© 2022 by Elsevier GmbH
Bitte nutzen Sie das untenstehende Formular um uns Kritik, Fragen oder Anregungen zukommen zu lassen.
Willkommen
Mehr InformationenB978-3-437-22474-4.00020-1
10.1016/B978-3-437-22474-4.00020-1
978-3-437-22474-4
Elsevier GmbH
Rahmenvorgaben nach § 106b Abs. 2 SGB V (Anhang 1 zur Anlage 2 der Rahmenvorgaben nach § 106b Abs. 2 SGB V für die Wirtschaftlichkeitsprüfung ärztlich verordneter Leistungen vom 30.11.2015; GKV-Spitzenverband und KVB)
[W868–001]

Möglichkeiten der Physiotherapie
Ziel | Auswahl an Maßnahmen |
Akutschmerz lindern | z. B. durch Wärme, Lagern, Entspannen |
Mobilisieren | Beeinflussen der Strukturen wie Kapseln, Sehnen, Muskeln, Faszien, Nerven |
Kräftigen | z. B. gegen die Schwerkraft, am langen Hebel, durch manuelle oder apparative Widerstände |
Stabilisieren | z. B. durch Aktivieren der gelenkumgebenden Muskulatur |
Posturale Stabilität verbessern | Körperaktivität gegen die Schwerkraft |
Koordination und Gleichgewichtschulen | z. B. durch Aktivieren von Muskelketten mit verringerter Unterstützungsfläche oder mit mobilem Untergrund |
Gangablauf ökonomisieren, auch bei eingeschränkter Belastungsfähigkeit | z. B. durch Rhythmisieren, Spiegeln, Richtungswechsel, verschiedene Untergründe (Gehen lernt man nur durch Gehen!) |
Auf den Alltag vorbereiten (ADL) | Alltagsrelevante Bewegungsabläufe wiederholen und konditionieren |
Inhalte der Dokumentation des physiotherapeutischen Befunds
Inhalt | Beschreibung |
Diagnose |
|
Anamnese und Eigenanamnese, Allgemeinzustand |
|
Funktionsuntersuchungen, Messen, Schätzen, Beobachten (optisch, taktil, akustisch), Stimulus-Reaktions-Probe |
|
ADL, ausgeübter Beruf und Freizeitaktivitäten |
|
Wundheilungsphasen
Phase | Physiother. Maßnahmen |
I: Entzündungsphase (1.–5. d postop.) | Entstauende Maßnahmen, isometrische Spannungsübungen, schmerzfreie Mobilisation der Gelenke |
II: Proliferationsphase (bis 21. d postop.) | Intensivierte Mobilisation, Kräftigung |
III: Konsolidierungsphase (21.–60. d postop.) | Forcierte Kräftigungsübungen, Mobilisation |
IV: Organisationsphase (60.–360. d postop.) | Sportartspezifisches Training möglich |
Stabilitätsgrade:PhysiotherapieStabilitätsgrade
Stabilitätsgrad | Maßnahmen |
Lagerungsstabil | Bettruhe: Zielsetzung: Basale Funktionen wie Atmung und Herz-Kreislauf stabilisieren, die am betroffenen Körperabschnitt nur reaktiv isometrisch wirken |
Bewegungs-, übungsstabil | Bewegung ist in Richtung und Ausmaß mindestens limitiert am betroffenen Körperabschnitt erlaubt. Aktive Bewegung ist hubfrei und passive Bewegung ist gegen die Schwerkraft erlaubt. Je nach Versorgungsart sind axiale Belastungen gestattet. Beim Verletzungskomplex obere Extremität sind axiale Belastungen (Stützen) und das Tragen von Gewichten (Biege- und Zugspannungen) kontraindiziert. Dies gilt bis zum Beginn der Trainingsstabilität |
Belastungsstabil | Am betroffenen Körperabschnitt werden alle aktiven Bewegungen im vollen Bewegungsausmaß gegen die Schwerkraft und/oder Widerstand durchgeführt. Belastung wird gesteigert, trainingsrelevante Parameter sind Grundlage für strukturelle Anpassungen |
Trainingsstabil | Alle Strukturen sind für ihre Aufgabe im Bewegungsverhalten vollständig adaptiert und belastbar. Volle Sporttauglichkeit (springen, laufen, heben, tragen, stemmen) |
Prophylaktische Maßnahmen zur Vermeidung von Komplikationen bei bettlägerigen und frisch operierten Pat. (unabhängig von der befundbezogenen Behandlung)
Komplikation | Prophylaktische Maßnahmen |
Obstruktive und restriktive Störungen des Respirationstrakts | Atemther. (AT): Sekretmobilisation, Steigern der Vitalkapazität (VC), Senken erhöhter Gewebswiderstände am Thorax, autogene Drainage/Umlagerungen, unterstützende apparative Hilfen (Flutter, Triflo®, Auto-PEEP) |
Muskuloskelettale Störungen (Kontrakturen) | Lagern der Gelenke in geeigneter Stellung, weiterlaufende Bewegungen berücksichtigen, Wechsellagern, Motorschiene (CPM), Anleiten zu aktiv-reaktivem Bewegen. Bei längerer Immobilisation den Pat. zum Eigentraining anleiten (visualisiert z. B. mit Physio Tools) mit und ohne Geräte (z. B. Theraband, Hanteln, Expander) |
Kardiovaskuläre Störungen | Frühes Vertikalisieren an die Bettkante/in den Stand, so bald wie möglich viel bewegen, dynamische Bewegungsserien, konsequentes Tragen passgenauer Antithrombosestrümpfen, evtl. Beine wickeln, Foot-Pump oder Bettfahrrad geben, aktive Übungen |
Dekubitus | Lagewechsel und Kontrollen von gefährdeten Hautarealen |
Unterstützende Geräte: Theraband®, Hanteln, motorische Bewegungsschiene (CPM), Foot-Pump, Muskelstimulationsgerät, Triflo®, Flutter, Auto-PEEP.
Unterschiedliche Voraussetzungen bei Hüft-TEP
Unfallchirurgischer Notfalleingriff | Orthopädisch elektiver Eingriff |
Altersentsprechender Zustand | Koxarthrose, oft langjährig Hüftschmerzen oder vorbestehende Fehlstellungen wie Dysplasie, aseptische Nekrose |
Bewegungsausmaß altersentsprechend in der Norm | Bewegungseinschränkung in Abd./Iro./Ext., Kapselmuster, typische Anlaufschmerzen |
i.d.R. kein Hinkmechanismus | Meist Trendelenburg-/Duchenne-Hinken |
ggf. Hilfsmittel | Hilfsmittel (z. B. Rollator, UAGST) |
Gehstrecke altersentsprechend | Gehstrecke und ADL (Aufstehen, Hinsetzen, Bücken, Strümpfe und Schuhe Anziehen) stark eingeschränkt |
Gangarten mit 4-Punkte-Gang3-Punkte-Gang2-Punkte-GangUnterarmgehstützen
Gangart | Ausführung | |
3-Punkte-Gang | Unbelastet | Mit oder ohne Sohlenkontakt, betroffenes Bein wird mit oder ohne Bodenkontakt zwischen den UAGST oder anderen Hilfsmitteln „aufgesetzt“ |
Teilbelastet | Kilogrammangaben des Arztes, Fuß wird abgerollt und dabei teilbelastet, die Belastung wird vorher mit Waage eingeübt | |
4-Punkte-Gang | Steigerung des teilbelasteten 3-Punkte-Gangs ab halbem Körpergewicht, besonders geeignet auch zur Entlastung im Hüftgelenk, 1. UAGST, Fuß, 2. UAGST, anderer Fuß | |
2-Punkte-Gang | Wie 4-Punkte-Gang, aber flüssiger, Fuß und gegenüberliegende Stütze werden gleichzeitig aufgesetzt | |
Treppen steigen, in allen Gangarten mögl. Ziel: reziprokes Treppensteigen | Aufwärts | Eine Hand an das Geländer, freie UAGST wird in der anderen Hand mitgeführt. Nicht betroffenes Bein geht zuerst, betroffenes Bein wird zwischen UAGST und Geländer hoch gesetzt |
Abwärts | Hand am Geländer und gegenüberliegende UAGST werden gleichzeitig mit betroffenem Bein eine Stufe nach unten gesetzt, gesundes Bein folgt, entweder auf dieselbe oder eine weiter unten gelegene Stufe |
Anwendungsformen der KryotherapieKältekammerEistauchbadEisfrotteetuchEisbeutelCool-PackKryotherapie
Feucht | Trocken |
|
|
Anwendungsformen der SaunaRotlichtPeloideInfrarotlichtHot-PackFangoThermotherapie
Feucht | Trocken |
|
|
Aufbringen der Medikamente bei der Iontophorese
Positive (unter Anode) | Negative (unter Kathode) |
Acetylcholin, Bienengift, Histamin, Novocain Doloarthrosenex®, Benerva® | Salicylsäure, Kaliumiodat, Heparin, Metamizol, Mobilat®, Exhirud®, Voltaren-Emulgel® |
Gelenkschutzempfehlungen im Überblick
Aufgabe | Gelenkschutz |
Lagerung | Funktionsstellung: z. B. im Bett Hüften und Knie gestreckt, keine Knierolle, in Seitlage Kniekissen benutzen |
Gelenkstellung |
|
Lasten tragen | z. B. körpernah heben; Gewichte verteilen, nichts tragen, was gerollt werden kann (z. B. Koffer mit Rollen) |
Sitzen |
|
Handfunktionen |
|
Physikalische Therapie und Ergotherapie
-
20.1
Physiotherapie im stationären Setting Anne von Reumont und Gabriele Steinmetz744
-
20.2
Teilbereiche der Physiotherapie Anne von Reumont und Gabriele Steinmetz750
-
20.3
Thermotherapie Anne von Reumont und Gabriele Steinmetz754
-
20.4
Elektrotherapie Anne von Reumont und Gabriele Steinmetz755
-
20.5
Ultraschall757
-
20.6
Massage Anne von Reumont und Gabriele Steinmetz757
-
20.7
Ergotherapie Elisabeth Nowak758
20.7.1
Allgemeines758
20.7.2
Erkrankungen, Verletzungen der oberen Extremität759
20.7.3
Erkrankungen und Verletzungen der unteren Extremität760
20.7.4
Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule761
20.7.5
Rheumatischer Formenkreis762
20.7.6
Schienenversorgung763
20.7.7
Prothesentraining (obere Extremität)763
20.7.8
Selbsthilfetraining (ADL)764
20.7.9
Gelenkschutz765
20.1
Physiotherapie im stationären Setting
20.1.1
Wirkung der Physiotherapie
Definition
-
•
Physiother. (PT, Syn.: physikalische Ther.): Behandlung mit in der Natur vorkommenden Energieformen:Mechanische Energie (Bewegungsther., manuelle Ther., Massage).Physiotherapie:Wirkung
-
•
Thermische Energie (Wärme-, Kälteanwendungen).
-
•
Elektrische Energie (Nieder-, Mittel-, Hochfrequenzther.), elektromagnetische Energie (Lichtther., UV).
-
•
Mischformen (Hydrother., Klima- und Inhalationsther.).
Physiotherapeutisches Handeln
Voraussetzungen für eine effektive Behandlung
-
•
Differenzierte ärztliche Verordnung mit Angabe des Ther.-Ziels.Physiotherapie:Voraussetzungen
-
•
Sorgfältige physiother. Eingangsuntersuchung mit Ergebnisdokumentation.
-
•
Ther. Interventionen mit realistischen Behandlungszielen in Abstimmung mit dem Pat. (Shared Decision Making).
-
•
Regelmäßiges Überprüfen und Dokumentieren der Arbeitshypothesen (PDCA-Zyklus Clinical Reasoning).
-
•
Multidisziplinärer Austausch (Pat., Arzt, Pflege und andere Therapeuten).
Parameter des Behandlungserfolgs
-
•
Dauer und Schweregrad der Struktur- bzw. Funktionsstörung.
-
•
Heilungsverlauf.
-
•
Behandlungsfrequenz und -intensität.
-
•
Multidisziplinäre Zusammenarbeit im Team.
-
•
Erfahrung und Wissen des Physiotherapeuten.
-
•
Respektvolle Interaktion von Therapeut und Pat. (Adhärenz).
Parameter der Behandlungsplanung
-
•
Methodischer Behandlungsaufbau.Phystiotherpie:Behandlungsplanung
-
•
Auswahl der befund- und patientenzentrierten Interventionen.
-
•
Alternativen prüfen, Kontraindikationen (KI) ausschließen.
-
•
Parameter für gezielte Erfolgskontrollen festlegen.
-
•
Dosierung und Frequenz adäquat anpassen.
-
•
Möglichkeiten des Pat. zum selbständigen Üben einbringen (Hands-Off-Strategien).
•
Beratung des Pat. und/oder seiner Angehörigen.
•
Beratung bei der Auswahl von Hilfsmitteln.
•
Schulung im Umgang mit Hilfsmitteln (ADL).
20.1.2
Physiotherapeutische Untersuchung und Dokumentation
20.1.3
Behandlungsprinzipien
•
Nach einer OP Physiother. vom ersten Tag an! Pat. so schnell wie möglich vertikalisieren und mobilisieren, um Sekundär-KO möglichst gering zu halten. Zügig Selbstständigkeit anstreben (Toilette, Waschen, Anziehen und Verlassen des Zimmers).
•
Verhindern von posttraumatischen KO (Prophylaxen! 20.1.4).
•
Den Pat. über das physiother. Vorgehen aufklären, eine gemeinsame Vorgehensweise vereinbaren (Shared Decision Making), die Fähigkeitsebene und frühere Erfahrungen des Pat. nutzen, um dessen individuelle Ziele zu erreichen (Adhärenz).
•
Pat. zügig zu Eigentraining anleiten.
•
Nozizeptorenaktivität reduzieren durch z. B. Thermother., Tonusregulation der Muskulatur, Traktionsmobilisation, Friktionen, Lösen von Adhäsionen, Faszientechniken.
•
Individuelle Schmerzgrenze respektieren.
•
Angrenzende Gelenke in die Behandlung einbeziehen.
•
Bewegung (und Bewegungsradius) erweitern und ökonomisieren, indem hochfrequent repetetiv alltagsrelevante Bewegungen (Motorlearning) geübt werden.
•
Spezielle Antipathien des Pat. (z. B. gegen Wärme oder Kälte, 20.3) respektieren.
•
Beachten: Die physiologische Belastbarkeit der Strukturen, unter Berücksichtigung der WundheilungsphasenWundheilungsphase (Tab. 20.3), entscheidet über den Stabilitätsgrad (Tab. 20.4).
20.1.4
Prophylaktische Maßnahmen der Physiotherapie
20.1.5
Hinweise für das Entlassungsmanagement
Vor Entlassung
•
Ärztliche Verordnung auf physiotherapeutische Empfehlung:
–
Hilfsmittel (z. B. UAGST, Rollator, Rollstuhl, Schulter-Abduktionskissen, Mieder, Korsett).
–
Heilmittel.
•
Sicherstellen, dass begonnene Physiother. zuhause fortgesetzt werden kann (Termin!).
•
Physiother. Nachbehandlungsschemata mitgeben.
Heilmittel-Verordnung Physiotherapie
Verordnungsalgorithmus
-
•
Diagnose in Diagnosegruppe zuordnen → Leitsymptomatik (= Funktionsstörung) und damit Therapieziele auswählen → daraus ergeben sich nach HMK vorrangige Heilmittel und evtl. ergänzende Heilmittel (cave: Ein „/“ bedeutet entweder/oder!) → Verordnungsmenge nach HMK Vorgaben ausfüllen → Frequenz angeben.
-
•
Aktuellen Verordnungsvordruck verwenden. Alle Felder ausfüllen!
-
•
Immer erst den Regelfall (Erst- und Folgeverordnung) durchlaufen. Einzige Ausnahme: Langfristiger Heilmittelbedarf; hier darf ein sofortiger Wechsel nach außerhalb des Regelfalls erfolgen.
Praxisbesonderheiten (ab 1.1.2017 „besondere Verordnungsbedarfe“) und langfristiger Heilmittelbedarf
•
Sofern die Diagnose in Anhang 1 zur Anlage 2 der Rahmenvorgaben nach § 106b Abs. 2 SGB V für die Wirtschaftlichkeitsprüfung ärztlich verordneter Leistungen vom 30.11.2015 zu finden ist, darf der Arzt das Rezept (streng nach HMK!) nach vorgegebenen Maßgaben jeweils für einen längeren Zeitraum (max. 12 Wo.) ausfüllen. Dies im Falle der Praxisbesonderheiten allerdings erst, wenn der Regelfall durchlaufen wurde.
•
Die Verordnungsmenge richtet sich dabei nach der im HMK vorgegebenen Frequenz multipliziert mit 12 (12-Wochen-Regel, innerhalb der der Arzt den Pat. gesehen haben muss). Anmerkung: s. oben.
•
Beispiel (Abb. 20.1): ICD 10, Z98.8 Zustand nach chirurgisch-orthopädischer Operation
–
i. V. m.
–
Z.89 Rekonstruktiver Eingriff ohne endoprothetische Versorgung
–
EX 3 bei Frequenz von mind. 2 × wöchentlich
–
Max. Verordnungsmenge ergibt sich aus der Frequenz von 2 × 12-Wochen-Regel = 24 ×
20.2
Teilbereiche der Physiotherapie
20.2.1
Bewegungstherapie
Definition
Dosierung
•
dem Umfang der beteiligten Muskeln (Einzelmuskel, Muskelketten, Körperabschnitte, ganzer Körper),
•
der Ausgangsstellung des Pat. (stabil, instabil),
•
der Kraftanforderung an den Muskel (reaktiv-iradiierend, unter Abnahme der Schwere des zu bewegenden Körperabschnitts, gegen die Schwerkraft, gegen Widerstand),
•
der Bewegungsgeschwindigkeit und
•
dem Anspruch an reaktive Anforderungen.
Techniken, Methoden, Konzepte
Zentrale Indikationen
•
Mangelnde Qualität von Bewegungsabläufen.
•
Schmerz- und Reizzustände am Bewegungssystem.
•
Hypomobilität und Instabilität.
•
Mangelnde/reduziert Belastbarkeit der Strukturen.
•
Mangelnder Trainingszustand.
Ziele
-
•
Thrombose vermeiden.
-
•
Pneumonie vermeiden.
-
•
Trophische Störungen vermeiden.
-
•
Resorption fördern.
-
•
Schmerzen lindern.
-
•
Bewegung, auch von angrenzenden Gelenken, erhalten.
-
•
Umgebende Muskulatur stimulieren.
-
•
Tonus senken.
-
•
Propriozeption trainieren.
-
•
Beweglichkeit steigern.
-
•
Belastbarkeit steigern.
-
•
Koordination fördern.
-
•
Ausdauer steigern.
Hüft-TEP: Eine Intervention – unterschiedliche Begleitbehandlungen
•
Art,
•
Intensität,
•
Dauer und
•
zu erwartendem Ergebnis.
20.2.2
Gangschule
Grundlagen
-
•
Einsatz von Hilfsmitteln (z. B. UAGST, Rollator, Gehbock, Handstock, Achselstütze, Gehwagen, aber auch Orthesen) zur Entlastung der unteren Extremitäten oder zur Sicherheit beim Gehen.Gangschule
-
•
Auswahl der Hilfsmittel je nach Stabilitätsgrad (Tab. 20.4) der muskuloskelettalen Strukturen sowie der Kondition, Konstitution und Mobilität des Pat.
-
•
Systematische Analyse des Gehverhaltens nach folgenden Beobachtungskriterien: Gangtempo, Kadenz, Spurbreite, Schrittlänge, Abroll-Stand-Phase, Schwungphase, Bewegungen der Körperabschnitte Becken, Beine und Arme unter Berücksichtigung der individuellen Konstitution/Kondition.
Ziele
-
•
Sicherheit im Umgang mit dem angepassten Hilfsmittel nach dem jeweiligen Stabilitätsgrad. Ökonomisieren der Stand- und Spielbeinfunktion, Gehstrecke verlängern, Treppe gehen, Terraintraining (Tab. 20.7).
-
•
Vorbereiten, Erhalten oder Wiederherstellen eines möglichst ökonomischen, gelenkschonenden Gangbilds.
-
•
Selbstständigkeit in den ADL, Partizipation.
-
•
Kraft- und Ausdauerleistung steigern.
Tipps & Gefahren
UAGST richtig einstellen. Faustregel: Handgriff steht auf Höhe des Trochanter major.
20.2.3
Medizinische Trainingstherapie (MTT)
Grundlagen
-
•
Im Vordergrund: Optimales Wiederherstellen von Funktion, aber auch präventiv z. B. in der Betreuung von Spitzensportlern.medizinische Trainingstherapie
-
•
Nach Verletzungen und/oder OPs am Bewegungssystem schnellstmöglich Ther.
-
•
Grundlagen: Kenntnisse der Sportwissenschaften, der Trainingslehre und der Biokinetik.
-
•
Eingesetzt werden Mess- und Trainingsgeräte, die die motorischen Grundeigenschaften wie Kraft, Beweglichkeit, Koordination, Ausdauer und Schnelligkeit erfassen.
-
•
Begleitet wird MTT immer von Physiother. und anderen physik. Maßnahmen.
Ziele
-
•
„Schadensbegrenzung“ durch Akutmaßnahmen (PECH 7.1.1).
-
•
Anbahnen physiol. Bewegungsmuster.
-
•
Aufbau von Muskelmasse.
-
•
Verbessern neuromuskulärer Fähigkeiten wie intramuskuläres Koordinieren und Rekrutieren.
-
•
Verbessern der Herz-Kreislauf-Situation.
-
•
Bedarfsorientiertes Training von Funktion, gemessen an Arbeit, Sport und Freizeit.
20.2.4
(Primär-)Prävention
Grundlagen
Ziele
-
•
Problembewusstsein entwickeln.
-
•
Krankmachende Situationen reduzieren oder verhindern (Verhältnisprävention).
-
•
Gesundheitsfördernde Verhaltensweisen internalisieren (Verhaltensprävention).
-
•
Ressourcen stärken.
-
•
Verbessern von Beweglichkeit, Koordination, Ausdauer und Kraft.
-
•
Erlernen aktiver Bewältigungsstrategien (Coping-Strategien).
-
•
Fördern der Selbstwirksamkeit (Self Efficacy), Verantwortung für den eigenen Körper übernehmen.
-
•
Aufbau von Bindung an gesundheitssportliche Aktivitäten.
-
•
Sozialkompetenz stärken.
Beispiele für das Bewegungssystem
-
•
Nordic Walking: Nordic WalkingGesundheitssportliche Aktivität für Menschen mit Bewegungsmangel, Bewegungs-(wieder-)einsteiger, Übergewichtige usw.
-
•
Rückenschule: RückenschuleKörperwahrnehmung, Training der motorischen Grundeigenschaften (Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination), Entspannung, Stressmanagement, Haltungs- und Bewegungsschulung sind Inhalte der Rückenschule. Ziel ist es, individuelle, körpergerechte, rücken- und gelenkfreundliche Verhaltensweisen in Alltag, Beruf, Freizeit und Sport zu integrieren, aber auch Erklärungsmodelle von Rückenschmerz und Strategien zur Schmerzbewältigung (kognitiv, behavioral) kennenzulernen.
-
•
Ergänzend: Ergonomie am Arbeitsplatz.Ergonomie
-
•
Sturzprophylaxe: SturzprophylaxeKoordinationstraining als Sturzprävention für ältere und alte Menschen. Das sensomotorische System wird präventiv gefördert und beeinflusst so die motorische Sicherheit und Selbstständigkeit. Kraftverlust wird verzögert, das Vestibularsystem wird durch Gleichgewichtstraining auf labilen Unterstützungsflächen angeregt, Propriozeption wird gefördert.
20.3
Thermotherapie
20.3.1
Definition
20.3.2
Kryotherapie
Wirkung
•
Gefäße: Durchblutung ↓, Gefäße:KryotherapieVasokonstriktion, danach Hyperämie mit Vasodilatation.
•
Atmung: Ventilation ↑, Atmung:KryotherapieFrequenz ↑, Atembreite ↑, Lungenbelüftung ↑.
•
Nerven: NLG ↓, schmerzlindernd.
•
Vegetativum und Stoffwechsel: RR ↑, Herzfrequenz ↑, Zellstoffwechsel ↓, lokale Stoffwechselaktivität ↓ (entzündungshemmend), Wundheilung ↓.
•
Muskulatur: Muskulatur:KryotherapieKurzes, schnelles Eis für 2–3 Min. → Tonus ↑,
Indikationen
Kontraindikationen
Anwendung
Applikationsformen und Kälteträger
20.3.3
Thermotherapie (Wärme)
Wirkung
-
•
WärmetherapieGefäße: Gefäße:WärmetherapieDurchblutung ↑, Vasodilatation.
-
•
Atmung: Atemvertiefung, Atmung:WärmetherapieVentilation ↑, Thoraxbeweglichkeit ↑.
-
•
Nerven: NLG ↓, analgesierend.
-
•
Vegetativum und Stoffwechsel: RR ↓, Herzfrequenz ↓, lokaler Stoffwechsel ↑, Phagozytose ↑, Diffusion ↑, Ödemrückbildung ↑, entzündungshemmend, Wundheilung ↑.
-
•
Muskulatur: Muskulatur:WärmetherapieMuskeltonus ↓, Bänder und Kapsel in Dehnfähigkeit ↑.
Applikationsformen und Wärmeträger
20.4
Elektrotherapie
20.4.1
Allgemeines
Definition
Einteilung
•
Gleichstrom: Galvanischer Strom Gleichstrom(Iontophorese:Iontophorese Einbringen von Medikamenten).
•
Niederfrequenz (< 1.000 Hz): Faradischer NiederfrequenzStrom, diadynamischer Strom, Ultrareizstrom, Exponentialstrom, Schwellstrom, TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation).
•
Mittelfrequenz (1.000–100 kHz): MittelfrequenzInterferenzstrom.
•
Hochfrequenz (über 100 kHz):Hochfrequenz Ultraschall, Ultraschall komb. mit Diadynamik, Kurzwelle, Dezimeterwelle, Mikrowelle.
Kontraindikationen
20.4.2
Iontophorese
Definition
Wirkung
Indikationen
20.4.3
TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation)
Definition
Wirkung
Hauptindikation
Kontraindikationen
20.5
Ultraschall
Definition
Wirkung
Hauptindikation
Kontraindikationen
20.6
Massage
20.6.1
Definition
20.6.2
Klassische Massagetherapie (KMT)
Definition
Indikationen
Kontraindikationen
20.6.3
Manuelle Lymphdrainage (MLD)
Definition
Wirkung
Indikationen
Kontraindikationen
20.7
Ergotherapie
20.7.1
Allgemeines
Definition
Voraussetzungen zur Therapie
-
•
Ergotherapie:VoraussetzungenÄrztliche Verordnung: Pat.-Daten, aussagekräftige Diagnose, Leitsymptomatik, Verordnungsmenge, Ther.-Frequenz, Besonderheiten, Ziel.
-
•
Weitere Informationen: KO, Belastbarkeit, Röntgenbilder, sonstige Vorbefunde.
Befunderhebung, Funktionsstatus vor jeder Therapieplanung
-
•
Muskelfunktion und Muskelkraft; an der Hand Greifkraft (Messung z. B. mittels Dynamometer, Vigorimeter, Pinch Gauge); Funktionsstatus.
-
•
Bewegungsausmaß durch Gelenkmessungen und spezifische Tests.
-
•
Oberflächen- und Tiefensensibilität, Temperatur- und Schmerzempfindung, z. B. Berührung mittels Semmes-Weinstein-Monofilamenten.
-
•
Tätigkeits- und Bewegungsanalysen anhand von Beobachtung der Bewegungsabläufe.
-
•
AZ des Pat. durch Beobachtung und Befragung.
Allgemeine Behandlungsziele
-
•
Wiedererlangen verlorengegangener Funktionen durch Muskelkräftigung, Gelenkmobilisation, Schulung der Bewegungskoordination.
-
•
Erweiterung des aktiven schmerzfreien Bewegungsausmaßes, Kontrakturprophylaxe.
-
•
Erlernen von ggf. notwendigen Trickbewegungen.
-
•
Verhindern von Muskelatrophien.
-
•
Sensibilitätsschulung.
-
•
Schmerzlinderung, -bewältigung.
-
•
Individuelle Adaptionen (z. B. Schienen, Hilfsmittel).
-
•
Max. Selbstständigkeit, Wiedereingliederung in Privatleben und Beruf.
Prophylaktische und therapeutische Methoden
-
•
Ergotherapie:MethodenFunktionstraining (Gelenkmobilisation, Muskelkräftigung, Koordinations- und Sensibilitätsschulung), funktionelle Übungen, ther. Einsatz unterschiedlicher Materialien, ggf. mit Unterstützung durch Schienen und Tapeverbände, Techniken der manuellen Ther., Lymphdrainage, Massagen, Wärme- und Kälteanwendungen.
-
•
Selbsthilfetraining (ADL), Hilfsmittelberatung, -erprobung und -versorgung, (z. B. Orthesen, Schienenversorgung, Prothesen, Rollstühle, Hilfsmittel das häusliche Umfeld betreffend), Gelenkschutzberatung (Prophylaxe), Sturzprophylaxe, Kompensations-, Belastungs- und Arbeitsplatztraining.
20.7.2
Erkrankungen, Verletzungen der oberen Extremität
Beginn und Dauer der Therapie
-
•
Bei Auftreten von Beschwerden.Ergotherapie:obere Extremitäten
-
•
Bei Verletzungen sofort postop., sobald die Freigabe durch den Arzt (übungsstabil) gegeben ist.
-
•
Bis zum Erreichen der Ther.-Ziele.
Techniken
-
•
Training der Bewegungsabläufe und Greifformen durch funktionelle Ther. und handwerkliche Techniken.
-
•
Selbsthilfetraining, Kompensationstraining.
-
•
Manuelle Ther., Weichteiltechniken, Kinesio-Taping.
-
•
Massagen, Techniken der manuellen Lymphdrainage.
-
•
Wärme- und Kälteanwendungen, Elektrother.
-
•
Schienenbau, Anlage von Tape-Verbänden.
-
•
Sensibilitätstraining (Sensibilisierung, Desensibilisierung), propriozeptive Stimulation.
-
•
Spiegelther., Imaginationsübungen.
Schultergelenk
Indikationen
Ellenbogen
Indikationen
Hand
Indikationen
Spezielle Behandlungsziele
-
•
Vergrößerung des Bewegungsausmaßes.
-
•
Schmerzbewältigung.
-
•
Erhalt der Repräsentanz im Gehirn.
-
•
Wiedererlangen der Handfunktionen mit ihren verschiedenen Greifformen.
-
•
Schulung der Feinmotorik, Augen-Hand-Koordination, Hand-Hand-Koordination.
-
•
Wiedereinsatz der Hand im Alltag.
Hilfsmittelversorgung
-
•
Bei dauerhaftem Ausfall von Funktionen: Beratung, Erprobung, Auswahl, Hilfsmittel:HandHerstellen von individuellen Hilfsmitteln, Adaptieren von Alltagsgegenständen.
-
•
Ziel: Erhalt oder Wiedererlangung der Selbstständigkeit unter Einsatz möglichst weniger Hilfsmittel.
Schienenversorgung
Handtherapie
20.7.3
Erkrankungen und Verletzungen der unteren Extremität
Beginn und Dauer der Therapie
Indikationen
-
•
Muskelschwächen durch Inaktivität oder Lähmungen.
-
•
Hüftgelenk: Hüftgelenk:ErgotherapieZ. B. Ergotherapie:HüftgelenkTEPs; Bewegungseinschränkung und Schmerzen nach Frakturen und Luxationen.
-
•
Knie: Knie:Ergotherapiez. B. Ergotherapie:KnieEndoprothesen; Synovektomien; Z. n. Frakturen und Bänderrissen.
-
•
Sprunggelenk:Sprunggelenk:Ergotherapiez.Ergotherapie:SprunggelenkB. nach Frakturen, Entzündungsprozessen, Achillessehnenruptur:ErgotherapieAchillessehnenruptur.
Spezielle Behandlungsziele
-
•
Vermeiden von Ausweichbewegungen, Gelenkschutz.
-
•
Schmerzminderung, Belastungssteigerung.
20.7.4
Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule
Beginn und Dauer der Therapie
-
•
Bei Auftreten von Beschwerden.Ergotherapie:Wirbelsäule
-
•
Bei Verletzungen sofort postop., sobald die Freigabe durch den Arzt (übungsstabil) gegeben ist.
-
•
Bis zum Erreichen der Ther.-Ziele.
Morbus Scheuermann, Skoliose, Osteoporose, Frakturen
Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew)
Spondylolisthesis, OP an der WS
Zervikalsyndrom
Querschnittslähmung
•
Die ergother. Behandlung steht in Abhängigkeit von Höhe und Ausprägung der Läsion. Im Ther.-Programm lassen sich verschiedene Schwerpunkte unterscheiden.
•
Zur optimalen Versorgung ist eine enge Zusammenarbeit zwischen interdisziplinärem Team und Pat. notwendig.
Spezielle Behandlungsziele
-
•
Förderung vorhandener Fähigkeiten.
-
•
Wiedererlangen verlorengegangener Fähigkeiten.
-
•
Ggf. Finden von Kompensationsmechanismen.
-
•
In Abhängigkeit von Höhe und Ausprägung der Läsion (komplett/inkomplett) werden Behandlungsansätze (kompensatorisch oder restauratorisch) abgeleitet.
Beginn und Dauer der Therapie
Therapieinhalte
-
•
Bei hoch gelähmten Tetraplegikern frühzeitig die selbstständigen Kontakte zur Umwelt ermöglichen (z. B. adaptierte Klingel, Telefon und TV mittels Umfeldkontrollsystem).
-
•
Nach Belastungsfreigabe Mobilisation in den Rollstuhl.
-
•
Anbahnen von Bewegungsabläufen, Vergrößern des Bewegungsausmaßes und Erhalt der Gelenkbeweglichkeit durch assistiv-aktives Bewegen.
-
•
Vermitteln von möglichen Trickbewegungen bei kompletter Tetraplegie.
-
•
Einsatz von Elektrostimulation in der funktionellen Ther. der oberen Extremität.
-
•
Restfunktionen trainieren, Koordination des ganzen Körpers fördern.
-
•
Training weitgehender Selbstständigkeit bei den Verrichtungen des tgl. Lebens wie z. B. Körperhygiene, Nahrungsaufnahme, An- und Ausziehen, Alltagstransfers.
-
•
Beratung von Betroffenen und Angehörigen bezüglich Hilfsmittelversorgung und Wohnraumanpassung.
20.7.5
Rheumatischer Formenkreis
Beginn und Dauer der Therapie
Spezielle Behandlungsziele
-
•
Gelenkschutz.
-
•
Bewältigung des Alltagslebens.
-
•
Teilhabe in allen Lebensbereichen.
Wichtigste Maßnahmen
-
•
Genaue Ausgangsbefunderhebung (Dokumentation) zur Festlegung der Maßnahmen und Ther.-Ziele und zur Verlaufskontrolle.
-
•
Intensive Aufklärung des Pat. und der Angehörigen. Vermittelung von Kontakten zu anderen Rheumatikern (z. B. Rheumaliga).
-
•
Vermitteln von Gelenkschutzprinzipien zur Erhaltung der Funktionen.
-
•
Herstellung von Lagerungs-, Funktions- und Korrekturschienen (Gelenkschutz, Schmerzlinderung im Schub, Verhinderung von Kontrakturen und Fehlstellungen).
-
•
Differenzierter Einsatz handwerklicher Techniken, adaptierter Spiele und weiterer spezifischer Übungen und Techniken zur Gelenkmobilisation und Kräftigung der Muskulatur.
-
•
Vermittlung von Kompensationsbewegungen zur Vermeidung pathol. Bewegungsabläufe und unkontrollierter Ausweichbewegungen durch Schonhaltung.
-
•
Selbstständigkeit erhalten durch ADL-Training und Hilfsmittelversorgung (z. B. spezielles Besteck, Greifzangen). Hilfen und Beratung bei der Adaptation des Wohnbereichs, des Arbeitsplatzes und der Freizeitgestaltung.
20.7.6
Schienenversorgung
Wirkung
Der Einsatz von Schienen ist nur dann sinnvoll, wenn eine ständige fachgerechte Kontrolle möglich ist und eine intensive Zusammenarbeit zwischen Arzt und Ergotherapeut stattfindet.
Wichtigste Formen und ihre Indikationen
-
•
Lagerungsschienen: LagerungsschieneZur Ruhigstellung postop. oder bei Entzündungen bei Nervenverletzungen, Lähmungen, Fehlstellungen, rheumatischen Erkr. der Hand (präventiv und korrektiv), Verbrennungen. Zur Kontrakturprophylaxe. Daumenspange zur Entlastung Daumenspangedes Daumengrund- oder -sattelgelenks.
-
•
FunktionsschieneFunktionsschienen:
–
Statische Schienen: Zur Korrektur von Gelenksfehlstellungen und Förderung der Funktionsfähigkeit der Hand durch Fixieren und Stabilisieren einzelner Gelenke.
–
Statische Daumenschiene: Bei Daumenschiene:statischeRupturen des ulnaren Seitenbands, Rhizarthrose/Resektionsarthroplastik, Frakturen, Opponenslähmung.
–
Statische Fingerschienen: Fingerschiene:statischeZur posttraumatischen Ruhigstellung bei Mittel- und Endgliedfrakturen, Arthrodesen, Mittelgelenkprothesen, entzündlichen Prozessen.
–
Dynamische Schienen: Schiene:dynamischeZur Unterstützung von Muskelfunktionen, zum Ersetzen fehlender Funktionen und zur Gewährleistung physiologischer Bewegungen. Einsatz finden sie im Rahmen Schiene(n):dynamischeder frühaktiven Nachbehandlung bei Verletzung und Narben im Bereich aller Zonen des Streck- und Beugeapparats der Hand, des Daumens und der Finger; Tenolyse, Quetschungen, Frakturen, nach langer Ruhigstellung.
-
•
Redressierende- oder Quengelschienen: Zur Aufdehnung von Kontrakturen. Durch elastischen Zug oder Druck wird eine Quengelwirkung erzeugt. Sie werden nur zeitlich begrenzt oder im Rahmen der Ther. getragen.
20.7.7
Prothesentraining (obere Extremität)
Beginn und Dauer der Therapie
Spezielle Behandlungsziele
-
•
Phantomschmerz beeinflussen.
-
•
Prothese sinnvoll einsetzen.
-
•
Wiedereingliederung in Familie und Beruf.
Therapieinhalte
-
•
Stumpfabhärtung.
-
•
Erhalt der Repräsentanz des amputierten Körperteils mittels Spiegelther.
-
•
Mobilisation, An- und Ausziehen der Prothese, Wechseln der Protheseneinsätze.
-
•
Verhindern von Kontrakturen der noch vorhandenen Gelenke.
-
•
Gebrauchsschulung, Geschicklichkeitstraining und Kontrolle der aktiven und passiven Prothesenfunktionen, evtl. Korrekturen an der Prothese gemeinsam mit Orthopädietechnik, Beratung über Zubehör.
-
•
Haltungsschulung (Kontrolle im Spiegel), Anbieten von Hilfsmitteln.
-
•
Evtl. Umlernen von Funktionen auf die andere Hand, den anderen Arm.
-
•
ADL-Training.
-
•
Arbeitsplatztypische Bewegungen.
20.7.8
Selbsthilfetraining (ADL)
Definition
Indikationen
Beginn der Therapie
-
•
Belastbarkeit von mindestens 10 Min.
-
•
Vorhandene Fähigkeit das Gesagte aufzunehmen, zu verarbeiten und sich zu merken.
-
•
Bei aktiver Bewegungsfunktion.
Anwendung
Alle Maßnahmen des ADL sind nur in engster Zusammenarbeit des ther. Teams durchzuführen.
20.7.9