweichteilverletzungen: Evtl. digitale Kompression der Aa. facialis am Vorderrand des M. masseter gegen den Unterkieferrand.
10.1.3
Fraktur des Unterkiefers
-
•
UnterkieferfrakturSymptomeFrakturUnterkiefer-UnterkieferfrakturWeichteilschwellung, Hämatom, Schmerzen, Krepitationen.
-
•
Fehlstellung, Okklusionsstörung (meistens), reflektorische Ruhigstellung des Unterkiefers und/oder Kieferklemme.
-
•
Sensibilitätsstörungen der Unterlippe (fakultativ).
-
•
Bruchspalthämatome mit erheblichen Schwellungen.
Abwendbar gefährlicher Verlauf
10.1.4
Kiefergelenkluxation
•
LuxationKiefergelenkKiefergelenkluxationKieferklemmebei LuxationKiefersperre (Mund kann nicht geschlossen werden). Trismus. Schmerzen.
•
Progenes Gesichtsprofil.
•
Bei einseitiger Luxation: Verschiebung des Unterkiefers zur gesunden Seite.
10.2
Zahnschmerzen
-
•
ZahnschmerzenAnamnese: Schmerzverlauf und -qualität, Füllung verloren? Zahnfraktur? Zahnbehandlung? Medikamente? Unfall? Sport-Verletzung?
-
•
Inspektion: Läsion und/oder Füllungsverlust, Verfärbung der Läsion, Schwellung, Blutung, Infektion, Fötor, Zahnbeweglichkeit, Kronenfraktur, Kieferfehlstellung.
-
•
Sondenprobe: erweichte Zahnsubstanz erlaubt Eindringen der Sonden-/Kanülenspitze.
-
•
Perkussion (mit Instrumentengriff oder Stift) z. B. schmerzhaft auf betroffenem Zahn.
-
•
Palpation des Alveolarfortsatzes, evtl. schmerzhaft.
-
•
Vitalitätsprobe: Vitalitätsprobe, ZahnZahnVitalitätsprobeWird extreme Kälte, z. B. mit Kältespray (z. B. Coolan®) oder Eis, am Zahn(hals) nicht (VP negativ) oder extrem verstärkt (VP positiv) als Reiz empfunden?
10.2.1
Karies/Pulpitis
-
•
PulpitisKariesKariesSymptomePulpitisSymptomeZiehender, heller bis dumpf pochender Schmerz am Zahn. Vitalitätsprobe positiv.
-
•
Ausstrahlend vom Oberkiefer ins Mittelgesicht, vom Unterkiefer in den Kieferwinkel.
-
•
Süßes und Kauen verschlimmern den Schmerz (fakultativ).
-
•
Sondenprobe evtl. positiv, kariöse Verfärbung bis Schwarzfärbung am Zahn.
Vorstellung sofort beim Zahnarzt. Andernfalls:
-
•
Bei positiver Vitalitätsprobe gründliches Auskratzen der erweichten Zahnsubstanz mit geeignetem Handinstrument (Handexkavator) und Verschluss der Kavität mit einer festen Paste aus Zinkoxid und Nelkenöl (Apotheke), sofern Pulpa unversehrt geblieben ist (keine Blutung).
-
•
Bei eindeutig negativer Vitalitätsprobe Eröffnung des Zahninneren (anschließend kein Verschluss!) → Vorstellung beim Zahnarzt sobald wie möglich.
10.2.2
Hypersensible Zähne/Zahnhälse
-
•
hypersensible Zähne/ZahnhälseZahnhypersensiblerZiehender heller, eher gleichbleibender Schmerz vornehmlich am bukkalen Zahnhals.
-
•
Verstärkung bei therm., osmot. (Süßes/Saures) oder taktilen Reizen, VP pos.
-
•
Sondenprobe negativ.
-
•
Oft keilförmiger, nicht kariöser Defekt am bukkalen Zahnhals.
-
•
Vorstellung beim Zahnarzt nach Terminvereinbarung. Gegebenenfalls Touchierung der Zahnflächen mit Fluoridpräparaten, z. B. Fluoridin®, Elmex fluid®.
10.2.3
Parodontitis apicalis
-
•
ZahnfleischentzündungParodontitis apicalisNicht mehr exakt lokalisierbarer, dumpfer, meist pochender Schmerz.
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•
Akut auftretend, Verstärkung durch Wärme, Perkussion und Aufbiss, Kälte lindert.
-
•
Umgebender Alveolarfortsatz palpationsempfindlich u. ödematös (fakultativ).
-
•
Erhöhte Zahnbeweglichkeit (fakultativ).
Vorstellung sofort beim Zahnarzt. Andernfalls:
-
•
Gegegbenenfalls Trepanation des Pulpendachs, kein Verschluss!
-
•
Beim Vorliegen allgemeiner Krankheitssymptome Antibiotikaprophylaxe mit Penicillin V 3 × 1 Mio. IE/d p. o. oder 3 × 600 mg Clindamycin p. o. (z. B. Clinda-Saar®).
Trepanation des Alveolarfortsatzes nur durch Zahnarzt/Kieferchirurgen wegen hochempfindlicher Nachbarstrukturen wie Sinus maxillaris oder C. mandibularis.
10.2.4
Dentitio difficilis
-
•
Dentitio difficilisSymptomeZahnfleischtascheSymptomeKieferklemme (fakultativ bei unteren Weisheitszähnen).
-
•
Schmerzen am betroffenen Zahn, VP unauffällig bis positiv.
-
•
Perikoronares Ödem (Zahnfleischkapuze), seröses oder eitriges Exsudat (fakultativ).
-
•
Foetor ex ore (fakultativ).
Vorstellung beim Zahnarzt am nächsten Werktag. Gegebenenfalls:
-
•
Kühlende Maßnahmen, z. B. mit Kühlgel gefüllte Beißringe (Apotheke).
-
•
Oberflächenanästhesie, z. B. mit Dentinox®.
-
•
Kürettage, Inzision, Gazedrainage.
-
•
Instillation von Prednisolon (z. B. Dontisolon®) mittels Knopfsonde.
-
•
Bei Therapieresistenz u./o. schlechtem AZ Antibiotikaprophylaxe mit Amoxicillin 3 × 1 g/d p. o. (z. B. Amoxypen®) oder 3 × 600 mg Clindamycin (z. B. Clinda-Saar®).
Abwendbar gefährlicher Verlauf
10.3
Zahntrauma, dentales Trauma
10.3.1
Zahnfraktur
-
•
ZahnfrakturSymptomeFehlendes Zahnsegment (Kronenfraktur).
-
•
Süß-/Kalt-Schmerz (fakultativ).
-
•
Abnorme Zahnbeweglichkeit, Ödem, Hämatom (fakultativ bei Radixfraktur).
Vorstellung beim Zahnarzt, sofort bei Zahnfraktur mit eröffneter Pulpa (Zahnerhalt!), bei Kronenfraktur mit geschlossener Pulpa am nächsten Werktag. Analgesie 10.2.
Abwendbar gefährlicher Verlauf
10.3.2
Zahndislokation
-
•
ZahnsubluxationZahnsubluxationSymptomeZahn beweglich und/oder Zahnstellung verändert, evtl. zusätzl. Kronenfraktur 10.3.1.
-
•
Schmerzen, Perkussions-/Palpationsempfindlichkeit.
-
•
Ödem, Hämatom, Blutung (fakultativ).
-
•
Okklusionsstörung (fakultativ).
Vorstellung beim Zahnarzt so bald wie möglich. Analgesie 10.2.
Abwendbar gefährlicher Verlauf
10.3.3
Zahnavulsion, Zahnverlust
Luxierten ZahnluxationMaßnahmenZahn unbehandelt mitgeben, z. B. in Spritze mit physiologischer Kochsalzlösung, oder dem Verletzten in die Wangentasche legen (cave: Aspirationsgefahr!).
Vorstellung sofort beim Zahnarzt. Analgesie 10.2.
Tetanusschutz überprüfen bzw. Tetanusimpfung durchführen 2.9.4.
10.3.4
Contusio dentis/Zahnüberbelastung
-
•
ZahnÜberbelastungZahnKontusionContusio dentisContusio dentisSymptomeEher dumpfe Schmerzen, Aufbiss- und Perkussionsempfindlichkeit.
-
•
Intakter Zahn und unauffällige Gingiva.
-
•
Okklusionsstörung, Zähneknirschen, Nagelkauen, Pfeiferauchen.
-
•
Relativ frische zahnärztliche Versorgung, z. B. neue Füllung, neue Krone.
Vorstellung beim Zahnarzt am nächsten Werktag. Analgesie 10.2.
10.4
Komplikationen nach zahnärztlicher Behandlung
10.4.1
Blutung
•
Blutungnach zahnärztlicher BehandlungZahnblutungSickerblutung (Parenchym) oder pulsierende Blutung (Gefäß) aus oraler Wunde.
•
Übelkeit, Hämatin-Erbrechen (fakultativ).
•
Zahnärztliche Behandlung vorausgegangen?
•
Antikoagulanzienbehandlung, z. B. mit ASS, Marcumar®, Clopidogrel (z. B. Plavix®)?
•
Hämorrhagische Diathese in der Vorgeschichte?
•
Wie lange besteht die Blutung schon (V. a. Verbrauchskoagulopathie)?
•
Wie lange nach dem zahnärztlichen Eingriff setzte die Blutung ein (reaktive Hyperämie nach Wirkungsende des Vasokonstringens im Lokalanästhetikum)?
•
Digitale Kompression (z. B. der Alveole), anschl. Kompression mit großem Mulltupfer.
•
Situationsnaht der Gingivaränder (atraumatisches Nahtmaterial, Stärke 3,0 oder 4,0).
•
Austamponieren der Alveole mit resorbierbarem Hämostyptikum (z. B. Tabotamp®), evtl. m. Achterligatur benachbarter Zähne m. kräftiger Seide o. Draht (Abb. 10.3).
•
Elektrokoagulation (nicht im Unterkieferseitenzahnbereich), nur in der Praxis möglich.
•
Darstellung und Unterbindung/Umstechung des blutenden Gefäßes.
•
Einsatz von Fibrinkleber (z. B. Beriplast®).
•
Klinikeinweisung sofort bei starker Blutung oder anamnestischem V. a. hämorrhagische Diathese oder bei laufender antikoagulativer Therapie.
•
Vorstellung beim Zahnarzt am nächsten Werktag.
Beim seltenen enossalen HämangiomHämangiom, enossales ist die Reimplantation des extrahierten Zahns und die Einweisung in eine kieferchirurgische Fachklinik lebensrettend!
10.4.2
Schmerzen nach Zahnextraktion
-
•
Schmerzennach ZahnextraktionZahnschmerzennach ExtraktionHeftige, z. T. ausstrahlende Schmerzen, oft nach symptomfreiem Intervall.
-
•
Trockene (leere) Alveole (fakultativ).
-
•
Bläulich-livides Blutkoagulum (fakultativ).
-
•
Fötider Geruch des Koagulums, LK vergrößert → Hinweis auf Infektion.
-
•
Entfernung des Koagulums (durch Kürettage und Spülung mit 3-prozentiger H2O2-Lösung).
-
•
Gazestreifendrainage.
-
•
Medikamentöse Lokaltherapie (z. B. mit Dontisolon®) durch Instillation in die Alveole mittels Knopfkanüle.
-
•
Analgesie 10.2.
-
•
Antibiose bei allgemeinen Krankheitssymptomen, starken Schmerzen (Neuritis), erheblicher Exsudation, z. B. Amoxicillin 3 × 1 g/d p. o. (z. B. Amoxypen®) oder 3 × 600 mg Clindamycin (z. B. Clinda-Saar®).
Vorstellung beim Zahnarzt am nächsten Werktag.
Abwendbar gefährlicher Verlauf
10.5
Aphthen und Prothesendruckstellen
10.5.1
Aphthen
10.5.2
Prothesendruckstellen
-
•
ProthesendruckstelleProthesendruckstelleSymptomeSchmerz beim Belasten/Einsetzen/Entfernen herausnehmbarer Prothesen(teile).
-
•
Rötung, Schwellung, gelbliche Plaquebildung, Einkerbung Gingiva.
-
•
Lokalmedikamentöse Therapie (z. B. mit Kamistad®).
-
•
Pat. soll Prothese vorerst nicht benutzen.
Vorstellung beim Zahnarzt am nächsten Werktag.
Abwendbar gefährlicher Verlauf
10.6
Abszesse und Phlegmonen
Inzision und Drainage mittels Mullstreifen (nur bei Abszessen, die auf Alveolarfortsatz beschränkt sind), sofern Vorstellung beim Zahnarzt nicht möglich ist. Immer in Richtung Knochen inzidieren, nie in Weichteilrichtung! Cave: Gefäß- u./o. Nervenverletzung.
•
Antibiose, z. B. Amoxicillin 3 × 1 g/d p. o. (z. B. Amoxypen®) oder Clindamycin 3 × 600 mg/d p. o. (z. b. Clinda-Saar®).
•
Gegebenenfalls Schmerzbehandlung 10.2.
Klinikeinweisung:
•
In Kieferchirurgie bei Abszessen, die nicht auf Alveolarfortsatz beschränkt sind.
•
In nächst gelegene Klinik bei hohem Fieber, Atem- oder Schluckstörung.