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10.1016/B9783437223655.10001-8
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Wichtige Differenzialdiagnosen
Fragestellung | Bildgebung | Kommentar | |
Akut durch Trauma | Fraktur bzw. Luxation | Rö. 2 Ebenen | Weiterführend MRT/CT bei Diskrepanz von Klinik und Röntgen und bei TherapierelevanzSiehe Leitlinie AWMF-Trauma im Kindesalter – Bildgebende Diagnostik |
Sonderform: Toddler-Fraktur | Rö. Unterschenkel 2 Ebenen | Besonderheit: typisches Alter, Rö. in den ersten Tagen oft negativ! | |
Gelenkbinnenschaden/Sehnen-/Muskelverletzung | MRT/US | ||
Akut ohne Traumaanamnese | Coxitis fugax | US | Bei ausbleibender klinischer Besserung nach 10 Tagen US-Kontrolle Bei konstantem Erguss dann MRT erforderlichBei primär negativer Hüftsonografie auch Kniegelenk untersuchen |
Epiphyseolysis capitis femoris | Rö. Beckenübersicht und Aufnahme nach Lauenstein | MRT bei negativem Röntgen | |
Morbus Perthes | Rö. Beckenübersicht und Aufnahme nach Lauenstein, MRT | Cave: Rö. in der Frühphase oft negativ!MRT (Frühphase kann mit Kontrastmittel und Subtraktionstechnik diagnostiziert werden) | |
Nichtinfektiöse Arthritis, rheumatische Erkrankungen | MRT (Synovitis, Osteitis)US (Erguss, Intervention) | Ggf. Rö. | |
Bakterielle Arthritis | USMRT v.a. zum Ausschluss einer Beteiligung des Gelenkknorpels oder des Knochens | Punktion | |
Osteomyelitis | MRT | Ergänzend US auch zur Verlaufskontrolle (v.a. bei Säuglingen)Rö. in der Frühphase oft negativ; Ergänzung zum MRT | |
Pyomyositis | MRT/US | ||
Hämarthros bei Gerinnungsstörung | US | Ggf. MRT/Rö. | |
Chronisch | Nichtbakterielle Osteitis | MRT(evtl. Rö. gezielt) | Ganzkörper-MRT zur Beurteilung der Multifokalität und Differenzialdiagnostik empfohlen; Synonyme: CNO, CRMO, SAPHO |
Rheumatische Erkrankungen | MRT (Synovitis, Osteitis)US (Erguss, Intervention) | Ggf. GK-MRTGgf. Rö. bei Knochendestruktion | |
Osteo-/Chondronekrosen | Rö./MRT | Ggf. GK-MRT bei therapieassoziierten OsteonekrosenGgf. US | |
Stressfraktur | Rö./MRT (wenn Rö. negativ) | Ggf. Rö.-Verlaufskontrolle nach 2 WochenCave: MRT oft mit ausgeprägtem Ödem! | |
Tumor/Metastasen | Rö. und MRT | Ggf. CTSiehe Protokolle GPOH | |
Metabolische Erkrankungen | Rö. | ||
Myopathie/-dystrophie | US/MRT |
Bewegungseinschränkung – Bildgebende Diagnostik
2.1
Vorbemerkung
Bewegungseinschränkungen bei Kindern eröffnen eine Vielzahl von Differenzialdiagnosen. Anamnese und klinische Untersuchung erlauben über eine Verdachtsdiagnose die Auswahl des angemessenen Untersuchungsverfahrens. Weil Bagatelltraumata häufig vorkommen, ist bei Kindern unbedingt zu beachten, dass der Verdacht auf eine Verletzungsfolge oft in den Vordergrund gestellt wird, obwohl eine andere Erkrankung (z.B. entzündlich, neurologisch, onkologisch) zugrunde liegt. Differenzialdiagnostisch ist vor allem bei Kindern mit akut aufgetretenem Hinken auch an eine abdominelle oder retroperitoneale Ursache (z.B. Appendizitis, inkarzerierte Hernie) zu denken (› Kap. T5 „Bauchschmerz“). Im Gegensatz dazu kann insbesondere bei kleinen Kindern ein relevantes Trauma auch unbeobachtet geschehen und daher unerwähnt bleiben.
› Tab. T2-1 enthält wichtige Differenzialdiagnosen, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.