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978-3-437-22474-4
Elsevier GmbH
Cheneau-Korsett
[L106]

Schuhzurichtungen
[L106]

Amputationslinien am Fuß Fuß:Amputationslinien
[L190]

Rückfußamputationen
[L190]

Unterschenkelprothese mit Silikon-Liner im Probezustand
[L106]

Verschiedene Unterarmprothesen
[L106]

KnöchelsockeKarbon-FußheberortheseHelsinki-FederHeidelberger WinkelFußheberfeder:thermoplastischePeroneusorthesen
Form | Beschreibung | Indikation | Verordnung | Prozedere |
Knöchelsocke | Einfachste Form der Peroneusorthese als Kompressionssocke mit eingearbeiteten Fußheberzügeln | Leichte Fußheberschwäche | Knöchelsocke mit Fußheberzügel | |
Heidelberger Winkel, Helsinki-Feder | Einfache Fußheberorthesen ohne Gelenk. Einlegesohle und Wadenband werden mit Federstahl verbunden | Fußheberschwäche ohne Fehlstellung | Heidelberger Winkel oder Helsinki-Feder | Funktions- und Passformkontrolle |
Thermoplastische Fußheberfeder | Dorsale Kunststoffschale als Konfektionsorthese oder nach Gipsabdruck. Unauffällig, gute Wirkung, auch bei Fehlstellungen (nach Gipsabdruck) | Peroneusparese | Thermoplastische Fußheberorthese nach Maß oder Gipsabdruck (bei ungewöhnlichen Proportionen oder Fehlstellungen) | Funktions- und Passformkontrolle |
Karbon-Fußheberorthese | Stärkere fußhebende Kraft. Fußbettung obligatorisch | Peroneusparese, Paraplegie | Karbonversteifte Fußheberorthese nach Maß, mit Einarbeitung eines Fußbetts oder nach Gipsabdruck | Funktions- und Passformkontrolle. Kontrolle der Fußführung und Fußstellung in der Orthese |
US-Orthese nach Gipsabdruck mit Gelenk | Indviduelle Orthese in Karbon- oder Metalltechnik. Mechanische Gelenke mit Feder zur Fußhebung. Bei ausgeprägten Fehlstellungen, kraftvolle Fußhebung | Peroneusparese mit Fußfehlstellung, ICP, Paraplegie, Hemiplegie nach Apoplex | US-Orthese mit Gelenken nach Gipsabdruck. | Funktions- und Passformkontrolle. Kontrolle der Fußstellung in der Orthese. |
Funktionelle Elektrostimulation | Stimulation der noch intakten Nerven transkutan oder als Implantat | Zentrale Lähmungen | Elektrostimulationsgerät, ggf. Probeversorgung verordnen | Testung obligat |
Möglichkeiten des Beinlängenausgleichs im FersenkeilBeinlänge:AusgleichBallenrolleKonfektionsschuh
Höhe | Maßnahmen | Verordnung |
Bis 1cm | Einlage eines Fersenkeils im Schuh, Absatzverminderung auf der Gegenseite, Absatzerhöhung außen. Evtl. Komb. mehrerer Maßnahmen | Höhenausgleich durch Fersenkeil, Absatzerhöhung außen, Absatzverminderung auf der Gegenseite |
2–3cm | Zusätzlich Anbringung einer Ballenrolle | Absatzerhöhung mit Ballenrolle |
3–7cm | Nur auf köchelhohen Schuhen mit stabiler Fersenkappe. Mögliche Alternative: Orthop. Schnürstiefel | Absatzerhöhung mit Ballenrolle am Konfektionsschuh. Orthop. Schnürstiefel |
7–12cm | Orthop. Schuh mit Innenschnürung und eingebautem Verkürzungsausgleich | Orthop. Schuh nach Maß mit Innenschuh bzw. 1 Paar orthop. Schnürstiefel nach Gipsabdruck mit Innenschnürung und Pufferabsatz bei Beinverkürzung |
> 12cm | Kniehohe Orthoprothese mit unterbautem Kunstfuß für Konfektionsschuh | Verkürzungsorthoprothese mit unterbautem Kunstfuß nach Gipsabdruck |
Bei Verordnung Angabe in Zentimeter erforderlich
Hauterkrankungen am Prothesenstumpf und ihre Stumpf:KontaktdermatitisStumpf:KontaktdermatitisStumpf:FurunkelStumpf:FurunkelStumpf:FollikulitisStumpf:FollikulitisProthesenrandknotenProthesenrandknotenKontaktdermatitisKontaktdermatitisFurunkelFurunkelFollikulitisFollikulitisTherapie
Erkrankung | Beschreibung/Ursachen | Therapie |
Kontaktdermatitis | Hautpflegemittel Decubitan®, PC 30 V Stumpfpflegemittel®, Hautpflegeserie Fa. Otto Bock, anderes Schaftmaterial (vorher Patch-Tests) | |
Prothesenrandknoten (multiple kleine Hautzysten am Prothesenrand, oft verbunden mit brauner Pigmentierung) | Folge einer chron. Überbeanspruchung durch punktuelle Belastung im Prothesenschaft, prox. zu enger Prothesenschaft | Endkontakt im Schaft, prox. weiten, evtl. plastische Hautexzision |
Schwitzen | Teilweise durch physiol. Schaftform mit Vollkontakt und Endbelastung zu beheben. Versuch mit Silikon-Liner | |
Follikulitis und Furunkel | Oft aufgrund mangelnder Hygiene von Schaft und Stumpf | Ruhigstellen, Hochlagern, lokale Salbenverbände (z. B. Fuzidine®-Salbe). Inzision möglichst vermeiden |
Pilzinfekte | Lokalbehandlung mit fungistatischen Salben und Pudern (z. B. Miconazol = Daktar®), Bad mit Kaliumpermanganat | |
Hauttumoren am Stumpf | Hyperkeratosen, Schwielen, Hautpapillome, Warzen. Verruköse Hyperplasie oft aufgrund von mangelndem Endkontakt | Vollkontaktschaft mit Endbelastung |
Standphasensicherung und Schwungphasensteuerung bei Kniegelenkmodulen
Standphasensicherung | ||
Mechanisch | Hydraulisch | Mit Auftrittstoßdämpfung |
|
|
|
Schwungphasensteuerung | ||
Mechanisch | Hydraulisch | Pneumatisch |
|
|
|
Geh- und VierfußgehstützeVierfußgehstützeStehbettStehbettRollatorRollatorKirschnerstöckeKirschnerstöckeGehwagenGehwagenGehbockGehbockGanzkörperstehständerGanzkörperstehständerFritzstockFritzstockAchselstützeAchselstützeStehhilfen
Geh-/Stehhilfe | Bemerkungen |
Gehwagen mit Achselstützen | Zum Gehenlernen nach OP an der unteren Extremität. Kraftaufnahme durch Achselstützen (Kraftlosigkeit, Koordinationsstörung) |
Rollator | Bei Gangunsicherheit, wenn Gehen mit UAGST noch nicht möglich. Speziell für Kinder. |
Gehbock | Zwei Ausführungen: Starr und reziprok |
Achselstützen | Seltener angewendet. Gefahr der Nervenläsion und Durchblutungsstörung |
Unterarmgehstützen (Kirschnerstöcke, Arthritisgehhilfe) | Voraussetzung: Ausreichende Muskelkraft, Koordinationsvermögen, Balancefähigkeit und genügende Aufrichtbarkeit des Rumpfs. Entlastung der unteren Extremität bei Lähmungen, Amputationen, postop. Entlastung, schmerzhaften Gelenkerkr. der unteren Extremität |
Vierfußgehstütze | Bes. bei Kindern mit ataktischen Störungen. Arthritisgehstütze. Abstützung auf angewinkeltem UA. Geringe Handkraft notwendig |
Fritzstock | Auch mit anatomischem Handgriff |
Ganzkörperstehständer | Ganzkörperfixation vorwiegend für Kinder mit neuromuskulären Erkr. Auch als Schrägliegebrett zu verwenden |
Elektrohydraulisches Stehbrett | Für Tetraplegiker zur Dekubitusprophylaxe, Ödemvermeidung, Kreislauftraining, Aufrichten ohne fremde Hilfe |
Orthopädietechnik
-
23.1
Grundlagen793
-
23.2
Zervikalorthesen793
-
23.3
Mieder795
-
23.4
Skoliosekorrekturkorsetts796
-
23.5
Reklinationskorsetts797
-
23.6
Fixationskorsetts798
23.6.1
Fixationskorsett798
-
23.7
Orthesen der oberen Extremität798
-
23.8
Orthesen der unteren Extremität800
-
23.9
Kompressionsstrümpfe und -strumpfhosen808
-
23.10
Schuhwerk809
-
23.11
Grundlagen der Amputationschirurgie811
-
23.12
Amputationen und Prothesenversorgung der unteren Extremität815
23.12.1
Zehenamputationen815
23.12.2
Großzehenamputation816
23.12.3
Transmetatarsale Amputation816
23.12.4
Fußwurzel (Lisfranc, Chopart)817
23.12.5
Fußamputationen (Pirogow-Spitzy, Syme)817
23.12.6
Unterschenkelamputation818
23.12.7
Knieexartikulation819
23.12.8
Oberschenkelamputation820
23.12.9
Hüftexartikulation, Hemipelvektomie und intertrochantäre Amputation822
23.12.10
Orthoprothesenversorgung nach Borggreve-Umkehrplastik823
-
23.13
Amputationen und Prothesenversorgung der oberen Extremität824
-
23.14
Rehabilitationsmittel828
-
23.15
Lagerungsschalen aus Schaumstoff830
-
23.16
Zuzahlungen830
-
23.17
Aufzahlungen831
23.1
Grundlagen
Allgemein
Orthopädietechnische Hilfsmittel
Prothesen
Orthesen
•
Äußere Kraftträger der Stützung (z. B. Einlage, Beinstützapparat).
•
Fixation (z. B. Korsett nach WS-OP).
•
Stabilisierung (z. B. Rumpf bei hoher Querschnittslähmung).
•
Redression (Korsett bei Skoliosen).
•
Entlastung (Allgöwer-Apparat).
•
Immobilisation (Arthrodesenhülsen).
•
Mobilisierung (z. B. Peroneusfeder).
•
Längenausgleich (Orthoprothese.)
Grundsatz für Orthesen: So wenig wie möglich, so viel wie nötig!
Reha-technische Hilfsmittel
•
Rollstühle (ggf. individuell angepasst).
•
Sitzschalen (individuell angefertigt).
•
Lifter (industriell angefertigt).
•
Rollatoren (industriell angefertigt).
23.2
Zervikalorthesen
Zahlreiche orthopädietechnische Versorgungsmöglichkeiten der HWS (konfektioniert und individuell) möglich.
23.2.1
Schanz-Wickelkrawatte
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.2.2
Anatomische Zervikalstütze (z. B. „Henßge-Krawatte“)
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.2.3
Halbschalenzervikalstütze (Philadelphia)
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.2.4
Halo-Body-Jacket
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.2.5
Zervikalorthese nach Gipsabdruck
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.3
Mieder
23.3.1
Leibbinde nach Maß
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.3.2
Halbelastisches Mieder (Lindemann-Mieder)
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.3.3
Überbrückungsmieder nach Hohmann/Hohmann-Korsett
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.4
Skoliosekorrekturkorsetts
23.4.1
Cheneau-Korsett, Boston Korsett
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Klinisch
Ambulant
Kontrollen
-
!
Druckzonen auf Rippenbuckel/Prominenzen.
-
•
Freiräume gegenüber Druckzonen und größer als diese.
-
•
Nach 1 Wo. Eingewöhnung i. d. R. 24 h Tragezeit/d abzüglich Körperpflege.
-
•
Erste Kontrolle bei Orthopädietechnik nach 6 Wo., dann alle 3 Mon.
-
•
Halbjährliche ambulante Kontrolle, ggf. Rö-Kontrolle.
-
•
KG erforderlich.
-
•
Hautpflege: Enges T-Shirt unter Korsett, Haut abhärten (kalt abwaschen), keine Creme, kein Puder.
-
•
Alle Sportarten erlaubt. Zum Sport evtl. ablegen.
-
•
Neuversorgung nach Wachstum (dokumentieren!).
-
•
Abschulung stufenweise nach Wachstumsabschluss. Weiterhin zunächst halbjährliche Kontrolle.
23.4.2
Night Time Bending Brace
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.5
Reklinationskorsetts
23.5.1
Münsteraner Kyphosen-Orthese
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.5.2
3-Punkte-Korsett nach Vogt-Bähler
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.6
Fixationskorsetts
23.6.1
Fixationskorsett
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.7
Orthesen der oberen Extremität
23.7.1
Schulterabduktionsorthesen
Abduktionsorthese verstellbar
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Abduktionskeil
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Briefträgerkissen
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.7.2
Ellenbogenorthesen
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.7.3
Armorthesen
Armlagerungsorthese
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Armfunktionsorthese
Definition
Verordnung
Prozedere
23.8
Orthesen der unteren Extremität
23.8.1
Orthesen bei Hüftdysplasie und -luxation
Spreizbandagen, Spreizschienen
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Spreizhosen
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.8.2
Funktionelle Hüftorthesen
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.8.3
Lagerungsorthesen
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.8.4
Oberschenkelorthesen
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.8.5
Knieorthesen
Kniebandagen mit Kompressionssegmenten
Definition
Indikationen und Verordnung
Elastische Führungsorthesen
Definition
Indikationen und Verordnung
Starre Führungsorthesen
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Valgus-/Varus-Korrekturorthesen
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Patellasehnenbandage
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.8.6
Unterschenkelorthesen
Allgöwer-Apparat
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Settner-Münch-Orthese
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Peroneusorthesen
Unterschenkelorthese
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Unterschenkelorthese nach Baise/Pohlig
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
TR-Ringorthese
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Dynamische Unterschenkel-Fußorthesen (DAFO)
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.8.7
Innenschuhe
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.8.8
Klumpfußorthesen
Nichtverstellbare Klumpfußorthese
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
Dennis-Brown-Schiene/Alfa-flex-Orthese
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.8.9
Fußorthesen
Sichelfußorthese
Definition
Indikationen und Verordnung
Prozedere
23.8.10
Einlagenversorgung
Formen
-
•
Unterscheidung in Korrektureinlage (KorrektureinlageEinlagenwährend des Wachstums), Kopieeinlage (Erw.), KopieeinlageBettungseinlage (Bettungseinlagekontrakte Fehlstellungen) und Diabetesfußbettung (Druckstellengefahr).
-
•
Große Modellvielfalt. Allgemein werden elastische/weiche Einlagen als günstiger angesehen.
Einlagen müssen eine Einheit mit dem Schuh bilden und dessen Absatzhöhe berücksichtigen.
Maß und Modelltechnik
-
•
Blaudruck: Belastungsabdruck zur Diagnose der Fehlstellung und überlasteten Regionen. Nur für konfektionierte Einlagen verwendbar.
-
•
Gipsabdruck: Vorlage zur individuell gefertigten Einlage.
-
•
Schaumabdruck: Alternative zum Gipsabdruck.
-
•
CAD-CAM: Computergesteuertes Verfahren.
Spezielle Einlagen
23.9
Kompressionsstrümpfe und -strumpfhosen
Definition
Merkmale
-
•
Bei Ödem und ab Kompressionsklasse 3 flach gestrickt.
-
•
Maßnahme nur am entstauten Bein, d. h. frühmorgens.
-
•
Bei Maßabweichung gegenüber Konfektionstabelle Maßanfertigung.
-
•
Ausführungshöhen: Knöchelstrumpf (A–B), US-Strümpfe (A–D), Halbschenkelstrümpfe (A–F), Schenkelstrumpf (A–G) und Strumpfhose (A–M).
Bei Halbschenkel- und Schenkelstrumpf Haltebandage, Haftgel oder Haftband verordnen.
Kompressionsklassen und Indikation
Die Kompressionsklasse ist zwingend von der Ind. abhängig!
Verordnung
-
•
Verordnung: Höhe des Strumpfs, z. B. A–G, Kompressionsklasse, ein Stück oder ein Paar und Diagnose.
-
•
Bei Erstversorgung Doppelversorgung aus hygienischen Gründen zulässig. Neuverordnung alle 6 Mon. wegen Nachlassen der Wirkung
Thromboseprophylaxe- und Stützstrümpfe
-
•
ThromboseprophylaxestrümpfeThromboseprophylaxestrümpfe nur für liegenden Pat. geeignet. Kompressionswirkung kleiner als Kompressionsklasse 1. Nicht zur Behandlung des varikösen Symptomenkreises geeignet.
-
•
StützstrümpfeStützstrümpfe haben keine medizinische Kompressionsklasse, da sie unter Kompressionsklasse 1 liegen → nicht verordnungsfähig!
23.10
Schuhwerk
23.10.1
Schuhzurichtung an Konfektionsschuhen
Definition
Vorteile
-
•
Kostenersparnis: Kostspieliger orthop. Maßschuh oft nicht nötig.
-
•
Erhöhung der Trageakzeptanz (Kosmetik).
Ziel
Beinlängenausgleich
Schuhzurichtungsvorschläge bei häufigen Erkrankungen
23.10.2
Orthopädische Maßschuhe
Definition
Indikationen
Prozedere
23.11
Grundlagen der Amputationschirurgie
23.11.1
Allgemeines
-
•
Versorgungstechnische Klärung mit Orthopädietechnik und Besprechung der Reha im Team möglichst bereits vor OP. Aktive Mitarbeit des Pat. erforderlich.Amputation
-
•
Amputationshöhe: So weit distal wie möglich bei ausreichender Weichteildeckung.
-
•
Klin. Untersuchung und intraop. Befund sind die wichtigsten Methoden zur Bestimmung der Amputationshöhe nach Ind.-Stellung.
Je länger der Hebelarm, desto besser die Kontrolle über die Prothese und desto geringer der Energieaufwand für den Prothesengang.
-
•
Endbelastungsfähigkeit des Stumpfs unter Erhaltung der Sensibilität anstreben.
-
•
Kinder: Kongenitale Gliedmaßendefekte untere Extremität: Prothetische Versorgung mit Vertikalisierung; obere Extremität: Prothesenversorgung im Sitzalter. Bei traumatischen Amputationen nach Möglichkeit distale Epiphyse erhalten (→ Längenwachstum). Problem: Überschießendes Wachstum der knöchernen Stumpfenden bei Amputation im OA und US. Gefahr der Durchspießung.
23.11.2
Postoperative Maßnahmen
23.11.3
Stumpfprobleme
Stumpfödem
Ätiologie
-
•
Allg. Ursachen: Stumpf:ProblemeStumpf:ÖdemHerzinsuff., Störung des Eiweiß- und Eektrolythaushalts.
-
•
Lokale Ursachen: Wundheilung und Inf., venöse und lymphatische Abflusshindernisse.
-
•
Äußere Ursachen: Prox. Abschnürung und Behinderung des Lymphabflusses durch schlechte Stumpfwicklung, prox. zu enger, distal zu weiter Prothesenschaft.
-
•
Zu langer Prothesenschaft mit zu wenig Endkontakt.
Therapie
Hauterkrankungen
Phantomgefühl, Phantomschmerz
Definition
Prophylaxe besser als spätere Ther. von Stumpfproblemen: Operativ gute Stumpfbildung. Nervenstumpf in druck- und narbenfreier Lage, vor Nervenamputation LA in den Nerv; Myodese (s.o.), frühzeitige Prothesenversorgung.
Therapie
•
Guter Prothesensitz.
•
Gleichmäßige milde Stumpfkompression verhindert venöse und lymphatische Stauung. Aktive Bewegung, transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS).
•
Physik. Ther., z. B. Moorbad, Wärme, Kryother., Hydrother., KG, Massage, Ultraschall.
•
Autogenes Training, Psychother., z. B. in Schmerzseminaren.
•
Medikamente: Analgetika, Sedativa.
•
Operative Verfahren
Gestörte Wundheilung
-
•
Tgl. Verbandswechsel.
-
•
Oft nur durch evtl. mehrmonatige kons. Ther. (z. B. Prostaglandininfusion) oder Nachamputation zu beheben.
-
•
Oberflächliche Wundheilungsstörung: Teilweises Entfernen von Hautfäden, Entlasten der Haut.
-
•
Tiefe Wundheilungsstörung oder Hämatom: Offene Wundbehandlung oder Revision.
-
•
Bei Durchblutungsgefährdung der Haut (Prothese:Sprechstunde, ChecklisteHautvenenthrombosen): Evtl. Blutegel ansetzen.
-
•
Infekte: Offene Wundbehandlung, nekrotisches Gewebe entfernen (scharfer Löffel, Skalpell). Immer Salbenverbände gegen Austrocknung.
23.11.4
Checkliste für Prothesensprechstunde
Patient
-
•
Gefäßpat.: Prothese:SprechstundeGegenseitiges Bein, Herz-Kreislauf; Osteoarthropathien?
-
•
Tumorpat.: Verlauf, Metastasen, weitere allg. Ther.
-
•
Rehabilitation: ADL, Arbeitsfähigkeit?
Stumpf
-
•
Weichteildeckung, myoplastische Deckung, Amputationshöhe.
-
•
Haut: Atrophisch, pigmentiert, Druckstellen, Fisteln, Narben, Ulzera, Sensibilität, Zirkulation.
-
•
Stumpfödem.
-
•
Stumpf- und Phantomschmerzen.
-
•
Schwitzen.
-
•
Gelenkbeweglichkeit; Kontrakturen (z. B. Beugekontraktur OS-Stumpf).
Prothese
-
•
Tragedauer.
-
•
Passform des Schafts: Endbelastung, -kontakt, Vollkontakt, Tuberumgreifung (bei OS-Prothese), Abschnürungen, Weichteilwulst.
-
•
Statischer und dynamischer Aufbau, Passteilauswahl.
-
•
Bei Liner mit distalem Verschlusssystem: Ausreichende Belastbarkeit des Stumpfendes.
-
•
Gangbild: Geh- und Standsicherheit, Treppe, unebenes Gelände, Abrollung, schiefe Ebene. Achten auf typische Gehfehler: Zu starke ruckartige Streckung des Prothesenkniegelenks, Zirkumduktion, breitspuriger Gang, Anheben des gegenseitigen Beins zum Einleiten der Schwungphase.
-
•
Technische Mängel: Geräusche, Kosmetik, Gewicht, Verarbeitung, Gelenkgängigkeit.
-
•
Pat.-Beratung: Stumpfpflege, Prothesengebrauchsschulung, Gehschule, Anziehhilfen, Versehrtensportgruppen.
-
•
Technischer Servi Orthop. Werkstätte, Reparaturen, Nachpassungsmöglichkeit, Sitzhilfen für den Arbeitsplatz, Wohnung und Kfz.
23.11.5
Sofort- und Interimprothesen
Sofortprothese
Definition
Vorteile
Nachteile
Interimprothesen
Definition
Unterschenkelinterimprothese
Knieexartikulationsinterimprothese
Oberschenkelinterimprothese
23.12
Amputationen und Prothesenversorgung der unteren Extremität
23.12.1
Zehenamputationen
Biomechanik, funktionelle Bedeutung
Versorgung und Verordnung
Prozedere
23.12.2
Großzehenamputation
Biomechanik, funktionelle Bedeutung
Versorgung und Verordnung
Prozedere
23.12.3
Transmetatarsale Amputation
OP-Technik
Biomechanik, funktionelle Bedeutung
Versorgung und Verordnung
Prozedere
23.12.4
Fußwurzel (Lisfranc, Chopart)
Versorgung und Verordnung
Prozedere
23.12.5
Fußamputationen (Pirogow-Spitzy, Syme)
OP-Verfahren
Versorgung und Verordnung
23.12.6
Unterschenkelamputation
Ziel
OP-Technik nach Burgess
Biomechanik, funktionelle Bedeutung
Versorgung
Unterschenkelprothese mit Oberschaft
-
•
Seitl. Gelenkschienen verbinden Unterschaft aus Gießharz oder Holz mit Oberschaft meist aus Leder. Relativ selten.
-
•
Nachteile: Schwer, kosmetisch unbefriedigend, unphysiol. Gelenkführung, dadurch Schaft-Bein-„Pseudarthrose“ mit Druck- und Reibestellen, Atrophie des OS.
-
•
Ind.: Instabiles Kniegelenk, wenig belastbarer Stumpf, mit Tubersitz und Kniesperre als Enlastungsprothese bei Gonarthrose (selten), ultrakurze US-Stümpfe, gel. bei Pat. mit schwerer körperlicher Arbeit.
Unterschenkelkurzprothese mit suprakondylärer Fassung
-
•
Vollkontaktschaft mit enger Umfassung der dist. Femurkondylen zur Verankerung der Prothese am Bein. Pseudonyme: KBM-, PTS-, PTK-, Botta-Prothese.
-
•
Standard-Prothese, leicht, kosmetisch unauffällig, robust, wenig wartungsintensiv, keine Beeinflussung der Kniegelenkbeweglichkeit.
-
•
Vollkontakt unbedingt erforderlich. Auch nicht endbelastbare Stümpfe (selten) tolerieren i. d. R. Endkontakt.
-
•
Exakte Kondyleneinbettung erforderlich. Ansonsten „Pumpen“ der Prothese.
-
•
Nachteil: Atrophie der Muskulatur im Bereich der Kondylenklammer.
Unterschenkelprothese mit Silikon- oder Gel-Liner (PU, Copolymer)
-
•
Silikon- oder Gelstrumpf wird auf den Stumpf gerollt. Metallpin am dist. Strumpfende greift in eine Verriegelung in der Prothese und arretiert den Stumpf. Alternative zu Pin: Dichtlippe oder Kniekappe. Aufbau sonst wie Kurzprothese (Abb. 23.5).
-
•
Nachteile: Schwerer als konventionelle Kurzprothese, Zug am Stumpfende bei Verwendung von Pin-Systemen teilweise problematisch, Verstärkung am Liner-Ende verringert Zug, vermehrte Schweißbildung (reduziert sich häufig nach wenigen Wo.).
-
•
Besserer Halt der Prothese am Bein als bei konventioneller Kurzprothese.
-
•
Ind.: Gel-Liner eher bei problematischen Stümpfen, schlechten Hautverhältnissen; Silikon-Liner bei unproblematischen Stümpfen und aktiven Pat.
Verordnung und Prozedere
23.12.7
Knieexartikulation
OP-Technik
Biomechanik, funktionelle Bedeutung
Versorgung
-
•
Volle Endbelastung, keine Tuberanstützung.
-
•
Suprakondyläre Fassung, Vollkontakthaftschaft oder Liner für den Halt der Prothese.
-
•
An- und Ausziehen im Sitzen ohne Hilfe bei Steckschaft, bei Vollkontakthaftschaft Anziehen im Stehen.
-
•
Leichte Längendifferenz des OS gegen andere Seite wegen Aufbauhöhe Kniegelenk.
-
•
Distal steifer Schaft, prox. weicher Schaft (Sitzkomfort).
Verordnung
23.12.8
Oberschenkelamputation
Definition
Versorgung
Schaftform
Stumpfbettung
-
•
Schaft sollte so weit Stumpf:Bettungwie möglich sein, ohne dass die Prothese verloren wird.
-
•
Immer Vollkontaktbettung.
-
•
Immer Versuch der teilweisen Endbelastung.
-
•
Niemals ohne Endkontakt → Stumpfpolödem!
-
•
„Saugschäfte“ mit Saugraum sind nicht mehr zeitgemäß → Stumpfpolödem!
-
•
Anziehstrumpf immer aus dem Schaft ziehen → Endkontakt.
-
•
Kein Randwulst am prox. Schaftrand → Schaft zu eng.
-
•
Keine distale Verfärbung am Stumpf.
Materialien
-
•
Holz: Leicht nachpassbar, keine flexiblen Ränder möglich.
-
•
Gießharz: Als tragender Rahmen mit Karbonversteifung. Nicht als Schaftmaterial mit Hautkontakt.
-
•
Thermoplast: Als Innenschaft in Komb. mit Karbonrahmen viele Gestaltungsmöglichkeiten, flexibler Rand (Komfort, Druckstellen). Auch als tragendes Material möglich. Dann aber nicht so steif und formstabil wie Karbon. Thermoplastische Nachformbarkeit kaum gegeben.
-
•
Silikon: Semiflexibel mit steifem Rahmen, hohe Adhäsion, Tragekomfort, Muskelspiel mögl., hygienisch.
Silikon- und Gel-Liner
-
•
Anziehen im Sitzen, leichte Handhabung.
-
•
Guter Halt im Schaft.
-
•
Hohes Gewicht.
-
•
Schlechtere Rotationsstabilität.
-
•
Schlechtere Prothesenführung.
-
•
Stärkeres Pumpen.
-
•
Höherer Preis.
Prothesenstatik
-
•
Schaft sollte ohne Kontrakturen in 5° Flexion und ca. 10° Adduktion eingestellt werden.
-
•
Beugekontraktur muss mit 5° Zugabe berücksichtigt werden. Bei späterer besserer Beweglichkeit Nachjustierung.
-
•
Je aktiver der Pat., desto dynamischer der Prothesenaufbau. Sicherheit geht auf Kosten der Dynamik und Energiebilanz. Es muss individuell der beste Kompromiss gefunden werden.
-
•
Je länger der Vorfußhebel, desto sicherer die Statik.
-
•
Je weiter dorsal die Kniegelenkachse, desto sicherer die Statik.
Fußpassteile
-
•
Viele funktionell unterschiedliche Fußpassteile ermöglichen individuelle Lösungen. Sehr große Preis- und Funktionsunterschiede.Fußpassteile
-
•
Gelenklose, starre Füße:
–
z. B. SACH-Fuß: „Solid Ankle Cushioned Heel“.
–
Einfachste und billigste Ausführung.
–
Geringes Gewicht.
–
Kosmetisch gut zu bearbeiten (Botta-Technik).
-
•
Gelenklose energiespeichernde Füße:
–
Blattfeder aus Kunststoff speichert Energie bei der Schrittabwicklung und gibt sie zurück bei der Zehenablösung.
–
Energiesparendes Gehen.
–
Einsatzbereich vom Geriatriker bis Sportler (unterschiedliche Füße).
–
Relativ teuer.
-
•
Einachsige Füße:
–
i. d. R. plantar beweglich, dorsal gesperrt → weicher Fersenauftritt, Kniesicherung durch Vorfußhebel über dorsalen Anschlag.
–
Fast ausschließlich Geriatriebereich in Verbindung mit gesperrtem Kniegelenk.
-
•
Polyzentrische Füße:
–
Alle Bewegungsrichtungen.
–
Komfortabel.
–
Für unebenes Gelände.
–
Pat. mit großem Sicherheitsbedürfnis.
Kniegelenkmodule
-
•
Viele funktionell unterschiedliche Kniepassteile ermöglichen individuelle Lösungen. Sehr große Preis- und Funktionsunterschiede. Vom simplen Einachser bis zum computergesteuerten System.Kniegelenkmodul
-
•
Sperrbare Kniegelenke:
–
Höchster Sicherheitsanspruch bei Geriatrikern.
–
Beim Laufen gesperrt, zum Sitzen entriegelbar.
-
•
Monozentrische Kniegelenke: Einachsige Gelenke. Sicherung über Aufbau (Rückverlagerung der Achse gegenüber Belastungslinie) oder über mechanische oder hydraulische Systeme (Tab. 23.4).
-
•
Polyzentrische Kniegelenke: Mehrachsige Gelenke. Sicherung über Achsanordnung.
-
•
Computergesteuerte Kniegelenke:
–
Sensoren erfassen mehrere Parameter und stellen aufgrund dieser Information die erforderlichen Dämpfungswiderstände für Flexion, Extension und Standphasensicherung bereit (Tab. 23.4).
–
Breitester Einsatzbereich.
–
Passt sich fast jeder Gehgeschwindigkeit an.
–
Alternierendes Treppab- und Schiefe-Ebene-Gehen möglich.
–
Beste Resultate in Funktion und Physiologie.
–
Hoher Preis.
Verordnung und Prozedere
23.12.9
Hüftexartikulation, Hemipelvektomie und intertrochantäre Amputation
Definition
Versorgung
-
•
Beckenkorb mit ausgeprägter Taillierung oberhalb der Beckenkämme, um ein Pumpen der Prothese zu verhindern.
-
•
Tuberumgreifung zur besseren Prothesenführung.
-
•
Prothesenseite 1–2 cm kürzer → leichteres Durchschwingen der Prothese in der Schwungphase.
-
•
Sehr energieaufwändiges Laufen.
-
•
Hüftgelenk weit vor der Belastungslinie zur Sicherung.
-
•
Häufig Sitzkissen als Höhenausgleich erforderlich.
-
•
Knie- und Fußpassteile 23.12.8.
Verordnung und Prozedere
23.12.10
Orthoprothesenversorgung nach Borggreve-Umkehrplastik
Biomechanik, funktionelle Bedeutung
-
•
Alternative Prothese:Borggreve-Umkehrplastikzur OS-Borggreve-PlastikAmputation bei Malignomen im dist. Femurbereich (auch 14.5.1).
-
•
Nach radikaler Resektion eines Femuranteils und des gesamten Kniegelenks (unter Erhalt der Gefäße und Nerven) Rotation des US um 180° und Replantation am verbliebenen Femuranteil → OSG wird zum funktionellen Kniegelenk. Der Drehpunkt des OSG liegt dabei etwa in gleicher Höhe wie der physiol. Drehpunkt des Kniegelenks der Gegenseite. Dorsalextension des OSG wird zur Knieflexion und umgekehrt bei voller Belastbarkeit.
-
•
Modifikation der Umdrehplastik auch bei malignen Tumoren des Femurs im mittleren und prox. Drittel sowie prox. Tibia.
Versorgung
-
•
Einbettung des Fußes in aktiv erreichbarer Spitzfußstellung.
-
•
US-Teil als Aufnahme des Fußes, Kosmetik.
-
•
OS-Teil postop. mit Tubersitz, später als lange Hülse.
-
•
Schienengelenke auf Höhe der Sprunggelenke, wenn möglich rückverlagert einbauen wegen statischer Sicherheit.
-
•
Fußpassteile 23.12.8.
Verordnung und Prozedere
23.13
Amputationen und Prothesenversorgung der oberen Extremität
23.13.1
Allgemeines
Kosmetische Prothesen (Schmuckarm, Schmuckhand, Habitusprothese)
-
•
SchmuckhandSchmuckarmProthese:kosmetischeHabitusprotheseLediglich kosmetische Verkleidung (Abb. 23.6).
-
•
Sehr unauffällig, da in Form und Farbe der anderen Hand anpassbar.
-
•
Als Widerlager der anderen Hand nutzbar.
-
•
Geringes Gewicht.
Passiver Arbeitsarm
-
•
Arbeitsarm:passiverRobuste Prothese mit auswechselbaren Arbeitsgeräten (z. B. Haken).
-
•
Keine kosmetischen Ansprüche.
-
•
Keine aktive Greiffunktion.
Aktiver Greifarm, Eigenkraftprothese
-
•
Über Greifarm:aktiverEigenkraftprotheseSchulterzug zu betätigende Greiffunktion.Prothese:Eigenkraft-
-
•
Auswechselbare Greifgeräte (Abb. 23.6) oder mechanische Greifhand (Kosmetik).
-
•
Funktionell gut.
-
•
Begrenztes Feedback.
-
•
Robust und universell.
-
•
Kostengünstig.
Fremdkraftprothese
-
•
Elektromotoren Prothese:Fremdkraft-führen FremdkraftprotheseFunktionen aus: Hand öffnen/schließen, Pro-/Supination, Ellenbogen beugen/strecken, Ellenbogen-, Schultergelenk verriegeln.
-
•
Steuerung über mechanische Schalter, elektronische Steuerungselemente, Kraftsensoren oder myoelektrische Signale (Abb. 23.6). Komb. möglich.
-
•
Willkürliche und proportionale Greifkraftsteuerung möglich.
-
•
Einfache myoelektrische Hände oder mulitartikulierende Hände.
-
•
Intensives Training erforderlich durch erfahrene Ergotherapeuten. Dauernde Nutzung erforderlich, sonst Trainingsverlust.
-
•
Bei Kindern nach Training Bahnung möglich. Versorgung ab 3–4 J.
-
•
Standardversorgung funktionell überlegen.
-
•
Relativ schwer.
-
•
Silikonkosmetik (teuer, wird oft nicht erstattet) möglich.
23.13.2
Fingeramputationen
Definition
Biomechanik, funktionelle Bedeutung
Verordnung
23.13.3
Teilhand
Definition
Versorgung
Verordnung und Prozedere
23.13.4
Handgelenkexartikulation
Definition
Versorgung
-
•
Keine Kondylenumgreifung erforderlich.
-
•
Gute Rotationsstabilität.
-
•
Aktive Pro-/Supination.
-
•
Spezielle Prothesenhände ermöglichen kosmetisch befriedigende Versorgung.
-
•
Als Fremdkraft-, Kraftzug- und Kosmetikprothese versorgbar.
Verordnung und Prozedere
23.13.5
Unterarmamputation
Je länger der Stumpf, desto besser die Prothesenführung und Funktion.
Versorgung
-
•
Alle Systeme möglich 23.13.1.Unterarm:AmputationAmputation:Unterarm
-
•
Besonders geeignet für myoelektrische Versorgungen.
-
•
Stumpfbettung mit individuellem Silikon-Liner oder Silikonschaft.
Verordnung und Prozedere
23.13.6
Ellenbogenexartikulation
Definition
Versorgung
-
•
Keine Schulterfassung.
-
•
Alle Systeme möglich 23.13.1.
Verordnung und Prozedere
23.13.7
Oberarm
Versorgung
-
•
Nur bei sehr kurzen Stümpfen Schulterkappe Oberarm:AmputationAmputation:Oberarmerforderlich.
-
•
Stumpfbettung mit individuellem Silikon-Liner.
-
•
Alle Systeme möglich 23.13.1.
Verordnung und Prozedere
23.13.8
Schulterexartikulation und interthorakoskapuläre Amputation
Versorgung
-
•
Thoraxhalbschale in Rahmenschafttechnik, ggf. mit Silikon-Schulter:ExartikulationExartikulation:SchulterAmputation:SchulterexartikulationAmputation:interthorakoskapuläreLiner.
-
•
Geschultes Versorgungsteam obligatorisch.
-
•
Alle Systeme möglich 23.13.1.
-
•
Targeted Muscle Reinervation (TMR): Neue Methode der myoelektrischen Steuerung über implantierte Elektroden.
Verordnung und Prozedere
23.13.9
Doppelamputationen
•
Selbstständigkeit und Doppelamputationfunktionelle Versorgung stehen im Vordergrund.
•
Umfangreiche Ergother. obligatorisch.
•
Alltagshilfen wie Anziehbaum, Toilettenhilfen, usw. erforderlich.
23.14
Rehabilitationsmittel
23.14.1
Rollstühle
Kriterien
Individuelle Versorgung
•
Standardrollstuhl (Faltfahrer): Hauptsächlich für Geriatrieversorgung.
•
Schiebewagen: Geriatrische Versorgung, keine selbstständige Fortbewegung.
•
Aktiv- oder Sportrollstuhl: Junge dynamische Menschen, Paraplegiker.
•
Kinderrollstühle > Adaptivrollstuhl: Evtl. mit individueller Sitzschaleneinpassung.
•
Handbetriebs-Selbstfahrer: Fortbewegung für Pat. mit ausreichender Oberkörperfunktion und Armkraft zur selbstständigen Überwindung längerer Wegstrecken zum Training von Herz-, Kreislauf- und Muskelfunktion.
•
Elektrofahrstühle: Fortbewegungsmittel für Pat. ohne ausreichende Kraft, keine Hilfskraft nötig.
•
Sondersteuerungen für Schwerstbehinderte.
•
Dusch-/Toilettenrollstühle: Als Sonderform für Schwerstbehinderte verordnungsfähig.
Verordnung und Prozedere
23.14.2
Geh- und Stehhilfen
Indikationen
Gehhilfen werden bei einseitiger Verwendung immer auf der Gegenseite des betroffenen Beins getragen!
23.14.3
Alltagshilfen (Auswahl)
Indikationen (Beispiele)
Beispiele
-
•
Untere Extremität:
–
Langer Schuhlöffel und Strumpfanzieher (Flexionseinschränkung der Hüfte).
–
Toilettensitzerhöhung (postop. nach TEP, WS-OP, Bewegungseinschränkung im Hüftgelenk).
–
Hydraulischer Badewannensitz (z. B. Aqua-Tec®), Arthrodesenstuhl (Hüftgelenkarthrodese).
–
Stehhilfe nach WS-OP, wenn tiefes Sitzen nicht erlaubt ist.
-
•
Obere Extremität:
–
Essbestecke mit Sondergriffformen (z. B. Kartoffelschäler).
–
Schlüsseldrehhilfen.
–
Türgriffverstärkungen.
23.15
Lagerungsschalen aus Schaumstoff
23.15.1
Bauch-, Rückenliegeschale
Definition
Indikationen
Verordnung und Prozedere
23.15.2
Lagerungssystem
Definition
Indikationen
Verordnung und Prozedere
23.16
Zuzahlungen
Zuzahlungspflicht
•
Zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel:ZuzahlungHilfsmittel: Können wegen ihrer Beschaffenheit, ihres Materials oder aus hygienischen Gründen nur einmal ununterbrochen benutzt werden und sind i. d. R. für den Wiedereinsatz nicht geeignet. Zuzahlungsregelung:
–
10 % je Packung, höchstens 10 Euro für den Monatsbedarf je Indikation.
–
Zuzahlung auf max. Monatsbetrag von 10 Euro für alle zum Verbrauch bestimmten Hilfsmittel begrenzt (kein Mindestbetrag).
•
Nicht zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel: Können mehrmals von einem oder – im Wiedereinsatz – von verschiedenen Versicherten verwendet werden. Zuzahlungsregelung:
–
10 % des Vertragspreises bzw. des Festbetrags, mindestens 5 Euro und max. 10 Euro.
–
Zuzahlung auf Kosten des Mittels begrenzt.
Ausnahmen bedingt durch die Hilfsmittelzuordnung
Ausnahmen bedingt durch soziale Gesichtspunkte
•
Die Belastungsgrenze liegt bei 2 % und bei chron. Kranken bei 1 % der Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt pro Kalenderjahr.
•
Kinder und Jugendliche bis 18 J. sind von der Zuzahlung befreit.
Ausnahmen bedingt durch das Versicherungsverhältnis
-
•
Privatpat.
-
•
Pat., die nicht über eine gesetzliche Krankenkasse versichert sind, z. B. BG, Gemeindeunfallversicherung, Freie Heilfürsorge, Bundesamt für Zivildienst usw.
23.17