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Lernkanäle
[L157]

TagesleistungskurveTagesleistungskurve
[L157]

Lerntätigkeiten und LernphasenLernenPhasen
Aufnehmende Lerntätigkeiten | Ausdrückende Lerntätigkeiten |
Betrachten Beobachten Lesen Zuhören Abzeichnen Auswendiglernen |
Anwenden Vortragen Diskutieren Erklären Rollen spielen Aufgaben lösen |
Grundlagen des Lernens
1.1
Was ist Lernen?
Definition
Merke
Lernen ist eine Verhaltensänderung infolge zuvor gemachter Erfahrungen.
Das Gedächtnis
-
•
sensorisches Gedächtnis
-
•
Kurzzeitgedächtnis
-
•
Langzeitgedächtnis
Praxistipp
Wie man es schafft, sich 40 verschiedene Notfallmedikamente oder 15 Dinge, die für eine Intubation benötigt werden, zu merken, erfahren Sie im Abschnitt „Lernhilfen“.
Lernphasen
1.2
Probleme im Lernprozess/Lernhilfen
Lernkanäle
Lernhemmungen
-
•
Folgen ähnliche Lerngegenstände zeitlich zu dicht aufeinander, so hemmen sie sich gegenseitig. Tipp: Pausen und Wiederholungen rechtzeitig und dosiert einsetzen, das Thema wechseln!
-
•
Werden dem Gedächtnis mehr als 7 ± 2 Informationen auf einmal angeboten, kommt es zur Mengenhemmung (siehe Kurzzeitgedächtnis). Tipp: Muss eine größere Anzahl von gleichartigen Dingen gelernt werden, sollten diese in wenige Lerneinheiten (auch „Bündel“ oder „Chunks“ genannt) aufgeteilt werden. Die Lerneinheiten werden zunächst getrennt voneinander gelernt und anschließend wird gelernt, welche der Bündel zusammengehören.
Merke
Die Vorbereitung für die Intubation wird in folgende fünf Lerneinheiten aufgeteilt:
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1.
Herstellen der Absaugbereitschaft
-
2.
Vorbereiten der Beatmung
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3.
Vorbereitung eines Tubus
-
4.
Material für die Tubusfixierung
-
5.
Durchführung der Tubuslagekontrolle
-
•
Wenn Aufnahme und Wiedergabe von Gelerntem zu dicht aufeinander folgen, kann eine Erinnerungshemmung auftreten. Tipp: Unmittelbar vor einer Prüfung hastig Erlerntes (z. B. eine „Lern-Nachtschicht“ einzulegen) kann den Zugriff auf andere Informationen blockieren. In der Prüfung kann das zuletzt Gelernte erinnert werden, aber die schon vorher solide gelernten Informationen fehlen. Dies führt dann zum sogenannten „Blackout“.
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•
„Umlernen“ fällt uns äußerst schwer. Man sollte daher einen Handlungsablauf von vornherein in der Ausbildung so durchführen, wie man ihn später in der Praxis korrekt ausführen muss! Tipp und Beispiel: Werfen Sie auch beim Training in der Ausbildung scharfe Gegenstände in den sicheren Abwurfbehälter, anstatt sie auf den Boden zu legen und dazu zu sagen: „Im realen Einsatz würde ich das natürlich anders machen!“
Tagesleistungskurve
Pausen
Wiederholungen
-
1.
Nach 15 Minuten
-
2.
Nach zwei Stunden
-
3.
Nach zwölf Stunden
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4.
Nach zwei Tagen
-
5.
Nach einer Woche
-
6.
Nach zwei Wochen
1.3
Prüfungen und Prüfungsangst
Lernzielkontrollen
(Abschluss-)Prüfungen
Umgang mit Prüfungsangst
-
•
Sortieren Sie den gesamten Lehrstoff (Skripte, Arbeitsblätter, Notizen, Bücher) auf zwei Stapel: einen mit Dingen, die Sie erledigt haben, und einen mit den Dingen, die Sie noch bearbeiten müssen. Sie wissen dann immer, wo Sie gerade stehen und wie viel Sie noch vor sich haben.
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•
Machen Sie sich im Voraus mit den Bedingungen, die Sie am Prüfungstag erwarten, vertraut: Wo findet die Prüfung statt? Wie werden der Tag und die Prüfung ablaufen? Wie ist die Prüfung organisiert? Wie viele Prüfer gibt es und wer sind sie? So vermeiden Sie unnötige zusätzliche Unsicherheiten; denn welche Aufgabe Sie gestellt bekommen, sollte das Einzige sein, was Sie am Morgen der Prüfung noch nicht wissen.
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•
Üben Sie Prüfungssituationen! Nehmen Sie im Unterricht an Prüfungssimulationen teil, prüfen Sie sich ggf. gegenseitig oder schauen Sie sich – sofern möglich – Prüfungen anderer Lehrgänge an.
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Vermeiden Sie Lernhemmungen! Das gelingt Ihnen am besten, indem Sie die oben genannten Ratschläge zu Pausen und Wiederholungen befolgen.
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Zur Zeitplanung: In den Wochen und Tagen vor einer Prüfung müssen Sie sich ordentlich anstrengen. Am Prüfungstag selbst sollten Sie jedoch die Bücher und Skripte nicht mehr aufschlagen und auch nicht versuchen, im Gespräch mit anderen schnell noch weitere Details zu lernen. Dieses krampfhafte „Lernen auf den letzten Drücker“ fördert nämlich die Gefahr eines „Blackouts“ in der Prüfung (1.2).
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•
Am Abend vor der Prüfung sollten Sie spätestens um 20 Uhr mit dem Lernen aufhören. Essen Sie etwas Leichtes zu Abend, gehen Sie spazieren und legen Sie sich frühzeitig schlafen. Stehen Sie am Prüfungstag rechtzeitig auf, frühstücken Sie ausreichend und in Ruhe und verbringen Sie die Zeit bis zur Prüfung mit Zeitunglesen oder anderen Dingen, die Sie entspannend finden. Wenn Sie zu Prüfungsangst neigen, vermeiden Sie längeres Warten in der Gruppe und vor dem Prüfungsraum, denn Prüflinge tendieren dazu, sich mit ihrer Aufregung gegenseitig anzustecken.
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•
Machen Sie sich selbst Mut! Reden Sie sich nicht selbst ein, Ihr Wissen sei schlecht und Ihre Vorbereitungsarbeit zu gering. Dann kommt es nämlich zur „selbsterfüllenden Prophezeiung“, das heißt, Sie können sich in der Prüfung nicht gut darstellen. Sagen Sie sich stattdessen: „Ich habe mich vorbereitet und jetzt schaffe ich das auch!“