© 2021 by Elsevier GmbH
Bitte nutzen Sie das untenstehende Formular um uns Kritik, Fragen oder Anregungen zukommen zu lassen.
Willkommen
Mehr InformationenB978-3-437-41397-1.00004-3
10.1016/B978-3-437-41397-1.00004-3
978-3-437-41397-1
Elsevier GmbH
Abb. 4.1

[L253]
Regulation der hormonsensitiven Lipase
Abb. 4.2

[L253]
Aktivierung der Fettsäuren durch die Thiokinase (Acyl-CoA-Synthetase)
Abb. 4.3

[L253]
β-Oxidation einer Fettsäure
Abb. 4.4

[L253]
Abbau ungeradzahliger Fettsäuren: von Propionyl-CoA zu Succinyl-CoA
Abb. 4.5

[L253]
Die drei Ketonkörper
Abb. 4.6

[L253]
Überblick über das Zusammenspiel von β-Oxidation, Gluconeogenese, Citratzyklus und Ketonkörper-Stoffwechsel bei Blutzuckerabfall
Abb. 4.7

[L253]
Reaktionen der Ketonkörper-Synthese
Abb. 4.8

[L253]
Reaktionen des Ketonkörper-Abbaus
Abb. 4.9

[L253]
Erster Schritt der Fettsäure-Synthese: die Carboxylierung von Acetyl-CoA zu Malonyl-CoA
Abb. 4.10

[L253]
Reaktionen an der Fettsäure-Synthase bei der Fettsäure-Synthese
Abb. 4.11

[L253]
Mögliche Regulationsmechanismen bei der Fettsäure-Synthese
Abb. 4.12

[L253]
TAG-Synthese aus Glycerin-3-Phosphat und aktivierten Fettsäuren (Acyl-CoA)
Abb. 4.13a

[L253]
Reaktionen der Cholesterin-Synthese
Abb. 4.13b

[L253]
Reaktionen der Cholesterin-Synthese
Abb. 4.14

[L253]
Transportprozesse und Regulationsmechanismen an der inneren Mitochondrienmembran
Abb. 4.15

[L253]
Carnitin-Shuttle
Abb. 4.16

[L253]
Malat-Aspartat-Shuttle
Stoffwechselsteckbrief: β-Oxidation
Substrate | Acyl-CoA (oxidierte Coenzyme) |
Produkte |
|
Lokalisation | Mitochondrien aller Zellen außer Gehirn und Erythrozyten |
Funktion | Energiegewinnung |
Energiebilanz |
|
Regulationsmechanismen | Hemmung des Carnitin-Shuttles durch Malonyl-CoA (Intermediat der Fettsäure-Synthese) → Fettsäuren gelangen nicht ins Mitochondrium |
Verbindung zu anderen Stoffwechselwegen |
|
Besonderheit | keine direkte ATP-Synthese |
Stoffwechselsteckbrief: Ketonkörper-Synthese
Substrate |
|
Produkte |
|
Lokalisation | Mitochondrien der Leber |
Funktion | Verwertung von Acetyl-CoA u. a. als alternative Energiequelle für ZNS |
Energiebilanz | ggf. Verbrauch von einem NADH zur Synthese von β-Hydroxybutyrat aus Acetacetat |
Regulationsmechanismen |
|
Verbindung zu anderen Stoffwechselwegen |
|
Besonderheit | übermäßige Ketonkörper-Synthese kann bei Diabetes zur diabetischen Ketoazidose führen |
Stoffwechselsteckbrief: Ketonkörper-Abbau
Substrate | Ketonkörper
|
Produkte | Acetyl-CoA |
Lokalisation | Mitochondrien der extrahepatischen Gewebe |
Funktion | Bildung von Acetyl-CoA aus Ketonkörper zum weiteren Abbau im Citratzyklus |
Energiebilanz |
|
Regulationsmechanismen |
|
Verbindung zu anderen Stoffwechselwegen | Acetyl-CoA ist Produkt der β-Oxidation, Pyruvatdehydrogenase und Substrat des Citratzyklus |
Besonderheit | Gehirn kann Ketonkörper-Abbau nicht sofort, sondern erst mit ein paar Tagen Verzögerung durchführen |
Stoffwechselsteckbrief: Fettsäure-Synthese
Substrate | Acetyl-CoA, NADPH, ATP |
Produkte | Fettsäuren, NADP+, ADP |
Lokalisation | Zytoplasma fast aller Gewebe (besonders wichtig in Leber und ZNS) |
Funktion | Synthese von Fettsäuren (z. B. zur TAG-Synthese) |
Energiebilanz |
|
Regulationsmechanismen | Acetyl-CoA-Carboxylase |
Verbindung zu anderen Stoffwechselwegen |
|
Besonderheit | Fettsäure-Synthese ist nicht die Umkehrung der β-Oxidation (andere Enzyme und andere Lokalisation) |
Stoffwechselsteckbrief: Cholesterin-Synthese
Substrate | Acetyl-CoA (NADPH) |
Produkte | Cholesterin (NADP+) |
Lokalisation |
|
Funktion | Synthese von Cholesterin als :
|
Energiebilanz | energieaufwendig |
Regulationsmechanismen | β-HMG-CoA-Redukatse als Schrittmacherenzym wird gehemmt:
|
Verbindung zu anderen Stoffwechselwegen | Acetyl-CoA als Produkt ist Substrat des Citratzyklus und der Ketonkörper-Synthese sowie Produkt der β-Oxidation |
Besonderheit | Cholesterin kann vom Körper nicht abgebaut, sondern nur in Form von Gallensäuren ausgeschieden werden |
Übersicht der Lipoproteine (zum Auswendiglernen!)
Chylomikronen | VLDL | LDL | HDL | |
Dichte | am geringsten | am höchsten | ||
Verhalten in Elektrophorese | wandern nicht | wandern in Prä-β-Fraktion | wandern in β-Fraktion | wandern in α-Fraktion |
Zusammensetzung |
|
|
|
|
Syntheseort | Darm | Leber | Leber | Leber |
Funktion | TAGs aus dem Darm in die Peripherie | TAGs aus der Leber in die Peripherie | Cholesterin zur Peripherie | Cholesterin aus der Peripherie zur Leber |
Apoproteine | B48, C, E | B100, C, E | B100 | A, C, E |
Übungstabelle: Übersicht der Lipoproteine
Chylomikronen | VLDL | LDL | HDL | |
Dichte | ||||
Verhalten in Elektrophorese | ||||
Zusammensetzung | ||||
Syntheseort | ||||
Funktion | ||||
Apoproteine |
Lipidstoffwechsel
-
4.1
Lipolyse117
-
4.2
β-Oxidation119
-
4.3
Ketonkörper-Stoffwechsel123
-
4.4
Fettsäure-Synthese127
-
4.5
Triacylglycerin-Synthese131
-
4.6
Cholesterin-Synthese132
-
4.7
Stoffwechsel der Lipoproteine136
-
4.8
Übungen141
Ihr habt die Lipide als eine sehr vielfältige Stoffgruppe kennengelernt (Kap. 1.2.3) und erinnert euch hoffentlich noch an die 7 wichtigen Gruppen (falls nicht, solltet ihr sie schnell noch einmal wiederholen).
Erfreulicherweise müssen wir uns aber nicht detailliert mit dem Stoffwechsel all dieser Verbindungen befassen, sondern können uns v. a. auf die Fettsäuren, Triglyceride und Cholesterin beschränken. Zwar gib es auch im Lipidstoffwechsel einiges auswendig zu lernen, aber vielen Studenten fällt er leichter als der Kohlenhydratstoffwechsel, da es nicht so viele prüfungsrelevante Stellen gibt, an denen sich die Stoffwechselwege kreuzen, sodass meist nicht ganz so viel Verwirrung aufkommt. In diesem Sinne: Auf geht's!
4.1
Lipolyse
-
•
Im Darmlumen zur Aufnahme in die Darmmucosa – zuständiges Enzym: Pancreaslipase
-
•
Am Kapillarendothel der Blutgefäße vor der Aufnahme in z. B. Fettzellen (Adipozyten) – zuständiges Enzym: Lipoproteinlipase
-
•
In den Zellen, in denen sie gespeichert wurden, wenn sie wieder ins Blut abgegeben werden sollen – zuständiges Enzym: hormonsensitive Lipase
Achtung
Nur die hormonsensitive Lipase wird durch Hormone reguliert. Beliebte Falschantworten wollen euch manchmal vorgaukeln, dass z. B. die Lipoproteinlipase durch Insulin aktiviert wird etc.
4.1.1
Regulation
Für Ahnungslose
Aber Glycerin ist doch gar kein Metabolit der Gluconeogenese, oder? Glycerin kann über Glycerin-3-Phosphat in Dihydroxy-Acetonphosphat umgewandelt werden, das dann zur Synthese von Glucose genutzt werden kann. In Geweben, die keine Gluconeogenese durchführen können, kann das Dihydroxy-Acetonphosphat auch einfach im Rahmen der Glykolyse zur Energiegewinnung zu Pyruvat abgebaut werden.
Merke
Die hormonsensitive Lipase wird durch Glucagon und Adrenalin aktiviert und ist phosphoryliert aktiv.
4.2
β-Oxidation
4.2.1
Reaktionsschritte
1.
Der erste Schritt wird von einem Enzym namens Thiokinase unter ATP-Verbrauch durchgeführt. Allerdings wird hier nicht wie z. B. bei Glucose einfach nur ein Phosphatrest an die Fettsäure gehängt, sondern gleich ein ganzes Molekül AMP. Da Fettsäurereste als „Acyl“ bezeichnet werden, heißt das Produkt der Reaktion Acyl-Adenylat. Versucht als kleine Übung, in diesem Molekül die Säureanhydridbindung zu finden!
2.
Im zweiten Schritt wird die Energie der Säureanhydridbindung genutzt, um eine Thioesterbindung der Fettsäure zu Coenzym A zu knüpfen. AMP wird dabei entfernt. Diese Reaktion wird ebenfalls von der Thiokinase katalysiert. Aufgrund des Moleküls, das sie herstellt, wird die Thiokinase auch Acyl-CoA-Synthetase genannt.
Achtung
Verwechslungsgefahr: Bei der Aktivierung der Fettsäuren entsteht Acyl-CoAAcyl-CoA und nicht Acetyl-CoAAcetyl-CoA!
Für Ahnungslose
Warum brauchen die Fettsäuren ein Shuttle, um durch eine Membran zu gelangen? Sie sind doch schließlich lipophil, oder? Eigentlich schon, aber mittlerweile sind sie mit dem nicht ganz so lipophilen Coenzym A verknüpft!
1.
Oxidation
2.
Hydratisierung (Einbau von Wasser)
3.
Oxidation
4.
Thiolytische Spaltung
1.
Die erste Oxidation wird von der Acyl-CoA-Dehydrogenase katalysiert. Die zwei abgespaltenen H-Atome reduzieren FAD zu FADH 2 . Da Kohlenstoffatome eigentlich vierbindig sind, sind sie quasi gezwungen, eine Doppelbindung auszubilden. Diese Doppelbindung ist trans-konfiguriert, denn die Substituenten mit den höchsten Ordnungszahlen stehen auf gegenüberliegenden Seiten der Doppelbindung. Das Produkt der Reaktion heißt folglich trans-Enoyl-CoA.
Für Ahnungslose
Warum „Enoyl“? Alkene, also Kohlenwasserstoffe, die mindestens eine Doppelbindung zwischen zwei C-Atomen besitzen, enden auf „en“.
2.
Bevor die nächste Oxidation stattfinden kann, brauchen wir erst einmal etwas, das oxidiert werden kann. Deshalb katalysiert die trans-Enoyl-CoA-Hydratase die Anlagerung von Wasser. Das Sauerstoff- und ein Wasserstoffatom des Wassers bilden dabei eine Hydroxygruppe am β-C-Atom des Moleküls. Dort wird auch gleich die nächste Oxidation stattfinden … jetzt wisst ihr, warum es β-Oxidation heißt! Das Produkt der Reaktion ist L-β-Hydroxyacyl-CoA.
Für Ahnungslose
Was war nochmal das β-C-Atom? Das C-Atom, das die Carboxygruppe (bzw. den Thioesther) trägt, ist das α-C-Atom. Danach kommt das β-C-Atom.
Und warum heißt das Produkt L-β-Hydroxyacyl-CoA? Weil die Hydroxygruppe am β-C-Atom sitzt und in der Fischer-Schreibweise nach links zeigt.
3.
Zeit für die nächste Oxidation! Diesmal werden die Elektronen von der L-β-Hydroxyacyl-CoA-Dehydrogenase auf NAD+ übertragen. Die Hydroxygruppe wird zu einer Carbonylgruppe oxidiert. Da sich diese Carbonylgruppe mitten im Molekül befindet (und nicht endständig ist), handelt es sich bei dem Produkt um ein Keton. Es heißt β-Ketoacyl-CoA.
4.
Bei der vierten Reaktion kommt ein weiteres Coenzym A ins Spiel. Dieses spaltet unsere Fettsäure unmittelbar vor der Ketogruppe mithilfe der β-Keto-Thiolase thiolytisch. Die ehemalige Spitze des Moleküls wird als Acetyl-CoA abgespalten und unser gerade hinzugekommenes Coenzym A bildet mit der nun 2 C-Atome kürzeren Fettsäure wieder Acyl-CoA, das den Kreislauf erneut durchlaufen kann.
Für Ahnungslose
Was bedeutet thiolytische SpaltungSpaltungthiolytische? Ihr kennt bereits die hydrolytische (unter Anlagerung von Wasser) und die phosphorolytische (unter Anlagerung von Phosphat) Spaltung eines Moleküls. Da Coenzym A Schwefel enthält, handelt es sich bei der vierten Reaktion der β-Oxidation um eine Spaltung unter Anlagerung von Schwefel – eine thiolytische Spaltung.
•
Was ist, wenn wir einmal eine Fettsäure abbauen müssen, die z. B. aus 19 C-Atomen besteht (ungeradzahlige Fettsäure)? Bleibt dann, wenn wir bei jeder Runde zwei C-Atome abspalten, am Ende ein einzelnes C-Atom übrig? Nein, denn die β-Oxidation stoppt, wenn die Fettsäure nur noch aus 3 C-Atomen besteht (Propionyl-CoA). Aus Propionyl-CoA wird – u. a. durch eine (biotin-abhängige) Carboxylierung – Succinyl-CoASuccinyl-CoA, das wir als Zwischenprodukt des Citratzyklus kennen (Abb. 4.4).
Achtung
Succinyl-CoA kann den Citratzyklus (Kap. 3.1.5) weiter durchlaufen und zu Oxalacetat werden … und Oxalacetat kann zur Gluconeogenese (Kap. 3.1.2) genutzt werden. Das ist aber auch wirklich das einzige Szenario, in dem (ein Teil) einer Fettsäure zur Gluconeogenese genutzt werden kann. Ansonsten gilt weiterhin: Fettsäuren werden zu Acetyl-CoA abgebaut und sind damit für die Gluconeogenese nicht zu gebrauchen!
•
Was ist, wenn wir uns gesund ernährt haben und eine ungesättigte Fettsäure abbauen müssen? Die β-Oxidation läuft normal ab, bis sie auf die Doppelbindung trifft. Da Doppelbindungen in der Natur cis-konfiguriert sind, die β-Oxidation aber mit trans-konfigurierten Zwischenprodukten arbeitet, werden sie einfach von einer Isomerase umgelagert. Bei konjugierten Doppelbindungen (-CH=CH-CH=CH-) wird noch eine vorhergehende Reduktion notwendig.
•
Was ist, wenn wir eine besonders lange Fettsäure abbauen wollen? Der Abbau langer Fettsäuren sollte eigentlich genauso funktionieren wie der von kürzeren. Tatsächlich wird bei Fettsäuren mit über 22 C-Atomen aber zuerst ein Teil der Kette in den Peroxisomen, einem anderen Zellorganell, abgebaut, bevor sie der β-Oxidation zugeführt werden (Kap. 2.3.9).
Für die Klausur
Bitte bedenkt im Hinblick auf Klausurfragen, dass, wenn z. B. eine Fettsäure aus 16 C-Atomen abgebaut werden soll, der Zyklus der β-Oxidation 7-mal (und nicht 8-mal!) durchlaufen wird. Wenn euch das nicht klar ist, malt 16 C-Atome und streicht immer zwei weg, bis nur noch zwei (entsprechen Acetyl-CoA) übrig bleiben … was nach 7-mal Ausstreichen der Fall sein wird!
Eine prüfungsrelevante Beeinträchtigung des Fettstoffwechsels ist das Zellweger-SyndromZellweger-Syndrom. Bei dieser Erkrankung funktionieren peroxysomale Enzyme nicht wie vorgesehen (oder die Peroxysomen fehlen komplett), sodass langkettige Fettsäuren nicht abgebaut werden können. Die Patienten versterben häufig noch im ersten Lebensjahr.
4.2.2
Energiebilanz
4.2.3
Regulation
4.3
Ketonkörper-Stoffwechsel
•
dass ATP akkumuliert und den Citratzyklus hemmt,
•
dass die Mitochondrien über zu wenig Coenzym A verfügen, da sämtliche CoAs an einem Acetyl- oder einem Acylrest hängen.
Für Ahnungslose
Warum kann das Gehirn erst nach einigen Tagen Ketonkörper verstoffwechseln? Es muss sich zunächst in seine neue Situation einfinden und braucht einige Zeit, bis die Enzyme zum Ketonkörper-Abbau in ausreichender Menge vorhanden sind.
Achtung
Gleich zweimal müsst ihr bei diesem Thema aufpassen:
•
DerKetonkörperAbbau Abbau der Ketonkörper findet nur in extrahepatischen Geweben statt. Die Leber hat schließlich zu viel Acetyl-CoA und will es loswerden!
•
Als hydrophile Moleküle sind Ketonkörper keine Lipide. Sie werden lediglich meist im Rahmen des Lipidstoffwechsels besprochen, weil sie als Nebenprodukt einer verstärkten β-Oxidation entstehen. Stellt sie euch besser als Transportform von Acetyl-CoA vor, das sonst (in Form einer Fettsäure) nicht ins ZNS gelangen könnte.
4.3.1
Ketonkörper-Synthese
1.
Im ersten Schritt bildet die β-Keto-Thiolase aus zwei Molekülen Acetyl-CoA ein Acetoacetyl-CoA. Ein Coenzym A wird dabei abgespalten, das andere verbleibt am Molekül.
2.
Im zweiten Schritt wird ein weiteres Acetyl-CoA von einem Enzym namens β-HMG-CoA-Synthetase an das Acetoacetyl-CoA angefügt. Auch hier wird ein Coenzym A abgespalten. Der Name des Enzyms stammt vom Produkt der Reaktion: β-Hydroxy-methyl-glutaryl-CoA (β-HMG-CoA).
Für die Klausur
Auch wenn der Name dieses Moleküls (und der des zugehörigen Enzyms) ziemlich kompliziert ist, solltet ihr ihn euch gut merken, denn hier besteht Verwechslungsgefahr:
Neben der mitochondrialen β-HMG-CoA-Synthetase, die im Ketonkörper-Stoffwechsel wichtig ist, gibt es noch eine zytosolische β-HMG-CoA-Synthetase, die im Cholesterinstoffwechsel eine Rolle spielt (Kap. 4.6.1).
3.
Kaum synthetisiert, wird β-HMG-CoA von der β-HMG-CoA-Lyase schon wieder gespalten, und zwar zu Acetoacetat und Acetyl-CoA. Beachtet, dass es sich bei Acetoacetat fast um das Produkt aus Schritt 1 handelt … nur jetzt eben ohne Coenzym A. Mit Acetoacetat haben wir schon den ersten Ketonkörper erzeugt. Aus ihm können die beiden anderen entstehen:
4.
Die β-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase kann Acetoacetat unter NADH-Verbrauch zu β-Hydroxybutyrat, dem im Blut häufigsten Ketonkörper, reduzieren. Sie ist auch in der Lage, die Rückreaktion durchzuführen.
5.
Alternativ kann Acetoactat spontan, also ohne Enzymbeteiligung, zu Aceton decarboxylieren. Dies geschieht allerdings nicht allzu häufig, denn Aceton kann nicht zur Energiegewinnung genutzt werden und wird abgeatmet.
Für die Klausur
Bei Patienten mit einer überschießenden (unphysiologischen) Produktion von Ketonkörpern kommt es gehäuft zur Entstehung von AcetonAcetonbildung, das man durch seinen charakteristischen Geruch in der Ausatemluft des Patienten (Lösungsmittel, Nagellackentferner) wahrnehmen kann.
Diabetiker sind besonders gefährdet, eine überschießende Menge an Ketonkörpern zu produzieren: Sie leiden an einem absoluten oder relativen Mangel des Hormons Insulin. Bei einem Insulinmangel ist das Gleichgewicht bei der Blutzuckerregulation zum Glucagon hin verschoben, sodass es zu einer vermehrten Lipolyse kommt, die zu einer übersteigerten Ketonkörperproduktion in der Leber führt. Die massenhafte Entstehung der Ketonkörper bewirkt einen gefährlichen Abfall des pH-Werts, der alsKetoazidose, diabetische diabetische Ketoazidose bezeichnet wird.
4.3.2
Ketonkörper-Abbau
1.
Angenommen, bei dem Ketonkörper, der in die Zelle gelangt, handelt es sich um β-Hydroxybutyrat. In diesem Fall wird zuerst die Rückreaktion des letzten Schritts der Ketonkörper-Synthese durchgeführt: β-Hydroxybutyrat wird von der β-Hydroxybutyrat-Dehydrogenase unter Bildung eines NADH zu Acetoacetat oxidiert.
2.
Acetoacetat muss nun zu Acetoacetyl-CoA aktiviert werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
–
Eine Transferase überträgt das Coenzym A von einem Succinyl-CoA.
–
Eine Kinase führt die Kopplung von Coenzym A unter ATP-Verbrauch durch.
Das Produkt ist in jedem Fall Acetoacetyl-CoA.
3.
Der letzte Schritt wird durch die β-Keto-Thiolase, die ihr schon vom letzten Schritt der β-Oxidation kennt, durchgeführt: Unter Anlagerung eines weiteren CoAs wird Acetoacetyl-CoA zu zwei Acetyl-CoA gespalten.
Für Ahnungslose
Wir haben beim Abbau des Ketonkörpers nur maximal 1 NADH (wenn es sich um β-Hydroxybutyrat handelt) erzeugt und evtl. sogar noch 1 ATP verbraucht (wenn die Kopplung an Acetyl-CoA durch eine Kinase erfolgt) … wie soll das unserer Zelle helfen, ihren Energiebedarf zu decken? Wir haben aus unserem Ketonkörper 2 Moleküle Acetyl-CoA erzeugt, die beide dem Citratzyklus (Kap. 3.1.5) zugeführt werden können, wo aus ihnen einiges an Energie erzeugt wird!
4.4
Fettsäure-Synthese
Achtung
Da das Gehirn keine Fettsäuren aus dem Blut aufnehmen kann, betreibt es Fettsäure-Synthese, um Lipide herzustellen, die für die Struktur der Zelle (und nicht als Energiespeicher) benötigt werden (Membranlipide etc.). Folglich ist es möglich, dass die Zellen des ZNS quasi zur Fettsäure-Synthese gezwungen sind, obwohl gerade kein Energieüberschuss herrscht.
4.4.1
Reaktionsschritte
Für Ahnungslose
Warum diese Carboxylierung? Wie fast immer am Anfang eines Stoffwechselweges: um die Substrate zu aktivieren, sie also reaktionsfreudiger zu machen!
•
An der zentralen SH-Gruppe finden die eigentlichen Reaktionen statt. Es wurde wohl schon einmal im Physikum gefragt, ob diese SH-Gruppe von einem Pantethein stammt, das sowohl Bestandteil der Fettsäure-Synthase als auch von Coenzym A ist. In der Fettsäure-Synthase hängt sie in einem Abschnitt des Enzyms, der Acyl-Carrier-Protein (ACP) genannt wird.
•
Die periphere SH-Gruppe dient vor allem zur Zwischenlagerung unserer entstehenden Fettsäure. Ihre SH-Gruppe stammt von der Aminosäure Cystein.
1.
Als Erstes wird ein Acetyl-CoA an die zentrale SH-Gruppe der Fettsäure-Synthase angelagert. Coenzym A wird dabei abgespalten. Moment mal, haben wir nicht gerade extra Acetyl-CoA zu Malonyl-CoA carboxyliert? Malonyl-CoA kommt erst später ins Spiel – man bezeichnet das Acetyl-CoA deshalb gelegentlich auch als Starter-Acetyl-CoA.
2.
Im Anschluss wird der Acetyl-Rest auf die periphere SH-Gruppe verlagert.
3.
Nun kommt Malonyl-CoA ins Spiel und wird an die zentrale SH-Gruppe gebunden. Coenzym A wird dabei wieder abgespalten.
4.
Dieser Schritt wird Kondensation genannt; dabei wird das Acetyl-CoA von der peripheren SH-Gruppe an das Substrat an der zentralen SH-Gruppe geknüpft. Das Malonyl-CoA wird dabei decarboxyliert, sodass das Produkt, der Acetacetylrest, aus 4 C-Atomen besteht.
5.
Da Fettsäuren bis auf die Carboxygruppe lange Kohlenwasserstoffketten sind, soll nun die blaue (Abb. 4.11) Ketogruppe des „älteren“ Acetyl-CoA entfernt werden. Dafür wird diese zunächst unter NADPH-Verbrauch zu einer Hydroxygruppe reduziert.
6.
Im nächsten Schritt wird Wasser abgespalten (Dehydratisierung), wobei zwei der Kohlenstoffatome, weil sie vier Bindungen ausbilden wollen, eine Doppelbindung eingehen. Diese Doppelbindung befindet sich immer zwischen C2 und C3 bzw. α- und β-C-Atom der entstehenden Fettsäure.
7.
Da wir aber nicht unbedingt ungesättigte Fettsäuren herstellen wollen, wird nun die Doppelbindung unter Verbrauch von NADPH zu einer Einfachbindung reduziert.
8.
Nun können wir unsere Kette weiter verlängern. Dafür müssen wir an unserer zentralen SH-Gruppe erneut Malonyl-CoA binden, weshalb die entstehende Fettsäure wieder auf die periphere SH-Gruppe verlagert wird.
•
Nach dem nächsten Zyklus besteht unsere Fettsäure aus 6 C-Atomen. Das Produkt von Schritt 4 wird entsprechend auch nicht Acetacetylrest genannt.
•
Die Fettsäure wird „von hinten nach vorne“ synthetisiert. Das Starter-Acetyl-CoA ist am Ende wahrscheinlich am weitesten entfernt von der Carboxygruppe.
•
In der Regel werden vor allem zunächst Fettsäuren aus 16 C-Atomen wie die gesättigte Palmitinsäure hergestellt. Wie viele Umläufe brauchen wir dafür? Nach dem ersten Umlauf besteht unsere Fettsäure aus 4 C-Atomen. Wenn wir dann noch 6 Umläufe durchführen, in denen 2 C-Atome addiert werden, kommen wir insgesamt auf 7!
4.4.2
Regulation
•
Ein lokaler Metabolit, der die Acetyl-CoA-Carboxylase hemmt, ist AMP, denn bei Energiemangel wäre es schlecht, auch noch Energie zur Fettsäure-Synthese zu verbrauchen. Zudem wirken aktivierte Fettsäuren (Acyl-CoA) ebenfalls hemmend – es handelt sich also um eine Feedback-Inhibition.
Eine vermehrte Bildung von Citrat führt dagegen dazu, dass mehr Acetyl-CoA ins Zytoplasma gelangen kann, und aktiviert so die Fettsäure-Synthese.
•
Die hormonelle Regulation kann man sich wieder mit etwas Vorwissen und logischem Denken erschließen: Glucagon wird bei Blutzuckerabfall ausgeschüttet. Ist es eine gute Idee, bei einem Energiemangel und Blutzuckerabfall plötzlich unter Energieverbrauch Fettsäuren zu synthetisieren? Nein! Da wir zudem wissen, dass Glucagon die Phosphorylierung von Enzymen bewirkt, schlussfolgern wir: Die Acetyl-CoA-Carboxylase ist phosphoryliert inaktiv und dephosphoryliert aktiv!
Für die Klausur
Vergleicht an dieser Stelle nochmal die Stoffwechselsteckbriefe von Fettsäure-Synthese und β-Oxidation und achtet auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten (Lokalisation, Coenzyme etc.) – es könnte sich im Hinblick auf Klausuren lohnen!
4.5
Triacylglycerin-Synthese
Für Ahnungslose
Warum brauchen wir überhaupt TAGs, um Energie zu speichern, wenn wir doch mit Glykogen bereits einen Speicherstoff haben, der sogar die wertvolle Glucose enthält? Durch die Speicherung von Energie in Form von Fett kann der Körper große Vorräte bei vergleichsweise geringem Gewicht anlegen, was besonders bei längeren Hungerperioden zum Vorteil wird. Die Glykogenvorräte halten nur etwa einen Tag (wenn wir Sport treiben, noch kürzer), wohingegen in unserem Fett der Energiebedarf mehrerer Wochen gespeichert ist.
•
Die Fettsäuren müssen zur Aktivierung an Coenzym A gekoppelt werden. Die Acyl-CoA-Synthetase katalysiert diese Reaktion unter ATP-Verbrauch.
•
Glycerin muss zu Glycerin-3-Phosphat aktiviert werden (nicht zu verwechseln mit Glycerinaldehyd-3-Phosphat aus der Glykolyse).
–
In Leber und Niere wird diese Phosphorylierung direkt in einer ATP-abhängigen Reaktion von der Glycerokinase durchgeführt.
–
In den Adipozyten des Fettgewebes wird Dihydroxyaceton-Phosphat aus der Glykolyse von einem Enzym namens Glycerin-3-Phosphat-Dehydrogenase unter NADH-Verbrauch zu Glycerin-3-phosphat reduziert.
1.
Zuerst wird Glycerin-3-Phosphat mit zwei aktivierten Fettsäuren verestert, wobei die Acyl-CoAs ihr Coenzym A abspalten. Das Produkt heißt Phosphatidsäure.
2.
Im nächsten Schritt wird die Phosphatgruppe abgespalten, sodass ein Diacylglyerin (DAG) zurückbleibt.
3.
Nun wird die dritte aktivierte Fettsäure, wieder unter Abspaltung ihres Coenzyms A, mit dem DAG verestert, sodass ein Triacylglycerin entsteht.
4.6
Cholesterin-Synthese
•
… Cholesterin aus 27 C-Atomen besteht,
•
… 18 Acetyl-CoA zur Synthese eines Cholesterin-Moleküls notwendig sind. Wenn ihr euch überlegt, dass jeder Acetyl-Rest aus 2 C-Atomen besteht (18 × 2 = 36), kommt ihr zu dem Schluss: Bei der Cholesterin-Biosynthese wird fleißig decarboxyliert.
4.6.1
Reaktionsschritte
•
In den Schritten 1 und 2 passiert quasi genau das, was in der Ketonkörper-Synthese passiert: Aus insgesamt drei Acetyl-CoA wird (über Acetoacetyl-CoA als Zwischenstufe) β-HMG-CoA gebildet. Aber bedenkt: Die Ketonkörper-Synthese findet im Mitochondrium statt, die Cholesterin-Synthese dagegen im Zytoplasma.
•
Wenn ihr euch nur einen Reaktionsschritt der Cholesterin-Synthese merken wollt, dann merkt euch Schritt 3: β-HMG-CoA wird von der β-HMG-CoA-Reduktase unter NADPH-Verbrauch zu Mevalonat reduziert. Dieser Schritt ist ziemlich prüfungsrelevant, weil die β-HMG-CoA-Reduktase das regulierte Schrittmacherenzym der Cholesterin-Synthese ist. Beachtet, dass zur Reduktion NADPH verwendet wird, da es sich bei der Cholesterin-Synthese um einen anabolen Stoffwechselweg handelt.
•
In den Schritten 4–7 wird Mevalonat durch ATP-abhängige Phosphorylierungen in aktives Isopren (Isopentylpyrophosphat) umgewandelt.
•
In den Reaktionen 8–11 wird fleißig umgelagert und zusammengefügt, sodass irgendwann das aus 30 C-Atomen bestehende Squalen entsteht.
•
Da Squalen linear ist, erfolgt in den Reaktionen 12–14 die Ringbildung (Zyklisierung) zu Lanosterin, das immer noch 30 C-Atome enthält.
•
Schritt 15 fasst eine Vielzahl von Reaktionsschritten zusammen, in denen u. a. noch drei C-Atome abgespalten werden, sodass am Ende Cholesterin mit 27 C-Atomen entsteht.
4.6.2
Regulation
•
Da die Cholesterin-Synthese viel Energie verbraucht, wird sie bei Hunger (auch im Rahmen einer Diät) gehemmt.
•
Die β-HMG-CoA-Redukatse ist Angriffspunkt der Statine. StatineStatine sind auf diese Weise in der Lage, den Cholesterinspiegel zu senken, und wirken sich deshalb positiv auf das kardiovaskuläre Risiko aus. Als wichtige Nebenwirkung dieser Medikamentengruppe könnt ihr euch die Zerstörung der quergestreiften Muskulatur merken. Diese kann von leichten Schmerzen bis hin zur RhabdomyolyseRhabdomyolyse (Auflösung der Muskulatur) reichen, die tödlich verlaufen kann.
4.7
Stoffwechsel der Lipoproteine
4.7.1
Klassifikation
•
Hydrophoben, also unpolaren Lipiden (z. B. TAGs)
•
Amphiphilen Lipiden (z. B. Phospholipide)
•
Proteinen
•
Im Kern des Lipoproteins finden sich die unpolaren Lipide und werden so vom Wasser abgeschirmt. Grundsätzlich werden alle Lipide, außer den angesprochenen freien Fettsäuren, auf diese Weise transportiert.
•
In der Hülle finden sich die amphiphilen Lipide und die Proteine. Dabei werden die hydrophilen Domänen der Proteine und die hydrophilen Regionen der Lipide so angeordnet, dass sie nach außen zeigen und sich das Lipoprotein so problemlos im Blut löst.
•
ChylomikronenChylomikronen
•
VLDLVLDL (Very Low Densitiy Lipoprotein)
•
LDLLDL (Low Density Lipoprotein)
•
HDLHDL (High Density Lipoprotein)
Für Ahnungslose
Was wahr nochmal die DichteDichte? Die Dichte ist der Quotient aus Masse und Volumen. Ein Kilo Styropor und ein Kilo Blei haben zwar die gleiche Masse; da aber das Kilo Styropor ein weitaus höheres Volumen einnimmt, ist die Dichte von Blei größer.
Für Ahnungslose
Was ist eine ElektrophoreseElektrophorese? Elektrophorese bezeichnet das Auftrennen eines Stoffgemischs durch Anlegen eines elektrischen Felds. Dabei macht man sich zunutze, dass unterschiedliche Stoffe im elektrischen Feld unterschiedlich stark wandern. Grundsätzlich wandern polare oder geladene Stoffe, die dazu noch gut durch die Poren des Mediums passen, in dem die Elektrophorese stattfindet, am schnellsten. In der Klinik spielt die Elektrophorese der Proteine des Blutserums die größte Rolle, in der man verschiedene Proteinfraktionen unterscheidet, doch dazu später mehr (Abb. 7.2; Kap. 12.5).
•
Chylomikronen und VLDL sind dafür zuständig, dass die Zellen unseres Körpers mit TAGs versorgt werden (entsprechend enthalten sie auch sehr viele TAGs).
•
LDL und HDL sorgen dafür, dass die Zellen unseres Körpers immer die richtige Menge Cholesterin haben.
Für die Klausur
Die exakte Zusammensetzung der Lipoproteine muss man i. d. R. nicht kennen. Meist reicht es aus, sich auf die prozentual wichtigste Substanz zu beschränken.
4.7.2
Stoffwechsel
Chylomikronen
VLDL
-
•
Der Großteil wird von der Leber aufgenommen (vermittelt durch Apoprotein E) und steht für die Resynthese von VLDL zur Verfügung.
-
•
Ein kleinerer Teil wird durch Abspaltung fast aller Apoproteine (bis auf Apo B100) zu LDL.
Für Ahnungslose
Was hat es mit Apoprotein B48 und B100 auf sich? Beide werden von demselben Gen abgeschrieben, aber bei ApoB48, das im Darm entsteht, kommt es zu einem sogenannten mRNA-Editing. Dies führt dazu, dass ein Teil des Proteins nicht gebildet wird, sodass ApoB48 nur 48 % des Molekulargewichts von ApoB100 besitzt. Da mit dem nicht gebildeten Teil auch eine Domäne verloren geht, mit der Rezeptoren gebunden werden können, ist die Aufgabe von ApoB48 v. a., den Chylomikronen Struktur zu geben.
LDL
HDL
Für Ahnungslose
Woher kommt der Name Lecithin-Cholesterin-Acyltransferase? Lecithin ist ein Synonym für Phosphatidylcholin, ein Phospholipid (Glycerin + 2 Fettsäuren + Phosphat + Cholin). Die LCAT überträgt eine Fettsäure (Acylrest) vom Phosphatidylcholin, welches das HDL praktischerweise schon mitführt, auf Cholesterin. Das Phosphatidylcholin, das eine seiner Fettsäuren abgegeben hat, wird danach als Lysophosphatidylcholin bezeichnet.
Für die Klausur
Die Lipoproteine können ihre Apoproteine auch untereinander austauschen. Details zu lernen, wäre allerdings sehr zeitaufwendig; deshalb merkt euch vor allem: ApoB100 und ApoB48 sind so Bedeutsam, dass sie nicht ausgetauscht werden können.
4.7.3
LDL/HDL-Quotient
4.7.4
Exkurs: Transportmechanismen am Mitochondrium
Carnitin-Shuttle
1.
Als Erstes wird der Fettsäurerest von Acyl-CoA durch die Carnitin-Acyltranferase I auf Carnitin übertragen. Es entsteht Acyl-Carnitin.
Für Ahnungslose
Was ist CarnitinCarnitin? Bei Carnitin handelt es sich um ein organisches Molekül, das mit der Aminosäure Lysin verwandt ist. Seine Struktur findet sich in Abb. 4.15, sollte aber nicht prüfungsrelevant sein.
1.
Die Carnitin-Acylcarnitin-Translokase transportiert ein Acylcarnitin in das Mitochondrium und im Gegenzug ein unbeladenes Carnitin aus dem Mitochondrium heraus.
2.
Die Carnitin-Acyltransferase II entfernt den Acylrest vom Carnitin und koppelt ihn erneut an Coenzym A. Das Carnitin kann wieder aus dem Mitochondrium transportiert werden.
ADP/ATP-Translokase
Malat-Shuttle
Pyruvat
Citrat-Shuttle
4.8
Übungen
1.
Um das Gelernte dieses Kapitels nochmal zu verinnerlichen, wiederholt die Stoffwechselsteckbriefe und füllt Tab. 4.7 aus.
2.
Die überschießende Produktion von Ketonkörpern kann zu einer _____________ _____________ führen.
3.
Statine hemmen die _____________, das Schrittmacherenzym der _____________.
4.
Zum Transport von _____________ über die innere Mitochondrienmembran nutzt die Zelle das Citrat-Shuttle.
5.
Zum Transport aktivierter Fettsäuren über die innere Mitochondrienmembran nutzt die Zelle das _____________-Shuttle.
6.
Malat wird im Rahmen des Malat-Shuttles in zwei andere Metabolite umgewandelt, die _____________ und _____________ heißen.
7.
_____________ ist ein Metabolit der _____________ und hemmt das Carnitin-Shuttle.
8.
Ein LDL/HDL-Quotient kleiner _____________ gilt als günstig.
9.
Eine Erkrankung, bei der es zum Problemen beim Abbau langkettiger Fettsäuren kommt, ist das _____________.
10.
Bei der β-Oxidation der Fettsäuren entstehen pro „Umlauf“ ein _____________ und ein _____________.