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978-3-437-22474-4
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Anatomie des knöchernen Becken:AnatomieBeckens
[L106]

Beckenringfrakturen Klassifikation:AO-
[L106]

Operative Plattenosteosynthese:BeckenverletzungenOP-Verfahren:BeckenringverletzungenFixateur externe:BeckenverletzungenBeckenzwingeBeckenschlingeTherapieZugschraubenosteosynthese:Beckenverletzungen bei Beckenringfrakturen
[L106]

Azetabulum:AnatomieAzetabulum
[L106]

Vorderer und hinterer Pfeiler
[L106]

AO-Klassifikation Azetabulumfrakturen Klassifikation:AO-
[L106]

Einteilung der Azetabulumfrakturen nach Letournel und Judet
[G468]

Fraktur:AzetabulumAO-Klassifikation der Azetabulum:FrakturAzetabulumfrakturen
A-Frakturen | Beteiligung von nur einem Pfeiler des Azetabulums, während der zweite intakt ist.
|
B-Frakturen | Charakterisiert durch eine quer verlaufende Frakturkomponente, wobei mindestens ein Teil des Pfannendachs intakt ist.
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C-Frakturen | Frakturen beider Pfeiler: Alle gelenkbildenden Fragmente einschließlich des Pfannendachs sind vom restlichen Os ilium getrennt. |
Becken
12.1
Verletzungen des Beckens
Ätiologie
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In der Sagittalebene mit vorderer oder hinterer Beckenkompression und Aufklappen des Beckenrings unter Aro. der Beckenhälften.
•
In der Frontalebene mit lateraler Beckenkompression und Eindrücken des Rings unter Iro. der getroffenen Beckenhälfte.
•
In der Axialebene mit vertikaler Abscherung und Rotation einer Beckenhälfte in Querrichtung.
Klinik
Klassifikation
•
Darmbein-/Schaufelfrakturen.
•
Sakrum- und Steißbeinfrakturen.
•
Beckenringfrakturen.
AO-Klassifikation
•
Typ A: Klassifikation:KlassifikationAO-Stabil (Beckenschaufelfrakturen, Frakturen des Tuber ischiadicus, Abrissfrakturen der Spina iliaca inf.).
•
Typ B: Rotationsinstabil bei erhaltener vertikaler Stabilität.
–
Rotation der Beckenhälften nach außen, z. B. Open Book = Ruptur der Symphyse und der ventralen sakroiliakalen Bänder.Open-Book-Fraktur
–
Rotation der Beckenhälfte nach innen: dorsale Beckenstrukturen werden gestaucht und ventrale Beckenstrukturen überlappen sich.
•
Typ C: Rotationsinstabile und vertikal instabile Verletzungen (entweder transiliakale, transsakrale, transsakroiliakale Fraktur oder Zerreißung der sakroiliakalen Bänder mit gleichzeitiger Fraktur des vorderen Beckenrings oder Symphysenruptur).
Diagnostik
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•
Klin. Inspektion und prioritätenorientierte Untersuchung nach ATLS-Kriterien: Analyse des Unfallmechanismus; Vitalparameter; Prellmarken; Wunden? Palpable Instabilitäten bei manueller Kompression des Beckens in verschiedene Richtungen? Sichtbare Fehlstellungen und/oder Beinverkürzung, Hämatome oder Blutaustritt Damm, Harnröhre oder Anus?
-
•
Sono (wie bei jeder Polytraumaversorgung): Überblick über Herz, Oberbauchorgane, Nieren, Blase und Retroperitoneum. Freie Flüssigkeit? Hämatome?
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•
Labor: BB, E'lyte, Gerinnung, klin. Chemie; nötigenfalls frühzeitig Blut kreuzen.
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•
Rö: BÜ, Inlet-Outlet-Aufnahmen, ggf. Sakrum bzw. Steißbein seitlich. Frakturen, Dislokationen?
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•
CT mit 3-D Rekonstruktion: Genaue Darstellung der Frakturmorphologie und Verletzungen der Beckenorgane. Ggf. auch kontrastmittelverstärkt zur Darstellung von Begleitverletzungen: Urogenitaltrakt, Beckengefäße.
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•
Ausschluss weiterer Becken:BegleitverletzungenBegleitverletzungen: Gefäß-Nerven-Verletzungen, intraabdominelle Verletzungen, Verletzungen von Urogenitaltrakt, Rektum und Anus. Evtl. konsiliarische Diagn. und Mitbehandlung durch Urologen, Viszeralchirurgen, Gynäkologen.
Therapie
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Initial: Sicherung der Vitalfunktionen; Schockbehandlung; Entscheidung über Notfallmaßnahmen.
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Bei Kreislaufinstabilität und klin. Instabilität des Beckens erfolgt die notfallmäßige Stabilisation mit einer Beckenschlinge, BeckenzwingeBeckenzwinge, ggf. Fixateur externe (Abb. 12.3).
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Evtl. ist auch Notfalllaparotomie zur Blutungskontrolle notwendig. Dabei Tamponade/„Packing“ des Beckens mit Bauchtüchern und Second-Look-OP im Verlauf.
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Bei stabiler Kreislaufsituation Fortführen der Diagn. in Bezug auf Bildgebung und Erkennen weiterer Verletzungen: Abdomen, Thorax und Extremitäten.
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Kurzzeitige Bettruhe.
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Frühfunktionelle Behandlung inkl. Physiotherapie.
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Muskeltraining unter Thromboembolieprophylaxe.
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Primär: Notfallstabilisierung bei instabilem Patienten s. o.; Beckenschlinge, Beckenzwinge, Fixateur externe.
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Sekundär: Bei stabiler Gesamtsituation als Frühversorgung innerhalb 7 d, je nach Verletzungsschwere, Begleitverletzungen ggf. zweizeitige OP (ventral, dorsal, Fixateur interne). Zunehmend auch navigationsgestützt (sakrale Verschraubung).
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Begleitend: Versorgung von Begleitverletzungen: Darm und Harnwegsverletzungen, Weichteilverletzungen (Décollement). Ggf. mehrzeitiges Vorgehen (Second Look). Engmaschige Laborkontrollen, Antibiotikaprophylaxe, ggf. erregerspezifische Therapie.
Nachbehandlung
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Frühe physiotherap. Mobilisation, zunächst passiv. Nach ca. 2 Wo. Übergang zur Teilbelastung meist möglich (befundabhängig). Regelmäßige Rö-Kontrollen; selten auch Kontroll-CT.
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Nach ca. 6 Wo. Übergang zur Vollbelastung (befundabhängig). Bis dahin konsequente Thromboseprophylaxe aufgrund erhöhten Thromboserisikos.
Prognose
12.2
Verletzungen des Azetabulums
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Die Hüftpfanne wird knöchern aus Anteilen des Darmbeins (Os ilium), Sitzbeins (Os ischii) und Schambeins (Os pubis), die sich Y-förmig treffen, gebildet (Abb. 12.4). Sie stellt die knöcherne Grundlage des Hüftgelenks zur Artikulation mit dem Femurkopf dar.Verletzung:AzetabulumAzetabulum:Verletzung
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Morphologische Einteilung auch in vorderen und hinteren Pfeiler (Abb. 12.5).
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Wie den Beckenverletzungen gehen auch den Verletzungen des Azetabulums meist große Gewalteinwirkungen voraus.
Ätiologie
Klinik
Diagnostik
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Klin. Untersuchung, Sono, Labor und Ausschluss von Begleitverletzungen wie bei allen Beckenverletzungen.
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Rö: BÜ, Ala- und Obturator-Aufnahme (Judet Views)Obturator-AufnahmeAla-Aufnahme.
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CT: Genaue Darstellung der Frakturmorphologie, ergänzend auch 3-D-Rekonstruktion.