© 2022 by Elsevier GmbH
Bitte nutzen Sie das untenstehende Formular um uns Kritik, Fragen oder Anregungen zukommen zu lassen.
Willkommen
Mehr InformationenB978-3-437-42189-1.00026-1
10.1016/B978-3-437-42189-1.00026-1
978-3-437-42189-1
Elsevier GmbH
Manuelle (konventionelle) Positionierung der Defibrillator-Elektroden.
[L106]

EKG-Dokumentation einer erfolgreichen Kardioversion. Vor der Schockabgabe besteht eine absolute Arrhythmie (Abstand zwischen den QRS-Komplexen unregelmäßig), danach ein Sinusrhythmus.
[T573]

Kardioversion
Durch einen gezielt abgegebenen KardioversionStromstoß kann die kreisende Erregung im Vorhof unterbrochen und eine Konversion in den Sinusrhythmus erzielt werden.
Wirkmechanismus ist eine gleichzeitige Depolarisation aller Myokardzellen, die sich dann alle zur selben Zeit in der Refraktärphase befinden. Dadurch wird der Reentry-Kreislauf unterbrochen und der Sinusknoten kann wieder als primärer Schrittmacher den Rhythmus generieren.
Unterscheidung zwischen Kardioversion und Defibrillation
Grundlagen und technische Voraussetzungen
Vorbereitung
▸
Das Vorhofflimmern besteht anamnestisch sicher kürzer als 24 h. Handelt es sich um eine erste/isolierte Episode, wird davon ausgegangen, dass sich noch keine Thromben gebildet haben. Deshalb ist theoretisch keine TEE nötig. In der Praxis ist jedoch der Beginn der Rhythmusstörung zumeist nicht sicher abgrenzbar, sodass im Zweifelsfall zur Sicherheit des Patienten doch der TEE-Ausschluss von Thromben erfolgt.
▸
Kann über die letzten 4–6 Wochen eine effektive Antikoagulation (Ziel-INR zwischen 2,0–3,0) nachgewiesen werden (z. B. über die eingetragenen Werte im Marcumar-Ausweis), sind keine weiteren Maßnahmen nötig. Die Kardioversion kann umgehend erfolgen. Die Antikoagulation sollte über mindestens 1 Monat weitergeführt werden.
▸
Ist der Patient bei seit > 24 h bestehendem Vorhofflimmern/einer wiederholten Episode von Vorhofflimmern nicht oder nur unzureichend antikoaguliert, ist eine TEE zum Ausschluss von Thromben im linken Vorhof indiziert. Vor der Kardioversion muss eine therapeutische Antikoagulation angesetzt werden.
Wird im TEE ein Thrombus diagnostiziert, muss die Kardioversion abgesagt werden.
Ein asynchroner Schock kann Kammerflimmern induzieren!
Eine Pulskontrolle ist obligat, da nach Kardioversion auch ein reguläres EKG ohne mechanische Herzaktivität auftreten kann.
Weiterer Verlauf
Komplikationen
-
▸
Kardioversion:KomplikationenHautverbrennungen treten durch Verwendung von Gel-Pads oder von beschichteten Klebeelektroden kaum auf.
-
▸
Kammerflimmern ist Kammerflimmern:nach Kardioversionmeist Folge einer fehlerhaften Triggerung und tritt somit unmittelbar auf. Beim noch sedierten Patienten sollte sofort eine zweite, nun asynchrone Schockabgabe mit mindestens 200 J erfolgen, um das Kammerflimmern zu terminieren.
-
▸
Kardiogene Embolie: Die Inzidenz dieser Komplikation ist bei entsprechender Vorbereitung extrem niedrig.
-
▸
Bradykardie und Asystolie: Bei Patienten mit Erkrankungen des Sinusknotens oder mit bradykard übergeleitetem Vorhofflimmern bei höhergradigem AV-Block kann es nach der Kardioversion zu einem Sinusarrest bzw. zu Bradykardie bei AV-Block II–III° kommen. Deshalb sollten immer entsprechende Parasympatholytika bzw. Sympathomimetika bereitgestellt sein. Überbrückend kann eine Herzdruckmassage notwendig sein.
Zusammenfassung
-
▸
Bei Defibrillation erfolgt eine unsynchronisierte Schockabgabe. Sie kommt bei Kammerflimmern zum Einsatz.
-
▸
Eine Kardioversion ist eine EKG-getriggerte (R-Zacken-synchrone) Schockabgabe.