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978-3-437-44516-3
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Gütekriterien zur Beurteilung der diagnostischen diagnostische ZuverlässigkeitZuverlässigkeit eines Vorhersagewert:positiverVorhersagewert:negativerSpezifitätSensitivitätRATZ-IndexVerfahrens
Sensitivität | prozentualer Anteil der auffälligen Kinder, die auch vom Test als auffällig klassifiziert werden (richtig positiv) |
Spezifität | prozentualer Anteil der unauffälligen Kinder, die auch vom Test als unauffällig klassifiziert werden (richtig negativ) |
positiver Vorhersagewert | prozentualer Anteil der auffälligen Kinder im Test, die tatsächlich auffällig sind |
negativer Vorhersagewert | prozentualer Anteil der unauffälligen Kinder im Test, die tatsächlich unauffällig sind |
RATZ-Index | relativer Anstieg der Trefferquote gegenüber der Zufallstrefferquote |
Elternfragebögen zur Beurteilung des präverbalen und verbalen Entwicklungsstands am Ende des ersten Lebensjahres
Fragebogen | Itemzahl | Altersbereich |
CSBS-DP | 25 | 6.–18. Monat |
ELFRA-1
(Lang- und Kurzversion) |
274/134 | 12. Monat |
Entwicklungscheck | 16 | 12. Monat |
ZEF | 24 | 10.–12. Monat |
Elternfragebögen zur Beurteilung des Sprachentwicklungsstands Ende des zweiten und Anfang des dritten Lebensjahres
Fragebogen | Itemzahl | Altersbereich | |
Wörter | Grammatik | ||
ELFRA-2
(Lang-/Kurzversion) |
260/260 | 36/– | 24. Monat |
A-CDI-2 | 693 | 86 | 18.–30. Monat |
ELAN | 250 | Beispielsätze | 16.–26. Monat |
SBE-2-KT | 57 | 1 | 21.–24. Monat |
FRAKIS/FRAKIS-K | 600/102 | 79/3 | 18.–30. Monat |
Elternfragebögen zur Früherkennung von Sprachentwicklungsstörungen
8.1
Charakteristika von Elternfragebögen zur Beurteilung des Sprachentwicklungsstands
•
Erhebung anamnestischer anamnestische DatenDaten zur Sprachentwicklung
•
Tagebuchprotokolle der sprachlichen Äußerungen
•
Standardisierte Elternfragebögen
•
Berücksichtigung des Sprachverhaltens in vertrauter Umgebung
•
Berücksichtigung unterschiedlicher Kommunikationssituationen
•
Erfassung sprachlicher Äußerungen über einen längeren Zeitraum
•
Keine Notwendigkeit einer Mitarbeit des Kindes während der Untersuchung
•
Keine linguistischen Vorkenntnisse erforderlich
•
Geringer Zeit- und Kostenaufwand
8.1.1
Voraussetzungen für den Einsatz eines Elternfragebogens
Unter folgenden Voraussetzungen eignet sich ein Elternfragebogen als universelles Screening zur Früherkennung von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen:FrüherkennungSprachentwicklungsstörungen
•
Ausreichend zuverlässige Erfassung sprachlicher Fähigkeiten
•
Vorliegen verlässlicher Normwerte
•
Ausreichende Treffsicherheit bei der Früherkennung von Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen
•
Geringer Zeitaufwand (nicht mehr als 10 Minuten)
Testgütekriterien
Kurzfragebögen
8.1.2
Mögliche Nachteile von generellen Sprachscreenings
Ein generelles Sprachscreening:generellesSprachscreening kann unter Umständen auch negative Auswirkungen haben:
•
Bei einem falsch positiven Ergebnis
–
Vergeudung von Ressourcen durch unnötige Folgeuntersuchungen und Interventionen
–
Stigmatisierung des Kindes
–
Verunsicherung der Eltern
–
Ungünstige Auswirkungen auf die Eltern-Kind-Beziehung
•
Bei einem falsch negativen Ergebnis
–
Unberechtigte Beruhigung der Eltern
–
Unzureichende Beobachtung der weiteren sprachlichen Entwicklung
–
Verspätetes Erkennen einer Sprachentwicklungsstörung mit verspätet einsetzender Therapie
Insgesamt lässt sich sagen, dass ElternfragebögenElternfragebögen zur Beurteilung des Sprachentwicklungsstands und zur Erfassung von Sprachentwicklungsverzögerungen in den ersten drei Lebensjahren prinzipiell geeignet sind. Ihr Einsatz setzt keine logopädische oder linguistische Ausbildung voraus, ist mit geringen Kosten verbunden und kann in der ambulanten Praxis realisiert werden. Mütter mit geringer Schulbildung schätzen den Sprachentwicklungsstand ihres Kindes nicht weniger zuverlässig ein als solche mit Hochschulreife. Kurztests sind bei einer sorgfältigen Auswahl der Items nach ihrer diagnostischen Trennschärfe genauso aussagefähig wie lange Elternfragebögen. Sie sind in der Früherkennungspraxis als universelles Screening einsetzbar und treffen bei Eltern auf eine hohe Akzeptanz.
8.2
Elternfragebögen zur Sprachbeurteilung
8.2.1
International verbreitete Elternfragebögen
MacArthur Communicative Development Inventories (CDI)
Language Development Survey (LDS)
Elternfragebögen für dreijährige Kinder
8.2.2
Deutschsprachige Elternfragebögen für einjährige Kinder
Zusammenfassend haben sich alle bislang verfügbaren Elternfragebögen für Kinder im Alter von einem Jahr zur Früherkennung sprachgestörter Kinder als ungeeignet erwiesen. Zu viele Kinder mit einer im weiteren Verlauf unauffälligen Sprachentwicklung werden als Risikokinder eingestuft und zu viele später sprachauffällige nicht als Risikokinder erkannt. Die normale Variabilität des Spracherwerbs ist in den ersten 1½ Lebensjahren so groß, dass die momentanen sprachlichen Fähigkeiten eines Kindes keine verwertbaren Vorhersagen zu seiner weiteren Sprachentwicklung erlauben. Zusammenhänge zwischen der frühen und späteren Sprachentwicklung sind zwar nachgewiesen (signifikante Korrelationen), jedoch zu gering, um im Einzelfall eine prognostische Aussage zu ermöglichen.
8.2.3
Deutschsprachige Elternfragebögen für zweijährige Kinder
8.2.4
Deutschsprachiger Elternfragebogen für dreijährige Kinder
8.3
Zusammenfassung
Literatur
Betz-Morhard and von Suchodoletz, 2011
Bockmann, 2008
Bockmann and Kiese-Himmel, 2006
Dale, 1991
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Feldman et al., 2000
Feldman et al., 2005
Fenson et al., 1993
Fenson et al., 2000
Grimm, 2001
Grimm, 2003
Grimm, 2009
Grimm and Doil, 2006
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Heilmann et al., 2005
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Sachse et al., 2007a
Sachse et al., 2007b
Sachse and von Suchodoletz, 2007a
Sachse and von Suchodoletz, 2007b
Sachse and von Suchodoletz, 2008
Schelten-Cornish, 2006
Skarakis-Doyle et al., 2009
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Stott et al., 2002
Szagun et al., 2009
Tippelt and Kademann, 2010
Tippelt et al., 2011
Ullrich and von Suchodoletz, 2011a
Ullrich and von Suchodoletz, 2011b
Van Agt et al., 2007
Vollmann et al., 2000
von Suchodoletz, 2012
von Suchodoletz and Held, 2009
von Suchodoletz et al., 2009
von Suchodoletz and Sachse, 2008
Ward, 1992
Wetherby and Prizant, 2002
Wetherby et al., 2002