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Fortbildung und Qualitätsmanagement
9.1
Fortbildung
9.1.1
Informationsqualitäten
•
Kategorie 1: Informationen zum aktuellen Wissensstand
•
Kategorie 2: Informationen zur klinischen Entscheidungsfindung
Informationen zum aktuellen Wissensstand
Informationen zur praktischen Anwendung
9.1.2
Quellen
Zuverlässige Quellen
Fachdatenbanken
Nutzerportale
Graue Quellen
Graue Literatur
Graues Internet
9.1.3
Suchstrategien
Sensitive Suchstrategie
Spezifische Suchstrategie
Schlagwortkatalog
9.1.4
Beurteilung von Studien
Art der Studie
•
Querschnittsstudien sind „Momentaufnahmen“, die hilfreich sind, um absolute Zahlen z. B. zur Inzidenz, Prävalenz und anderen Charakteristika zu bekommen. Hier ist z. B. eine exakte Eichung von Messinstrumenten unerlässlich wie die Rekrutierung der Stichprobe nach geeigneten Kriterien, wenn man präzise und unverzerrte Ergebnisse bekommen möchte.
•
Längsschnittstudien verwenden zwei oder mehrere Messungen in zeitlichem Abstand (z. B. auch als wiederholte Querschnittsstudien). Dadurch lassen sich Veränderungen und Entwicklungen identifizieren. Die eingesetzten Messinstrumente müssen primär in der Lage sein, Veränderungen präzise zu messen (Veränderungssensitivität), was theoretisch auch bei ungenügender Eichung zu unverfälschten Ergebnissen führen würde.
•
Beobachtungsstudien reichen vom Fallbericht über Fallserien bis hin zu großen Kohortenstudien. Sie nehmen keinen unmittelbaren Einfluss auf den „natürlichen“ Verlauf, z. B. Entscheidungen in der Versorgung in der Praxis, Lebensgewohnheiten der Teilnehmer etc. Es lassen sich u. U. wichtige Erkenntnisse zur Häufigkeit von Ereignissen, Verläufen erzielen, nicht zuletzt aber auch z. B. durch Korrelationsanalysen mögliche Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Variablen. Kausale Zusammenhänge lassen sich grundsätzlich nicht ableiten, wohl aber vermuten – und daraus Hypothesen formulieren für nachfolgende Hypothesen testende Studien.
•
Kontrollierte Studien setzen einer Interventionsgruppe eine Kontrollgruppe gegenüber. Die Kausalbeziehung zwischen einer Intervention und einem Effekt ist dabei umso zuverlässiger ableitbar, je besser die Methodik in der Lage ist, die Einwirkung von Störfaktoren zu kontrollieren bzw. auszuschließen. Deshalb kommt Ergebnissen aus sog. randomisiert kontrollierten Studien eine besondere Bedeutung zu, insbesondere wenn es keine Hinweise auf systematische Fehler bei der Rekrutierung, der Zufallszuordnung und der Studiendurchführung gibt.
•
Systematische Reviews/Metaanalysen bündeln die Ergebnisse einzelner Studien, meist randomisiert kontrollierter Therapiestudien, und verallgemeinern daher deren Einzelergebnisse, die streng genommen immer nur für Patienten gelten, die mit den jeweiligen Studienteilnehmern vergleichbar sind (z. B. in Bezug auf Geschlecht, Alter, Rasse, sozioökonomische und kulturelle Rahmenbedingungen etc.).
Alter und Art der Quelle
9.2
Qualitätsmanagement im Gesundheitssystem
9.2.1
Was ist Qualität?
9.2.2
Qualitätsmanagement (QM) in der Naturheilkunde
Merke
Die Einteilung der Qualität in Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität (nach Donabedian) hat sich bei der strukturierten Umsetzung des Qualitätsmanagements bewährt und wird auch weiterhin angewandt (es handelt sich nicht um eine zertifizierbare Norm):
•
Strukturqualität beschreibt räumliche, materielle und personelle Voraussetzungen einer Einrichtung zur Leistungserbringung bzw. Durchführung von Prozessen.
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Prozessqualität beschreibt die Effizienz der einzelnen Arbeitsschritte innerhalb der Prozesslandschaft (Managementprozesse – Kernprozess – Stützprozesse).
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Ergebnisqualität beschreibt die Effektivität der Prozesse im Hinblick auf die Zielsetzung, insbesondere auf die Erfüllung der Kundenerwartungen. Sie ergibt sich aus der Struktur- und Prozessqualität.
Branchenunabhängige Normen und Systeme
Norm nach DIN EN ISO 9000
Norm nach EFQM
Normen für die Einrichtungen der Rehabilitation
Norm nach IQMP
Norm nach DEGEMED
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Verantwortung der Leitung
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Rehaspezifische Anforderungen (Ressourcen)
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Realisierung der Rehaprozesse
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Ergebnisse (Messung, Analyse, Verbesserung)
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Qualitätsmanagementsystem
Normen für die Arztpraxen
Norm nach QEP – Qualität und Entwicklung in Praxen
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Patientenversorgung
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Patientenrechte und Patientensicherheit
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Mitarbeiter und Fortbildung
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Praxisführung und -organisation
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Qualitätsentwicklung
Norm nach KTQ
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Patientenorientierung
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Mitarbeiterorientierung
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Sicherheit der Einrichtung
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Informationswesen
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Führung der Einrichtung
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Qualitätsmanagement
9.2.3
Was bedeutet Qualitätsmanagement für Naturheilkunde in Praxis und Klinik?
Strukturqualität und personelle Voraussetzungen
•
In der Approbationsordnung für Ärzte vom 27. Juni 2002 (BGBl. I S. 2.405) sind seit 2003 die Fächer „Rehabilitation, Physikalische Medizin, Naturheilverfahren“ in dem „Querschnittsbereich 12“ als Pflichtveranstaltung enthalten. Darüber hinaus können Naturheilverfahren als Wahlfach gewählt werden, wenn sie von der Universität angeboten werden. Die Fächer sind Pflichtveranstaltungen mit Leistungsnachweisen.
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In der Weiterbildungsordnung für Ärzte sind die Bedingungen zur Führung der Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren“ definiert. Dem Lehrinhalt des dabei geforderten 160 Stunden Weiterbildungskurses liegt ein Curriculum der Bundesärztekammer zugrunde, das 2005 in Zusammenarbeit mit der Hufelandgesellschaft formuliert wurde. Weitere Voraussetzung zum Erwerb der Bezeichnung sind 24 Monate Weiterbildung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung bei einem Weiterbilder und eine Weiterbildung von drei Monaten bei einem Weiterbilder für Naturheilverfahren oder wahlweise die Teilnahme an einem supervidierten 80-Stunden-Fallseminar. Ob die Zusatzbezeichnung auch ohne Facharztanerkennung geführt werden darf, muss bei der zuständigen Landesärztekammer nachgefragt werden.