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Erweitertes Sprach(en)profilSprachenprofil für Nesrin.
[M751]

Übersicht über Studien zur Therapie bilingualer stotternder Menschen
(Van Borsel 2011, Shenker 2011b)
Autoren | Probanden | Sprachen der Probanden | Therapieform | Therapiesprachen |
Shenker et al. 1998 | 1 (weiblich, 3 Jahre) | Englisch/Französisch | Lidcombe-Programm | Englisch und Französisch |
Woods & Wright 1998 | 1 (männlich, erwachsen) | Russisch/Englisch | Atemregulation | Englisch |
Humphrey et al. 2001 | Zwillinge (weiblich, 11 Jahre) | Arabisch/Englisch | Fluency-Shaping und Stottermodifikation auf Lesen begrenzt | Arabisch |
Humphrey 2004 | 4 (3 männlich, 1 weiblich) | Englisch/Spanisch oder Französisch | Fluency-Shaping und Stottermodifikation | Englisch |
Rousseau et al. 2005 | 1 (männlich, 7 Jahre) | Französisch/Englisch | Lidcombe-Programm | Französisch |
Gutmann & Shenker 2006 | 4 (männlich, 4–6 Jahre) | Französisch/Englisch | Lidcombe-Programm | Englisch (Französisch zu Hause) |
Lim 2007 | 14 (männlich, 12–33 Jahre) | Englisch/Mandarin | Fluency-Shaping/weicher Stimmeinsatz | Englisch |
Roberts & Shenker 2007 | 1 (männlich, 3 Jahre) | Französisch/Deutsch | Lidcombe-Programm | Englisch und Französisch |
Bakhtiar & Packman 2009 | 1 (männlich, 8 Jahre) | Persisch/Belutschi | Lidcombe-Programm | Persisch (Belutschi zu Hause) |
Mehrsprachige Stottertherapie
Sucht man in der Literatur nach Studien zur bilingualen StottertherapieTherapie des Stottertherapie:mehrsprachigeStotterns, stößt man auf die Aussage, dass die Anzahl und Aussagekraft dieser Studien sehr begrenzt ist (Shenker 2011a, Van Borsel 2011). Was heute zur Verfügung steht, sind Einzelfallstudien und Studien kleineren Umfangs mit sehr unterschiedlichen Studiendesigns. Vor allem kristallisieren sich Studien zum Lidcombe-Lidcombe-ProgrammProgramm (Lattermann 2010) im Vorschulalter heraus. Das liegt zum einen daran, dass für das Lidcombe Programm im Allgemeinen zahlreiche Studien durchgeführt werden, und zum anderen daran, dass in den Städten Sydney und Montreal Mehrsprachigkeit zur Norm gehört und es dort eher eine Herausforderung ist, monolinguale Probanden zu rekrutieren. Erste Beratungsmodelle, wie von Lattermann (2010) erwähnt, stammen aus ebendiesen Städten. Hier soll noch einmal darauf hingewiesen werden, dass Mehrsprachigkeit:FormenMehrsprachigkeit in einigen Regionen nicht mit Migration und demnach auch nicht mit einer zweiten Kultur verbunden sein muss. Bei der Aussagekraft von Studien und Beratungsmodellen sollte demnach differenziert werden, um welche Form der Mehrsprachigkeit es sich handelt.
In Deutschland und Österreich wird der Idealfall, dass die Therapeutin alle Sprachen des zu behandelnden Kindes selbst spricht, eher selten eintreten. In der Schweiz und Belgien ist die Chance schon größer, sofern es sich um die Landessprachen handelt. Blicken wir auf unsere eigene Therapieerfahrung mit stotternden Kindern zurück, fällt auf, dass viele der Patientinnen, die wir behandelt haben, zweisprachig waren. Sie wurden mit den gleichen Verfahren behandelt wie einsprachige Kinder. Die Therapie wurde ad hoc kreativ auf das Kind abgestimmt und so angepasst, dass sie erfolgversprechend wirkte. Was nun fehlt, sind Nachweise dessen, was in der Therapie genau gewirkt und wie es sich auf die nichtdeutsche Sprache übertragen hat. Teilweise wurde nie überprüft, ob ein Kind, das in Deutsch lockerer und flüssiger stotterte als vorher, auch in seiner anderen Sprache flüssiger geworden war.
16.1
Studien zur zweisprachigen Stottertherapie
Muss in beiden Sprachen therapiert werden?
Gibt es Unterschiede bei mono- und bilingualen stotternden Kindern?
16.2
Weitere Überlegungen zur bilingualen Stottertherapie
16.3
Fallbeispiel Nesrin
16.3.1
Symptomdiagnostik
16.3.2
Therapie
16.3.3
Kritische Reflexion
Was hätte rückblickend durch eine adäquate Therapieplanung anders laufen können?
Eine kritische Betrachtung der eigenen Handlungsschritte und die genaue Dokumentation des Therapieablaufs unterstützen die Therapeutin darin, Handlungsschritte individuell anzupassen und die mehrsprachige Therapie zukünftig zielgerichteter zu planen. Zum Teil können erfahrene Therapeutinnen sich dabei auf ihre bisherige Therapieerfahrung verlassen, zum größten Teil bedarf es jedoch evidenzbasierter Therapie- und Beratungsbausteine, die Therapeutinnen in ihrem Handeln leiten und unterstützen können.
16.4
Weitere Fallbeispiele
16.4.1
Julien
16.4.2
Denis
16.5
Zusammenfassung und Fazit
Literatur
Bakhtiar and Packman, 2009
Debney and Druce, 1988
Druce et al., 1997
Euler, 2009
Findlay et al., 2008
Gutmann and Shenker, 2006
Harrison et al., 2010
Humphrey, 2004
Humphrey et al., 2001
Kuckenberg and Zückner, 2009
Lattermann, 2010
Lim, 2007
Riley, 1981
Riley, 1994
Roberts and Shenker, 2007
Rousseau et al., 2005
Sandrieser and Schneider, 2008
Shenker, 2011a
Shenker, 2011b
Shenker et al., 1998
Van Borsel, 2011
Whaheed-Khan, 1998
Woods and Wright, 1998