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10.1016/B978-3-437-21161-4.00010-9
978-3-437-21161-4
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Grading-System für Weichgewebesarkome der Federation Nationale des Centers de Lutte Contre le Cancer (FNCLCC)
Parameter | Eigenschaften | Score |
Differenzierung der Tumorzellen (Tab. 10.3) | ||
ausgeprägte Ähnlichkeit mit adultem Weichgewebe | 1 | |
sicherer histologischer Typ | 2 | |
schlechte Differenzierung oder unsicherer histologischer Typ | 3 | |
Tumornekrose | ||
keine | 0 | |
< 50 % | 1 | |
> 50 % | 2 | |
Mitoserate in HPF (High powered fields) | ||
0–9/10 HPF | 1 | |
10–19/10 HPF | 2 | |
≥ 20/10 HPF | 3 |
Summen-Scores für alle 3 Parameter der FNCLCC
Summen-Scores | Histologischer Grad |
2 oder 3 | I |
4 oder 5 | II |
6, 7 oder 8 | III |
Differenzierung der Tumorzellen im Hinblick auf den histologischen Typ nach FNCLCC
Differenzierungs-Score | Histologischer Typ |
1 | gut differenzierte Sarkome (Liposarkom, Fibrosarkom, Leiomyosarkom) gut differenzierter Maligner peripherer Nervenscheidentumor (MPNST) |
2 | konventionelles Fibrosarkom myxoide Sarkome (Liposarkom, Myxofibrosarkom) konventionelles Leiomyosarkom storiform-pleomorphes malignes fibröses Histiozytom konventionelles Angiosarkom konventionelles MPNST |
3 | schlecht differenziertes Fibrosarkom riesenzellhaltiges und inflammatorisches MFH rundzelliges Liposarkom pleomorphe Sarkome (Liposarkom, Leiomyosarkom) Rhabdomyosarkom (embryonal oder alveolär) schlecht differenziertes Leiomyosarkom epitheloides Leiomyosarkom epitheloides MPNST synoviales Sarkom klarzelliges Sarkome pitheloides Sarkom MFH ohne Wachstumsmuster entdifferenziertes Liposarkom |
TNM-Klassifikation für Weichgewebetumoren
TNM-Klassifikation | Definition |
T | Primärtumor |
TX | Primärtumor kann nicht beurteilt werden |
T0 | Kein Anhalt für Primärtumor |
T1 | Tumor ≤ 5 cm in größter Ausdehnung |
T2 | Tumor > 5 cm aber ≤ 10 cm in größter Ausdehnung |
T3 | Tumor > 10 cm aber ≤ 15 cm in größter Ausdehnung |
T4 | Tumor > 15 cm in größter Ausdehnung |
N | regionäre Lymphknoten (N) |
NX | Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden |
N0 | Keine Metastasen in den regionären Lymphknoten |
N1 | Metastasen in den regionären Lymphknoten |
M | Fernmetastasen |
M0 | Keine Fernmetastasen |
M1 | Fernmetastasen |
Stadiengruppierung der UICC für Weichgewebetumoren
Stadium | TNM-Klassifikation | Grading dreistufig | Grading zweistufig | ||
IA | T1 | N0 | M0 | G1 | Niedriggradig |
IB | T2, T3 | N0 | M0 | G1, GX | Niedriggradig |
II | T1 | N0 | M0 | G2, G3 | Hochgradig |
IIIA | T2 | G2, G3 | Hochgradig | ||
IIIB | T3, T4 | N0 | M0 | G2, G3 | Hochgradig |
IIIC | Jedes T | N1 | M0 | Jeder | |
IV | Jedes T | Jedes N | M1 | Jeder |
Grading (zweistufig, dreistufig, vierstufig) nach TNM
TNM Zweistufiges Gradingsystem |
Dreistufiges Gradingsystem | Vierstufiges Gradingsystem |
Niedriggradig | Grad 1 | Grad 1 |
Grad 2 | ||
Hochgradig | Grad 2 | Grad 3 |
Grad 3 | Grad 4 |
Primäre retroperitoneale Weichgewebetumoren
10.1
Grundlagen1
-
10.2
Risikofaktoren1
10.3
Diagnostik1
10.3.1
Staging und Grading1
10.4
Tumortherapie1
-
10.5
Nachsorge1
WeichgewebetumorretroperitonealerBei primären retroperitonealen WeichgewebetumorenWeichgewebesarkomretroperitoneales handelt es sich um seltene Tumoren, die von retroperitoneal gelegenen Gewebeformationen (Tumormesenchymalermesenchymal, neurogen, epithelial und dysontogenetisch) ausgehen. Die wichtigste Gruppe stellen die Weichgewebesarkome dar, die hier in erster Linie besprochen werden. Sie entwickeln sich im Gegensatz zu Karzinomen nicht aus Epithelgewebe, sondern aus bindegewebigen Strukturen (auch Fettgewebe und Muskulatur). Epitheliale retroperitoneale Tumoren (Nieren, Nebennieren, Pankreas) sowie sekundäre Absiedlungen von Primärtumoren anderer Lokalisation (Zervix, Harnblase, Kolon, Ovarien, Uterus, Magen etc.) kommen nur selten vor.
10.1
Grundlagen
10.1.1
Häufigkeiten und Arten
10.1.2
Symptome
10.1.3
Differenzialdiagnosen
Checkliste
Patientengespräch
Allgemeine Fragen zu retroperitonealen Weichgewebetumoren
-
1.
Was genau ist ein Weichgewebetumor?
-
2.
Was ist das Retroperitoneum? Wo befindet sich der Tumor genau?
-
3.
Gibt es erste Anzeichen und welche Symptome sind verdächtig?
-
4.
Warum habe ich ein Weichgewebesarkom bekommen?
-
5.
Wie hoch ist das Risiko an einem Weichgewebetumor zu erkranken?
10.2
Risikofaktoren
-
•
Das Li-Fraumeni-SyndromLi-Fraumeni-Syndrom resultiert aus einer Keimbahnmutation des TP53-Tumorsuppressorgens. Bei Trägern ist vor dem 45. Lebensjahr das Risiko für die Entwicklung multipler maligner Tumoren erhöht, insbesondere für Weichteilsarkome, Osteosarkome, Brustkrebs, Leukämie, Hirntumoren und Nebennierenkarzinome. Die Inzidenz für ein Weichteilsarkom liegt bei diesen Patienten zwischen 12 und 21 %. Weichgewebesarkome, die mit einem Li-Fraumeni-Syndrom assoziiert sind, werden generell in jüngeren Jahren diagnostiziert als sporadische Weichgewebesarkome. Das mediane Alter bei Diagnose variiert bei den verschiedenen histologischen Subtypen. Bei einer Untersuchung von 475 Tumoren in 91 Familien mit TP53-Mutation wurden am häufigsten Rhabdomyosarkome (RMS) (55 %), Fibrosarkome (13 %) und undifferenzierte pleomorphe Sarkome (10 %) festgestellt. Während das mediane Alter bei Diagnose von RMS jünger als 6 Jahre betrug, waren Patienten bei der Diagnose von undifferenzierten pleomorphen Sarkomen im Durchschnitt älter als 50 Jahre.
-
•
Die Familiäre adenomatöse PolyposisPolyposisfamiliäre adenomatöse (FAP) ist eine Erkrankung, die autosomal-dominant vererbt wird und auf Keimbahnmutationen des APC-Gens zurückgeht. Sie wird durch das Vorhandensein einer Vielzahl von adenomatösen kolorektalen Polypen charakterisiert, die sich in einem Alter von 35 bis 40 Jahren zu kolorektalen Karzinomen manifestieren. Bei 7,5–16 % der Patienten mit FAP treten Desmoide auf.
-
•
Die NeurofibromatoseNeurofibromatose beruht auf Mutationen im Neurofibromatose-1- (NF1) und Neurofibromatose-2-Gen (NF2). Etwa 5 % der Träger entwickeln ein Weichgewebesarkom. Am häufigsten treten dabei maligne periphere Nervenscheidentumoren (MPNST) auf.
10.3
Diagnostik
-
•
unsicherer Histologie
-
•
ungewöhnlicher klinisch-pathologischer Präsentation
-
•
potenzieller prognostischer Relevanz
10.3.1
Staging und Grading
Histopathologisches Grading
TNM-Klassifikation
Checkliste
Patientengespräch
Fragen zu Risikofaktoren und Diagnostik
-
1.
Welche Faktoren haben Einfluss auf das Risiko, an einem Weichgewebetumor im Retroperitoneum zu erkranken?
-
2.
Was ist ein Li-Fraumeni-Syndrom?
-
3.
Was kann ich tun, wenn ich genetisch vorbelastet bin?
-
4.
Ein Familienmitglied ist an einem Weichteiltumor im Retroperitoneum erkrankt. Besteht ein erhöhtes Risiko für Verwandte, ebenfalls Krebs zu bekommen?
-
5.
Welche Untersuchungen werden bei Verdacht auf einen Weichgewebetumor gemacht?
-
6.
Sind die Untersuchungen schmerzhaft?
-
7.
Welchen Nutzen haben sie? Können Folgen oder Nebenwirkungen auftreten?
-
8.
Wie geht es weiter, wenn sich der Verdacht bestätigt? Sind weitere Untersuchungen notwendig?
-
9.
Wie kann ich mich auf die Untersuchungen vorbereiten?
-
10.
Was sollte der Arzt über mich wissen? (Gewohnheiten, Vorerkrankungen, Medikamente, Allergien …)Wie werden die verschiedenen Krankheitsstadien unterschieden?
-
11.
Wie lautet die genaue Diagnose?
-
12.
Wie sicher kann ich sein, dass die Ergebnisse richtig sind?
-
13.
Ich habe Krebs – muss ich jetzt sterben?
-
14.
Wie erzähle ich es meinen Kindern, …?
-
15.
Was passiert jetzt als Nächstes? Wer entscheidet über die Therapie?
-
16.
Was kann ich tun, wenn ich unsicher bin, ob die Therapie die richtige für mich ist?
-
17.
Wie kann ich Alltagsverpflichtungen wie Berufstätigkeit, Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen organisieren, während ich in Behandlung bin?
10.4
Tumortherapie
10.4.1
Therapie im lokal begrenzten Stadium
10.4.2
Therapie beim Lokalrezidiv
10.4.3
Therapie im fortgeschrittenen Stadium
10.4.4
Therapie bei Liposarkomen
10.4.5
Prognose
10.5
Nachsorge
Checkliste
Patientengespräch
Fragen zu Therapie und Nachsorge
-
1.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einem Weichgewebetumor im Retroperitoneum?
-
2.
Wie wird die Behandlung geplant? Wie lange wird sie dauern?
-
3.
Was ist das Ziel der Therapie? Wie ist der genaue Ablauf?
-
4.
Muss ich operiert werden? Wie läuft die Operation ab?
-
5.
Welche Auswirkungen hat die Operation? Gibt es Langzeitfolgen, auf die ich mich einstellen muss?
-
6.
Welche anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
-
7.
Wann kommt eine Chemotherapie oder Strahlentherapie infrage? Lässt sich damit das Rückfallrisiko senken?
-
8.
Welche Nebenwirkungen hat die Chemotherapie bzw. Strahlentherapie?
-
9.
Kann Beschwerden und Nebenwirkungen vorgebeugt werden?
-
10.
Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?
-
11.
Können komplementäre Methoden oder Naturheilverfahren unterstützend angewendet werden?
-
12.
Wie wird die Lebensqualität durch die Therapie beeinflusst? Gibt es langfristige Folgen und Einschränkungen?
-
13.
Was passiert, wenn ich mich nicht behandeln lasse? Wie viel Zeit habe ich, mich für oder gegen eine Therapie zu entscheiden?
-
14.
Kann ich eine zweite Meinung einholen? Wenn ja, wo?
-
15.
Wie lautet die Prognose? Werde ich danach gesund sein?
-
16.
Was passiert, wenn die Krankheit durch die Behandlung nicht geheilt werden kann?
-
17.
Wie geht es nach der Therapie weiter?
-
18.
Gibt es Hilfe zur Rückkehr in den Alltag, z. B. eine Rehabilitationsmaßnahme?
-
19.
Warum sind Nachsorgeuntersuchungen bei Weichgewebetumoren wichtig? Wie häufig finden sie statt?
-
20.
Was passiert, wenn ich einen Nachsorgetermin verpasse?
-
21.
Kann es zu einem Rückfall kommen und was kann ich tun, um dieses Risiko zu senken?
-
22.
Was kann man tun, wenn nach der Behandlung noch längere Zeit belastende Symptome und körperliche Folgen bestehen?
-
23.
Wie geht es weiter, wenn ein Rückfall auftritt?
-
24.
Ist Sport nach der Therapie möglich? Ist eine Umstellung der Ernährung nötig?
-
25.
Was können Angehörige für Patienten tun? Und wo gibt es Unterstützung für Angehörige? Können Sie sich Rat holen?
-
26.
Wo bekommt man Hilfe bei sozialrechtlichen Fragen, z. B. Übernahme von Behandlungskosten, Rückkehr in den Beruf, Pflege zu Hause, Rente?
Literaturangaben
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Trans-Atlantic, 2016
Tseng et al., 2011
Van Dalen et al., 2007
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